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Daneben findet sich - allerdings nur selten - auch das Haar eng am Scheitel anliegend, aber über
dem Ohr Puffen bildend <Abb. XII). Im letzten Drittel des Jahrhunderts wird das Haar hingegen ge-
flochten. Meist bedecken die Flediten das Ohr <Abb. XIII) und die Stirn wird oft durch ein Band, eine
Perlenschnur oder einen Kranz geziert. Statt dieses Schmucks werden zuweilen aber auch Haarflechten
um die Stirn gewunden, während das übrige Haar frei über den Rücken herabfällt <Abb. XIV>. Erst
gegen Ausgang des Jahrhunderts beginnt man, das Haar nicht mehr lose herabfallen zu lassen, son»
dern es ganz zu flediten <Abb. XV), auch die Zöpfe am Hinterkopf aufzustecken <Abb. XVI).
Während sich die verheirateten Frauen des Bürgerstandes mit einem gestärkten Tuch oder einer
Haube, die allerdings in jeder Stadt eine andere Form hatte, als Kopfschmuck begnügten, entfalteten
die vornehmen Damen einen fast unglaublichen Luxus. Beschränkten sie sich noch um die Mitte des
Jahrhunderts darauf, das Haar in seidenen Netzen, die entweder den ganzen Kopf oder nur die über


das Ohr gekämmten Puffen bedeckten, aufzufangen und allenfalls einen mit eine
Stirnreif aufzusetzen, so brachte schon bald darauf die aus Burgund und Frankr E-2-
Hauben der bizarrsten Formen. Bald hatten sie die Gestalt eines Horns oder e =-o
sich eine zwei Hörner bildendes hohes Drahtgestell, das mit einem kostbaren Stc E-2-
dem Kopf, bald ähnelte der Kopfputz einem orientalischen Turban, bald war i E-
artiger Aufsatz — kurz die Verschiedenheit der damaligen Hutmoden spottet jec E-^
D. DIE KLEIDERTRACHT
Auch die Kleidertracht berechtigt zu Folgerungen über die Entstehungszeit. Au =■ n
lagern sich die Kleidersäume der Männer und Frauen in weiten Linien um di e_
stens daß einmal eine Fußspitze sichtbar wird. Natürlich wurden im gewöhnlicher |e°
nicht getragen, da man bei jedem Schritt darüber gestolpert wäre, aber bei Ho |_
Kreisen waren sie beliebt. Die Herren begnügten sich damit, daß ihr Mantel d e_ü?
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