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Linken einschliessen, westlich und südlich von Bunarbaschi.
Doch scheint uns diese Theorie ebenso unannehmbar, wie die
von P. Barker Webb \ der sich bemüht, uns glauben zu machen,
dass das Perserhcer, als es auf dem gewöhnlichen Wege kam,
in der That den wirklichen Ida links gehabt haben konnte. Er
sagt nämlich: „Südlich vom Cap Lekton fällt die Küste schnell
nach Ost und Nordost ab und bildet mit dem gegenüberliegenden
Gestade den Golf von Adramytteion. Aus dieser Gestaltung
des Golfes, die auf keiner modernen Karte genau wiedergegeben
ist, geht hervor, dass der Gargaros, statt, wie man allgemein
annimmt, in der Mitte Phrygiens zu liegen, sich weit mehr dem
Golf von Adramytteion nähert und sich fast über denselben zu
erheben scheint. So stellt sich heraus, dass Herodot's Erzählung
von Xerxcs, der auf seinem Marsche von Sardes nach dem
Hellespont den Gargaros zu seiner Linken Hess, eine Erzählung,
die vielen sonderbar erscheint, sich durch die wirkliche Lage
des Berges bewahrheitet." Diese Darstellung ist mit den That-
sachen gänzlich unvereinbar. Als allein richtig kann ich nur
die Erklärung Professor Virehow's aeeeptiren. Derselbe schrieb
mir darüber: „Im Herodot heisst es ausdrücklich, dass der Ida
zur Linken blieb. Ich schliesse daraus, dass Xerxes von Andra-
mytteion nordwärts ging und von Osten her in die Ebene von
Beiramitsch eindrang. Zweifelhaft könnte nur die Erwähnung
von Antandros erscheinen, welches, wie es scheint, mehr westlich
lag, indess der Ausdruck TOxpocu,s(.ßcfj.svo<; lässt doch die Deutung
zu, dass er bei Antandros vorbeiging, d. h. es links liegen liess.
Sonst müsste er den Weg quer durch das Hochgebirge genom-
men haben. Auf dem östlichen Wege umging er den Ida, der
zu seiner Linken blieb, und kam von oben her in das Sca-
inanderthal."

Ich war vollkommen überzeugt, dass ein solcher östlicher

1 „Topographie de la Troado", S. 134.
 
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