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kaufte, gelang es mir, viele interessantere bronzene Münzen an
mich zu bringen, nämlich solche von Neandria, die auf der einen
Seite ein grasendes Pferd, oder, dem Anschein nach, einen Fisch,
mit der Legende NE, au^ ^er andern einen Apollokopf dar-
stellen; solche von Adramytteion mit einem Füllhorn und der
Legende ADPAMYT; solche von Larisa, die auf einer Seite
eine Amphora mit der Legende AA5 auf der andern einen Kopf,
wahrscheinlich von Apollo haben; solche von Scepsis, die auf
einer Seite eine Palme und £K oder einen mit Trauben in den
Händen, auf einem Panther stehenden Dionysos, auf der andern
ein Seepferd oder einen römischen Kaiserkopf haben, waren
besonders zahlreich angeboten. Römische Kaisermünzen von
Alexandreia Troas, die auf der einen Seite ein grasendes Pferd
oder eine den Romulus und Remus säugende Wölfin, mit der
Legende COLAVG mid TROIA haben, machten vielleicht den
dritten Theil aller angebotenen Münzen aus und waren zu
10 Pfennig das Stück käuflich. Ich kaufte auch Münzen
von Assos, Samos, Pergamos, Nicaea n. s. w.' Da Ine der
einzige Ort im Innern ist, wo die Dorfleute hoffen dürfen, die
Münzen, die sie finden, verkaufen zu können, so bringen sie
dieselben von allen Seiten hierher, und sogar von Beiramitsch.
Ine ist eine sehr kleine Stadt von nur 250 erbärmlichen Häu-
sern, wovon 150 von Türken, der Rest von Griechen und Juden
bewohnt werden; es gibt hier auch einige Armenier. Hier ist
eine geringfügige Anhäufung alten Schuttes und man sieht in
den Lehmwänden der Häuser unzählige alte Topfscherben her-
vorstehen. Es ist daher mit Gewissheit anzunehmen, dass hier
einst eine alte Stadt stand, die ich mit Calvert für Scamandria

1 Bei meiner Rückkehr nach Athen hat mein geehrter Freund, Herr
A. Postolaccas, Director der nationalen Münzsammlung, die Güte gehabt
alle diese Münzen zu klassificiren, wofür ich ihm hier meinen besten
Bank sage.


 
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