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Schleswig-holsteinischer Kunstkalender — 1912

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Literarische Beiträge
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Sauermann, Ernst: Zur heimischen Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.19991#0109
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SaudenPtnälern arm fei, Sltag dem fo fein! ungemein reigoolle Gliederung der $enfter om
Tiber deshalb hat unferen alten SauwerPen alten Roloffeum in Flensburg ufw. - <£© ift mit
dod) nid)f im gangen Pünfflerifd)e© Gepräge den Sauten wie mit jedem RunffwerP; wir
gefegt! tt>er wollte ihnen eine ffarPe )lr- muffen ihnen naheguPommen perfuchen; wenn
d)itePturnote, einen bauPünfflerifd)en Inhalt uns ihre 6djönheit wirPlid) aufgeben foll,
abfpredjenl Söeldje $ülle oon trefflichen 6ei- muffen wir um )1e werben! <£© beißt alfo fehen,
fpielen fyat fidj oerftreut nod) bis beute im (innig fehen. Hur im 6etrad)ten de0 guten
£ande erhalten! Jluf einem Sfreifgug durd) oerfeinerf fid) da0 Empfinden! jssj^a
die <£lbmarfd)en, mit ihren durd)fd)obenen Jin dem lebhaften «fntwitfelungsgang der
hodjgiebeligen Doppelhäufern, in langen Kei- deutfcfyen Runft in unferer ^eit nimmt
hen geordnet, porüber an den breitgelagerten §<t)leflu>ig-f><>lftein lebhaften Anteil, ftud)
Gehöften der £orde©holmer Gegend, weiter in der 7*rd)itePturI Unfere tyeimifcfyen ftrdji-
durcfj die Probffet, an Wäldern, 6een und tePten flehen ab VorPämpfer und in heißem
blühenden Kapofeldern entlang durd) Oftt>ol- Hingen gegen jene tDiderfadjer, weld)e jat)r-
ffein, durd) blühendeftPagienalleen, über Guts- gehnfelang aud) diefe© £and perunffaltet
t>öfcA alte <£del)i£e, töafferburgen, die nur durd) haben. // Die Sympathien und der
ein iorhau© Zugang haben, porbei an Xöirt- Öeiftand der 6effen muß den gähen
fd)afi©- und flleierhöfen mit mädjtigen ©d)eu- Kämpfern, die mand)e0 erdulden muß-
nen und Sfallbauten, weiter durd) Jluren, wo ten, eine Gewähr fein, daß tränen dod)
ParP und £andfd)aft ineinander übergeben, derSiegwird! Slber die Kid)tlinie der <Pnt*
durd) 6d)wanfen, durd) dao PnicPumfäumte witfelung Pann Pein Zweifel fein. tt)ie ein
Ingeln, hinauf nad) Hordfd)le©wig, mit feinen £ and jid) ntcr>t feine© CfyaraPter© entPleiden
weiten hügeligen Feldern und langgegogenen Pann, jo nid)t ein VolPstum feine© tOefens. Der
Gehöften, durd) die fltarfd), die frtefifdjen 3n- SVefensausdrud' wird in feinen Grundgügen
fein, - wie grüßen fie un0 da, jene einfadjen, bleiben wie er war; aud) in der Runft; wir
anfprud)©lofenßauten,ein£eilder£andfd)afr, lafen diefe Grundgüge an den alten bauten?
eine Prägung fd)le©wig-holffeinifd)en KVefen©. aud) die neue CntwidHungslinie Pann nur im
3m eingelnen: abgewogene Verhältnifle, ruhige Sinne diefer Grundgüge weiter gehen; alfo:
Dadjformen mit gefälligen tteigungswinPeln gwetfmäßig und ftraff di©gipliniert, einfad) und
und au©drud?©oollen tValmungen, auagegeid)- wohl abgewogen in den Verhältniflen, - Poll
net durd) ein feines Empfinden für die ge- Schwung! nad) der einfadjen und beliebten
fd)lo|Jene JHauer, für die rhytbmifd)e Derlei Jormel Pann es aud) Reißen: praPtifd), billig
lung der $enffer und ^luflöfung der $läd)e, und fd)ön. jssjes.
für Klarheit in der Gliederung der Blauer. 3m Die Jluöwahl der im Bn^ang gebradjten Ab-
gängen eine ungefudjte, natürlid)e ^InpafTung bildungen geigt in erfter £inie foldje 6auwerPe,
an das Gelände, eine harmonifd)e Ordnung welche im obigen Sinne bewußtes Streben in
im Verhältnis gu den Hebenbauten - ausge- der Vergangenheit und Gegenwart am beften
fd)wungen und roll Rrafi. €s ift ein ffarPes gum f{usötu<S bringen. Hidjt oon allen gegen*
ard)ifePtonifd)es Empfinden in den alten 6au- wärtig im £ande fd)öpferifd) tätigen 6auPünft-
werPenauogeprägt. JTlanbead)tebeifpiel0weife lern ließen ßd) im Pnappen Kalmen de© )^n-
im B«bong die großen, rul)igenDad)linien de© hange© tDerPe abbilden. 6ad)lid)e Ge/idjt©-
Rö'nigfteinfd)en ^auberge©, die fd)lidjte und punPteim6inneeine©gebundenenProgramm©
reigpolle Dadjlöfung pon Hahnshof, die por- waren bei der Bußwal)l allein maßgebend? fie
güglidje 3"fammenfügung der tDirtfdjaps- mußten den Vorrang haben oor allen anderen,
gebäude pon Kundhof, da© gefällige £inien- <f© erübrigt fjdj, im eingelnen auf die Rünft-
fpiel an 6d)eunen und ^Eorhau© oon Kafforf, ler und ihre £DerPe eingugehen. Die ^Ibbil-
dieeinfad)e und wirPungsoolle Verbindung pon düngen werden felbff fpredjen. freudig ift e©
Dad) und flauer durd) ein €im©glied an dem gu begrüßen, wie lebhaft hier und dortim^ande
©tallgebäude oon Jaroe, den fd)ö'nen Dad)- die6aupfllegeJreundeund6odengewinnt;dem
au©fd)nitt bei der (Eorfahrf oon Kixdorf, den energifd)en und oerftändigen (Pingreifen de©
guten Giebel am Pferdeffall pon ^nnenhof, iandratesimRreifeSonderniffesguperdanPen,
die feinen iuftriffe an den £orhäufern oon daß der Rrei© in wenigen fahren in feinen
t>affelburg, RletPamp und fLefforft man be- neueren Öauten wieder ein anftändige© Ge^
merPe die gute Gliederung der JHauer am alten ßd)t gewonnen hat. DieBrbc'tdeöiandrate©
iufthau© pon Plön, Pom (Eorhau© Güldenffein, und feine© tätigen, ftillen Jltitarbeiter© in Riel
pom alten 6d)weffelhau© in Riel, pom 6tall- galt infonderheit der t)ebung de© Öauhand-
gebäude auf iudwigsburg; die ftraffe $orm werPer©. Die hier und dort oon früher h^
de© Giebel© am r>errenhau© 0d)obüllgard; die ftehen gebliebenen 6led)fd)eunen und Papp-
 
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