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XI.

Von Talian Kioi zurück nach der Dardanellenstadt.

Von hier eine Strecke in nördlicher Richtung am Strande
weiter reitend, sah ich Massen von grossen granitenen Kanonen-
kugeln, die von den Türken aus den Säulen von Alexandreia
geschnitten waren. Ich kehrte nach Hissarlik zurück über
Gheukli Kioi und den Ujek Tepeh genannten Tumulus, der
irrthümlich für das von Homer erwähnte Grab des Aesyetes1
angesehen worden war, welches sich aber durch meine im Jahre
1879 darin vorgenommene gründliche Exploration als das Ceno-
taphium erwiesen hat, welches der Kaiser Caracalla (211 — 216
n. Chr.) zu Ehren seines intimen Freundes Festus errichtet hat,
den er ermordete, um einen Patroklos zu haben und im Stande
zu sein, das Leichenbegängniss nachzuahmen, welches Achilles
seinem Freunde machte.2 Der von mir in den Tumulus gegra-
bene 30 m lange Tunnel sowie alle Galerien sind sehr wohl
erhalten. Da aber die Dorfleute das hölzerne Gerüst heraus-
genommen und gestohlen haben, womit ich die vier Seiten des
von oben in den Tumulus gegrabenen 14 m tiefen Schachts be-
festigt hatte, so ist ein Theil des grossen viereckigen Thurmes
eingestürzt, den man, zur Consolidirung des Erdhügels, dann

1 Ilias, II, 792, 793.

2 Vgl. mein „Ilios", S. 732 — 739.
 
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