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23]

Alexandrinische Toreutik.

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II. Kapitel.
Alexandrinischer Groldschmuck.
Ein Theil der Schmucksachen, zu deren Herstellung die alexan-
drinischen Formsteine bestimmt waren, kehrt genau entsprechend
oder mit allerlei Varianten unter dem Todtenschmucke wieder, der
seit langer Zeit in Aegypten gefunden wird und nach und nach in
den europäischen Museen untergebracht worden ist. Publiciert ist
davon nur ein geringer Theil und in den seltensten Fällen ist eine
genauere Provenienznachricht erhalten. Leemans, Aegyptische Monu-
menten van het Nederlandsche Museum van Oudheden te Leyden I, 2 pl.
34 folg, giebt die Sachen im Leidener Museum. Einige Stücke der
Dresdener Sammlung sind neuerdings von Treu im Archaeologischen
Anzeiger des Jahrbuchs 1890, Nr. 95 bekannt gemacht worden. Aus
dem berliner Museum werden nachstehend zwei besonders schöne
Figuren bildlich mitgetheilt. Anderes aus der Sammlung Alessandro
Caslellani hat Fröhner, Musees de France pl. 35, 1 u. 4 (Collection Ales-
sandro Caslellani. II. vente, Nr. 99. 151) veröffentlicht: ein Medaillon
mit dem Brustbild der Aphrodite und Eros über ihrer linken Schuller,
sowie einen sauber gearbeiteten Goldkranz. Puchstein sah einiges in
Sammlung Pugioli in Alexandrien, wie ich aus seinen mir freundlichst
zur Verfügung gestellten Aufzeichnungen erfahre. In jüngster Zeit
sind wieder grosse Massen solcher Funde zum Vorschein gekommen,
auch zum Theil schon publiciert worden. Ich verweise auf Flinders
Petri, Tanis I, pl. 12, Fig. 29. 45 und vol. II, pl. 41; derselbe,
Hawara, Biahmu, and Arsinoe pl. 11, (Fröhner) Collection Hoffmann,
Nr. 215, Jahrbuch des Instituts 1887, p. 196 (British Museum). Eine
besonders reiche Sammlung konnte sich Theodor Graf vor einigen
Jahren in Aegypten bilden, sie ist noch jetzt in seinem Besitz; die
nachfolgenden Abbildungen geben daraus die besten Stücke und eine
Auswahl der einfacheren Formen.
Bei dem Mangel genauerer Provenienzangaben ist eine annähernd
bestimmte Datierung nur in den allerwenigsten Fällen möglich. Ge-
 
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