Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VII.
Von Adramytteion über das Idagebirge.

Da ich beabsichtigte, den Ida zu besteigen und nach der
Ebene von Troja zurückzukehren, so hielt ich es im Interesse
der Wissenschaft, denselben Weg zu nehmen, den, nach Pro-
fessor Virchow's und nach meiner Meinung, die Armee des
Xerxes genommen haben muss. Herodot (VII, 42) erzählt uns
darüber Folgendes: „Das Heer machte seinen Marsch aus Lydien
auf den Fluss Kaikos und das mysische Land zu, als es aber
vom Kaikos weiterzog, indem es das Gebirge Kana zur Linken
hatte, durch das Gebiet von Atarneus nach der Stadt Karina.
Von dieser zog es durch die Ebene von Thebe, an der Stadt
Adramytteion und dem pelasgischen Antandros vorbei. Dann
bekamen sie den Ida zu ihrer linken Hand und rückten in die
ilische Landschaft ein." War aber das persische Heer auf dem
gewöhnlichen Wege gekommen, indem es den Bergrücken über-
schritt, der sich vom Ida nach Westen erstreckt und mit Cap
Lekton endet, so muss der eigentliche Ida bedeutend rechts ge-
blieben sein. Man glaubt deshalb allgemein, dass auf seiteil
Herodot's entweder ein Misverständniss vorliegt oder dass er,
wie unter andern George Rawlinson1 vermuthet, den Namen
„Ida" den Hügeln gegeben hat, die das Scamanderthal auf der

1 „History of Herodotus", VII, 42, Anmerkung.


 
Annotationen