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Straßburger Doms wird schon in Fischarts glück*
haftem Schiff von Zürich (1576) als besondere
Merkwürdigkeit der Stadt den Schweizer Gästen
vorgewiesen.

Von dem wunderbaren Material, von dem hier
die Rede war, trägt nun auch das «Ainkhürn*
Schwert» des kaiserlichen Schatzes seinen Namen
(Tafel XLIV und Figur 41). Es ist eine herrliche
spätgotische Waffe des XV. Jahrhunderts, in seiner
Form den sogenannten Panzerstechern verwandt,
mit steifer, vierkantiger Klinge; Griff und Scheide
sind aus Narwalzahn und mußten schon deshalb
dem Stück einen unermeßlichen Materialwert ver-
leihen. Die Ornamentierung aus vergoldetem Silber,
in der die Feuersteine des Toisonordens erscheinen,
die Plättchen in translucidem Email mit dem Cru?
cifixus und der Madonna auf beiden Seiten des
Griffes, weisen auf die französische Kunst des
XV. Jahrhunderts hin. Tatsächlich erscheint das
Schwert schon 1488 unter den von Maximilian I.
verpfändeten Kleinodien, und seine Herleitung aus
dem Schatze jenes letzten Burgunderherzogs, an
dessen märchenhafte Verschwendungssucht keiner
der Zeitgenossen heranreichte, steht wohl außer
Zweifel.

Anders steht es dagegen mit einem der berühmte^
sten Kleinode der Wiener Schatzkammer, dem so-
genannten «Florentiner» (Fig. 42). Es ist jener
berühmte Diamant, der zu den größten seiner Art
zählt und vor den großen Diamantenfunden neuerer
Zeit an vierter Stelle gezählt wurde, 133 V3 Wiener
Karat schwer. Seine Heimat wird, wie die seiner
berühmten anderen Genossen, Indien sein; sicher „. c, ,

Fig. 41. Scheide des

nachweisbar ist er seit 1676, wo ihn ein französi? «Ainkhüm.Schwertes».

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