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machen. Bcfondcrs war es den XZod dcsfclben ju rächen, war in Ditb-
dic Pflicht der Helteften marfeben nicht nur Sache der nächften
des öcfcblccbts, die 6bre f amilienglieder, fondern des ganjen 6c-
und Unbefcholtenbeit des- fcblecbts, und jwar finden wir dicfclbc
Telben ju überwachen, noch bis in die fllitte des 16. Jahrhunderts,
„löenn eine frauensper- Jn dem älteften Candrecbt vom jfabre 1447
fon," To berichtet darüber und ebenTo noch in dem Candrecbt von 1539
der Cbronift, „entehrt findet fieb die Beftimmung, daß, wenn
worden war, To bat das ein flßann crfcblagen worden, und die 6e-
ganjc 6cTcblecbt Ticb der TcblecbtsgenoTTen ihn außerhalb der gefetj-
Sacbc angenommen, bat lieb gefcbütjten friedensjeit rächten, der
die entehrte oft mit eige- eine Zote gegen den anderen gerechnet
nen fänden ums Ceben werden Toll, alfo nicht einmal die fonft
gebracht, um die Schande vorgefebriebene Olannbuße gezahlt ju wer-
ausjuwetjen. Zum 6c- den brauchte. Die fflannbuße betrug 100
däcbtnis an eine folcbeCat oiarh l., wovon die eine I)älftc, die Banc,
beißt noch beute ein Cand- den Scbwertmagen, alfo den nächften Ver-
buch das fßetden- oder wat1dten männlicher Seite, die andere
I)cidcnftuck, welches ?u j^aifte aber det1 Rluft_ und eefchiccbts-
OTtcn an dem ^ege liegt, gcnoncn juficl. Idar die Cat aber während
der nach Dalmenbufen der feftgefctjtcn friedensjeiten gefebeben,
fuhrt. Denn als eine>ng- fo crhöbtc fieb die ju jablende Mannbußc
frau ausnalmcnbufen ihre um ein bedeutendes. „Olenn ein Mann," fo
Obre verloren hatte, und beiBt es im £andrccbt, „einen fflann nieder-
nacb dem Süderftrand in

Südcr-Ditbrnarfchcn ent- Btjj^^jMta^fj^^älUI

wichen und als darnach *L^5J^^**K' =•-----a< "?5r >.

dies ihren Vettern und f^l,^ "P^-v

nächften Verwandten be L^

haiint geworden war, ha- J : *.t ;.

ftüi)0.u,inBt «. &:Wttit ju ben letztere das (üadeben I -<%,, ^-wv.. ; , .- £:>—-.

OQOrr.iür.ifHiirciimpuiümf wicdcr !urüdigcholt. auf f ! -r--— . i .„

jenem Candftüdt ein Grab gegraben und das fc-miyt—,■ i~-—■«■■■■i i , .

ffläddicn fofort auf dem Rüchwege hinein- I ^ ■ ^—«^^-t '^_^J*p

geftoßen und begraben." Gbenfo bat ein t tj^j.1 '• ^;'

reicbcrAQann juttlellingbufen, den Dcocorus p ; J^-^<Ec

noch fclbft gekannt hatte, feine eigene ent- fe i»^S3j f * j"VX..,' f ••".„'
ehrte Scbweftcr mit I)ilfe feiner Vettern

unter dem 6ifc erfäufet und begraben, um | . *— - J' -MB

feine Verwandt iebaft und fein 6efchlccbt p IgBj-*" * v=m" . "* "" ^===" '

von foleber Schande !u rciniqcn. Und der |: jj^Jj ; -.- . ; I 0"^^; f^H

Cbronift fügt die Bemerkung bimu : fc®SH"Mi_l2_I. -P ¥y®&- zmr -t^H

„Solche Gexempcl fin untcllicb." I 'TBBfT * *--» ' * " liiff

ttlir werden dabei erinnert an die im *-fj^".iL_Im —■„■':':

Candrecbt enthaltene Beftimmung: „Jft HEi r'Tsr>

ein lofes lüeib da, um derentwillen mancher HEfi

fflann feine Blicke niederfcblagcn muß, und HPa}.' i

ihre Blutsfreunde oder wer es fonft wäre, k ^JW -!^.^>^

erfeblügen es, fo follen Tic damit weder H^^^ j- l ^j "^g_/"-^L .VM.

friedensbrüebe noch Buße verbrochen HH -.A/1 l-'-sQC' 3

haben." ^ tf!

Das Candrecbt weift uns ferner noch ' :>'

auf iwei wichtige Punkte der ditbmarfi- % ' 1T\jS*j\

feben 6efcblecbtsverfaffung hin, auf die jj^HL- J '''*^rti. --1,4 •

Blut r a di e und die Sidesbilfe. SK£i^^^S^Ji^K=s£m» ^mt-'^ '

Die Blutrache, diefe allen germanifchen IltijHMlaäHHBUH

Stämmen gemeinfame Verpflichtung der „ tit„

.. , -«"^ . 1 , 1, ißrfrtinihtcr und mit üäliiuucii ntfdimiiriitrr 3(tiianh uom Biilirr 1,i4Ii am

nächften Verwandten eines fcrlchlagenen, MoM«Bi^nwtrajen. art|,iutmu = fnurrum. «irt
 
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