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bewältigen wäre. Andererseits würde durch zweckgemässe
Abänderung der Form des Vordertheiles mit sehr gerin-
gem Verluste an Masse und Stabilität die Strömung in ihrem
Verlaufe sehr gefördert werden können.

Dasselbe Gesetz, das sich an diesen Erscheinungen
offenbart, waltet auch bei den Wurfgeschossen vor, über
deren zweekmässigste Gestalt neuerdings viel experimen-
tirt worden ist. Wenn man bei diesen Experimenten über-
haupt von wissenschaftlichen Prinzipien ausging, so weichen
diese nothwendig in wesentlichen Punkten von denjenigen
ab, welche die Griechen bei der Gestaltung ihrer Schleu-
dergeschosse befolgten. Vielleicht lässt sich beweisen, dass
auch hierin die Griechen das Richtige trafen, dass mög-
licherweise Männer, wie Apollonius und Archimedes, das
Problem des Körpers von geringster Resistenz oder viel-
mehr das Problem des Flugkörpers (welcher noch andere
Eigenschaften besitzen muss), ihrer Prüfung werth hielten,
und dass die bleiernen Wurfmancleln der Alten nach streng
wissenschaftlichen Prinzipien geformt wurden.

§• 4.

Bei der Reaction der Luft oder jedes anderen elasti-
schen Fluidum gegen in ihnen bewegte feste Systeme sind
zweierlei Momente vorwaltend, und hier wie für das Fol-
gende wohl zu unterscheiden: Erstens der aerodyna-
mische Gegenstoss, eine unmittelbare Reaction des
Stosses, den der bewegte Körper gegen die Elemente oder
Atome, aus denen die Luft besteht, ausübt. Zweitens
die pneumatische Pressung, die auch dann Statt
bat, wenn der Körper im Ruhestande befindlich ist, nur
dass dann die positiven und negativen Pressungen ein-
ander aufwiegen und ein Gleichgewicht der Wirkungen
 
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