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iim ihn nicht hinter dem dux Gotfrid und dem. dux Eticho,
den Vorfahren der beiden andern Karolingergattinnen, zurück-
treten und auch die Welfen neben dem alamannischen und dem el-
sässischen Herzogshaus als den Karolingern ebenbürtig er-
scheinen zu lassen. Auch daran bestehen keine Zweifel, daß
Welfs Gattin Heilwig sächsischer Herkunft gewesen ist. Man
kann aber nicht das eine akzeptieren und das andere ablehnen.
Die Vermutung spricht deshalb dafür, daß auch die Nachricht
über die bairische Herkunft Welfs richtig ist. Allerdings
darf man das nicht allzu wörtlich nehmen. Die Königin Hilde-
gard hatte den fränkischen Grafen Gerold zum Vater und das
alamannische Herzogshaus, von dem sie mütterlicherseits ab-
stammte, war entweder burgundischer oder fränkischer Herkunft.
Hildegard ist von Thegan offenbar nur deshalb als von einem
edlen Geschlecht der Schwaben hervorgegangen bezeichnet wor-
den, weil ihre Vorfahren mütterlicherseits mehrere Generatio-
r o \
nen lang in Alamannien gesessen hatten 7. Das gleiche ist
wohl auch bei der bairischen Herkunft Welfs anzunehmen. Wahr-
scheinlich ist, daß Welfs Vorfahren letzten Endes Franken ge-
wesen sind, wofür auch die Einleitung der Historia Welforum c.
1 spricht. Nach neuerer Ansicht sollen auch andere westbairi-
sche Adelsgeschlechter des frühen Mittelalters, sogar die in
der Lex Baiuv. genannten Huosi, fränkischer Herkunft gewesen
• 69)
sein ' .
Wenn nun Welf bairischer Herkunft gewesen ist, kann nicht an-
genommen werden, daß die Grafen Warin und Rathart zu seinen
Vorfahren gehört haben. Von beiden Grafen ist nicht bekannt,
daß sie in Baiern oder im ha.i ri snh-al amairrn «nhen Grenzgebiet
tätig gewesen sind oder dort Besitz gehabt haben. Der Besitz
Warins und seines Sohnes Isanbart hat hauptsächlich im Thur-
gau, sowie im Hegau und im Klettgau gelegen. Graf Rotbart hat
säkularisiertes Gut des Klosters St.Gallen in Uznach und An-
delfingen Kanton Zürich als Lehen erhalten, er hat die Villa
Eschenz bei Steckborn, am Untersee an das Kloster Fulda ge-
schenkt^0^ und Besitz im südlichen Breisgau^), sowie im El-
72)
sass an das Kloster St.Denis verkauft. Auch Fleckenstein
iim ihn nicht hinter dem dux Gotfrid und dem. dux Eticho,
den Vorfahren der beiden andern Karolingergattinnen, zurück-
treten und auch die Welfen neben dem alamannischen und dem el-
sässischen Herzogshaus als den Karolingern ebenbürtig er-
scheinen zu lassen. Auch daran bestehen keine Zweifel, daß
Welfs Gattin Heilwig sächsischer Herkunft gewesen ist. Man
kann aber nicht das eine akzeptieren und das andere ablehnen.
Die Vermutung spricht deshalb dafür, daß auch die Nachricht
über die bairische Herkunft Welfs richtig ist. Allerdings
darf man das nicht allzu wörtlich nehmen. Die Königin Hilde-
gard hatte den fränkischen Grafen Gerold zum Vater und das
alamannische Herzogshaus, von dem sie mütterlicherseits ab-
stammte, war entweder burgundischer oder fränkischer Herkunft.
Hildegard ist von Thegan offenbar nur deshalb als von einem
edlen Geschlecht der Schwaben hervorgegangen bezeichnet wor-
den, weil ihre Vorfahren mütterlicherseits mehrere Generatio-
r o \
nen lang in Alamannien gesessen hatten 7. Das gleiche ist
wohl auch bei der bairischen Herkunft Welfs anzunehmen. Wahr-
scheinlich ist, daß Welfs Vorfahren letzten Endes Franken ge-
wesen sind, wofür auch die Einleitung der Historia Welforum c.
1 spricht. Nach neuerer Ansicht sollen auch andere westbairi-
sche Adelsgeschlechter des frühen Mittelalters, sogar die in
der Lex Baiuv. genannten Huosi, fränkischer Herkunft gewesen
• 69)
sein ' .
Wenn nun Welf bairischer Herkunft gewesen ist, kann nicht an-
genommen werden, daß die Grafen Warin und Rathart zu seinen
Vorfahren gehört haben. Von beiden Grafen ist nicht bekannt,
daß sie in Baiern oder im ha.i ri snh-al amairrn «nhen Grenzgebiet
tätig gewesen sind oder dort Besitz gehabt haben. Der Besitz
Warins und seines Sohnes Isanbart hat hauptsächlich im Thur-
gau, sowie im Hegau und im Klettgau gelegen. Graf Rotbart hat
säkularisiertes Gut des Klosters St.Gallen in Uznach und An-
delfingen Kanton Zürich als Lehen erhalten, er hat die Villa
Eschenz bei Steckborn, am Untersee an das Kloster Fulda ge-
schenkt^0^ und Besitz im südlichen Breisgau^), sowie im El-
72)
sass an das Kloster St.Denis verkauft. Auch Fleckenstein