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https://doi.org/10.11588/diglit.28546#0062
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STURM-FAHRT IN DIE NACHT
»Rothändle«. Er wollte dem Abend eine andere Wen-
dung geben.
»Wir könnten eigentlich lieber in den ,Blauen Vogek
gehen«, sagte er.
»Sehr gut!« rief Herwarth Waiden. »Wir können zuerst
in den ,Blauen Vogek gehen. Ich rufe sogleich bei
Jushnij an.«
»Der blaue Vogel« war die Edeinkunstbühne der russi-
schen Emigranten und Jushnij der Leiter. Wir wußten,
»Der blaue Vogel« würde die Welt erobern - für wenige
Jahre. Denn er schenkte reine Kunst.
»Ja — hier Waiden«, sagte Herwarth Waiden ins Tele-
fon. »^ozz Aoz'r, Jushnij. Können wir für heute abend eine
Loge haben? Für uns drei, Blümner, Schreyer und mich?
Nell ist in Schweden. Also gut. Wir kommen etwas spät,
wollen erst in den Admiralspalast. ^ /VzzgzfgrczV«
Das war wieder ein neuer Einfall. Ein guter, ein sehr
guter Einfall. Den Admiralspalast, die große Eiskunst-
laufbahn Berlins, liebten wir unersättlich.
Rudolf Blümner drängte zum Aufbruch. Wir quetschten
uns im Bus zum Bahnhof Friedrichstraße und waren ge-
rade noch kurz vor Beginn im Admiralspalast. Es summte
gleich einem Bienenschwarm in der riesigen Halle. Wir
bekamen noch drei Plätze auf der Empore. Ringsum das
schwatzende erwartungsvolle Berliner Volk, wie wir es
liebten, diese selbstverständliche Mischung von Bürgern
und Proletariern, alle gemeinsam wartend, daß die ge-
meinsame Freude in ihnen erwachen würde. Es wurde
STURM-FAHRT IN DIE NACHT
»Rothändle«. Er wollte dem Abend eine andere Wen-
dung geben.
»Wir könnten eigentlich lieber in den ,Blauen Vogek
gehen«, sagte er.
»Sehr gut!« rief Herwarth Waiden. »Wir können zuerst
in den ,Blauen Vogek gehen. Ich rufe sogleich bei
Jushnij an.«
»Der blaue Vogel« war die Edeinkunstbühne der russi-
schen Emigranten und Jushnij der Leiter. Wir wußten,
»Der blaue Vogel« würde die Welt erobern - für wenige
Jahre. Denn er schenkte reine Kunst.
»Ja — hier Waiden«, sagte Herwarth Waiden ins Tele-
fon. »^ozz Aoz'r, Jushnij. Können wir für heute abend eine
Loge haben? Für uns drei, Blümner, Schreyer und mich?
Nell ist in Schweden. Also gut. Wir kommen etwas spät,
wollen erst in den Admiralspalast. ^ /VzzgzfgrczV«
Das war wieder ein neuer Einfall. Ein guter, ein sehr
guter Einfall. Den Admiralspalast, die große Eiskunst-
laufbahn Berlins, liebten wir unersättlich.
Rudolf Blümner drängte zum Aufbruch. Wir quetschten
uns im Bus zum Bahnhof Friedrichstraße und waren ge-
rade noch kurz vor Beginn im Admiralspalast. Es summte
gleich einem Bienenschwarm in der riesigen Halle. Wir
bekamen noch drei Plätze auf der Empore. Ringsum das
schwatzende erwartungsvolle Berliner Volk, wie wir es
liebten, diese selbstverständliche Mischung von Bürgern
und Proletariern, alle gemeinsam wartend, daß die ge-
meinsame Freude in ihnen erwachen würde. Es wurde