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209] Alexandrinische Toreütik. 479
Homers, bei dessen Apotheose seine beiden Dichtungen in leicht zu
deutenden Personifikationen gegenwärtig sind, einerseits die amazonen-
hafte Ilias mit Helm, Schild und Lanze, anderseits die Odyssee mit
Ruder, Schwert und Schiffermütze — so recht für die 'geistige At-
mosphäre der alexandrinischen Kunst bezeichnend, für die Stadt,
deren Gelehrte im Museum die Homerstudien allen anderen voran-
stellten, die dem ersten aller Dichter einen besonderen Kult und ein
reichgeschmücktes Heiligthum gewidmet hatte? Dass auch in anderen
Zügen, in den beiden Schwänen zur Rechten und Linken Homers,
in der Haltung der Odysseia sich alexandrinisches Empfinden äussert,
wird erst im Verlauf der weiteren Untersuchung vollkommen ver-
ständlich werden.

Nachtrag.
Den im dritten Kapitel aufgezählten Schnabelgefässen ist noch
folgendes, mir nachträglich bekannt gewordenes Beispiel hinzuzufügen.·
Nr. 115 bis*. Gefunden zu Bartlow (bei Ashdon, Essex). Bronze.
Abgeb. Archaeologia Bd. XXVI pl. 34.
a) Bukranion; an Stelle der oberen Voluten zwei geschweifte
Blätter, darüber das Kelchdreiblatt wie in Fig. 111 u. 113.
ß) Ornamental.
γ) Daumenblatt (schwach entwickelt), daran anschliessend der
Vorderkörper einer Sphinx, die mit den Füssen auf dem
Rand der Mündung aufruht.
δ) Vogelköpfe.
Die Vase zeigt dieselbe Henkelbildung wie Nr. 99* —103* und
115*, ausserdem das Halsband von 104* und 107*. Nach diesen
Analogien lässt sich wohl auch der in der Anlage entsprechende,
aus Aegypten stammende Bronzehenkel des Museums in Leiden, ab-
gebildet bei Leemans, Aegyptische Monumenten Hl Taf. 70 (497 a. b),
dessen Ansätze (δ) freilich bis zur Unkenntlichkeit verwaschen sind,
unter die Schnabelgefässe einreihen.

Abbau dl. d. K. S. Gesellsch. d. Wissensch. XXXIV.

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