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Schumacher, Karl
Beschreibung der Sammlung antiker Bronzen: Großherzogliche Vereinigte Sammlungen zu Karlsruhe — Karlsruhe, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.1794#0139
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— i3o —

sind zwei Löcher in der Mitte der Nackeneiriziehung (neben einander): letztere
wohl zur Befestigung des Busches, erstere von Seitenstäbchen mit Federn. Am
Hinterkopf ist das Blech am dünnsten, kaum 0,1 dick, bedeutend stärker sind die
Backenschirme c. 0,4, am dicksten der Nasenschutz (c. 0,6, ohne die innen und
aussen aufgeworfenen Ränder). Verletzt am Nackenschirm und Hinterhaupt; sonst
gut erhalten.

Abg. Lindenschmit, A. h. V. I. 3 T. 2 n. 6. Beck, die Geschichte des Eisens
S. 443. K. B. T. 18. Ein ähnl. im Neapler Mus., vgl. Fiorelli, armi anziehe n. 3
(aus Ruvo).

693. (646). Apulien. S. Maler.

Stirnstück eines Helmes mit Nasenschutz. Das Kappenstück nicht zugehörig.
Um den Rand des Nasenschutzes (L. c. 7, Dicke 0,7—0,8) und der Augen Perl-
schnur, darüber die Augenbrauenlinien graviert, an der Nasenwurzel Lotosblüte,
über und zu beiden Seiten der Brauen andere undeutliche Gravierungen (Ranken-
werk ?), noch oben durch eine Doppelrinne abgeschlossen. Neben den äussern
Augenwinkeln ein rundes (teilweise ausgebrochenes) Loch.

V.—IV. Jahrh.

694. (430. 432). H. 19,5 (ohne die Stäbe). L 28. Br. 19 rsp. 18,7 (am Ansatz

des Nackenschirmes), gr. Br. 22. Canosa. S. Maler.
T. XIII, 2 und T. XIX. Beide Helme von denselben Dimensionen; bei ersterem
der Nackenschirm geflickt, vom Ende der NasenöfFnung abwärts fehlt ein schmales
Stück, die rechte Seite des vordem Randes z. T. zerstört, während bei 432 der
eigentliche Helm tadellos erhalten; dagegen bei letzterem nur das rechte der zur
Befestigung der Federn bestimmten Stäbchen antik, während bei 430 beide Stäb-
chen und die den Helmbusch tragende Gabel vollständig erhalten sind. Im Nacken
keine wesentliche Einziehung, der Hinterkopf und die Stirne etwas weiter her-
ausgetrieben, so dass in halber Höhe eine Art Wulst herumläuft, die an der Stirn
hoch hinaufgeht und eine den stark herausgetriebenen Augenbrauen entspre-
chende Krümmung macht, mit unbeweglichem Visier, das auch den untern Teil
des Gesichtes völlig bedeckt, mit kleinen schmalen Oeffnungen für die Augen
(bei 430 mehr rund, während bei 432 die untere Linie gerader, Abstand der beiden
äusseren Augenwinkel von einander 6 cm), schmalem Schlitz für die Nase (grösste
Breite 1 cm), zungenförmigem, 6 cm langem, an der breitesten Stelle 1,8 breitem
Nasenschutz, horizontalem 1,5—4,3 breitem Nackenschirm. Oben ist auf einem
rechteckigen, gegen beide Enden mit schleifenartiger Oese (mit durchgestecktem,
eisernem Stiftchen) versehenen Plättchen ein vierkantiges Stäbchen befestigt, das
eine 3,6—4,7 breite Gabel trägt (Gesammthöhe 11,5); zu beiden Seiten sind zwei
schräge, nach Aussen gerichtete dünne Stäbchen aufgenietet (L. 6,8, eigentlich
aus zwei bestehend, die oben umgebogen und unten zusammengenietet sind,
keine Röhren!) Die Gabel nahm jedenfalls den Helmbusch auf, die Stäbchen dien-
ten zur Befestigung von Federn. In der Mitte des Nackenschirms nahe am Rande,
 
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