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bewahrte die Kcufcbbeit und Scham? Des
Scblacbtes Strenge gegen die dnjücbtigen
und feine lange Reibe der Reinen, die nicht
ihren Schlacht noch Heb befleckt! ülas
machte das gegebene iöort fo unverbrüch-
lich und den ehrlichen Hamen ju einem fo
teuren 6ut. Daß man feine familic mit
federn durchgehen konnte und fieb kein
Schelm darin fand, auch nicht in der 6rde
liegend, löcm gebt das Fjcrj auf beim Hn-
blick der Candcsnot? Dem, der überall im
Cande ihm nah Verbundene feufjen und
jeden Scufjer als eine Mahnung an ihn
hört, er möge doch feine Pflicht tun. Sias
locht daju, für die nachkommen etwas ?u
tun? Die Vorftcllung, daß die Hbhommen
ehre und Dank davon haben. Heb, fie
fteben noch farbcnbcll in manchem fenfter,
die alten löappen diefes und jenes
Scblacbts, aber wir febaucn nicht mit
frcudenbellcn Hugen darauf, denn fie ge-
hören beinern mehr an. Jfcbrand ließ fieb
begraben in der Scbanje bey I)emmingftedt,
und eine große Crauer, der Dank des
Candes, war fein 6clcit, doch wo in Ditb-
marfeben wohnen jetjt von feinem Schlacht,
die uns das werte 6rab jeigen könnten?
Ulic das Grab, fo ift der Schlacht ver-
geffen, den ein Brief vielleicht erhalten
hätte jum ewigen Stolj des Candes. . . .
Ceugne, wer kann, daß diefe naebteile gc-
folgct find der Hufbebung der Scblacbt-
bündc! Streite dagegen, wer kann, daß die
Ölicdcrberftcllung derfclben bedeutende
Vorteile juwege bringen muß! CHärcn fie
nicht mit wenigen Hbänderungen unferen
Zeiten, Verbältniffcn und Sitten einzu-
fügen, gleich wie man jetjt die vormaligen
Candftände wieder cinjufügen angewandt
ift? "jfencr von Deocorus und Vietben mit-
geteilte Scblacbtbricf, was fehlt dem
anders, als eine neue Ginkleidung, um ein-
geführt ju werden in die bürgerliche Gefell-
febaft? HUein der Schlacht felbft fehlt
leider! Ditbmarfcbcn bat keine lüoldcr-

manns mehr, deren 6efcblccbt fünfhundert
und neun Mann darftellcn konnte. Da-
her mußten ju Hnfang wenigftens auch
Pcrfoncn, die nicht verwandt wären, in den
Schlacht aufgenommen werden, wie man
auch felbft in den Zeiten der alten Bünde
getan. Der Staat, die große Hnftalt, kann
doch nimmermehr alle Beziehungen des
Cebcns, die feineren wenigftens nicht,
wahrnehmen. Gebt es vielleicht noch nicht
fcblccbt genug, um für Jnftitutc jum Beffer-
macben den Sinn aufjutun und I)crjen ge-
winnen ju können?" —

Man fiebt, daß die alten ditbmarfifeben
Gcfcblecbtcr in f)arms einen warmen Ver-
teidiger gefunden haben. Man braucht nicht
allen feinen Husfübrungcn jujuftimmen,
aber man wird nicht leugnen können, daß
die ölortc diefes edlen Volksmannes, der
bis an fein Cebensende mit Cicbc feines
kleinen Heimatlandes Ditbmarfcbcn ge-
dacht und fieb für deffen Gcfcbicbte ein
warmes Jntcreffc bewahrt bat, auch in
diefem Punkt es wert find, jum nach-
denken anzuregen. 6ine wirkliche Srncue-
rung jener alten Scblacbtbündc, fo wie er
fie fieb dachte, wird in unferer Zeit febwer-
licb mehr in Betracht kommen können.
Hber es würde auch febon ein Gewinn fein,
wenn in einer Zeit, wo fo manches Band
fieb lockert, der familienfinn, das Gefühl
der Zufammengebörigkeit, nicht bloß unter
den näcbften Hngebörigen, fondern auch in
weitcrem Kreife wieder geweckt und leben-
dig würde, wie es lebendig war $ur Zeit
jener alten ditbmarfifeben Gefcblecbter.*)

*) 6s ift nur mit f reuden zu begrüljen, wenn in
unterer Zeit wieder das Intereffe für f amiltenge-
Tcbicbte und Rauscbronihen erwacht, profeffor Riehl
fagt mit Recht in feinem herrlichen Buch über die
■f amilie, dalj der ßausebronik neben der familien-
bibel ein Ehrenplatz in jeder Bausbibliotbeh ge-
bühre. Derfelbe bebt ebenfalls den CClcrt regel-
mäßiger -pamilienzufammenkünfte fog. -familientage
hervor, wie fie in unferer Zeit auch in bürgerlichen
f amilien hie und da abgehalten werden.

f

t'ndUngc als Bau- und Dcnkftdne in
Schleswig-ßolftei'n si*»Ä

l^ur an wenigen Stellen tritt in Scbles- von Geröllen, Gcfcbicben und Sanden be-

/ * wig-I)olftein feftes Geftein ?u XTagc. deckt, die die von Skandinavien und f inn-

Ginfam taueben die roten felfen von land berabfließenden Gletfcber der 6ts-

I)elgoland aus den fluten der Dordfec auf; ?citen abgelagert haben. Scbleswig-I)ol-

cinem Hlunder gleich ragt im Süden des ftein wäre deshalb völlig bar an fiatur-

Candes der Segeberger Kalhberg empor, fteinen, wenn nicht diefe Moränen bedeckt

Das ganje Cand ift an hundert Meter boeb und durebfetjt wären auch von jablreicben
 
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