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Schleswig-holsteinischer Kunstkalender — 1914

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Literarische Beiträge
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Krumm, Johannes: Schleswig-Holstein im Auge seiner Dichter, [3]
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Jakstein, Werner: Die alte Wohnungskunst im Bauernhause Schleswig-Holsteins
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https://doi.org/10.11588/diglit.22173#0090
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Denn glänj as Sülwer unendli dat ffleer, hatten nur ein deuttebes 6rbc, das Tie Heber
dnendli dat ffleer, vom Horden trennte, ihre alte Sallen-
tin flö un ebb beraf; tpracbe. Jn den Cagen der Knecbtfcbaft
tln klingt dat deep as Klochen derber, wurde die ffloderfprah das Banner der
Hs Klochen derber: freibeit, das Symbol des Volkstums. Hls
f)örto! denn bruft dat I^af!— der fremde Staat die lote Hnfügung jur

„, .. . m t ... ., feften Verbindung machen, als das fremde

Blendt de Pulken fo,nudatdammri ward? Vo,h dic deutrcb» $ ^ jurüchdrängen

Du dat dammr, ward? und ^ dcutfcbc v£lhstom nicbt anacr.

«leer dat dat I)af wat klung? h „ ft da wurd fkh d-

Och ne, den Con in min egen f)art, Scbleswig-I^olftciner voll ihres Selbft be-

Rlnn !i8tmfc wußt und antworteten dem „Dänemarh

Sett Ufen de «lebmotb fungn. bis ?ur eidcr<« m|t )tScblcsw'ig-I>oirtein

Klaus 6rotb. meerumtcblungcn, Deutfcber Sitte hohe
Jn diefem herrlichen I)eimatgcdicbt J>* erft tat das I)eimatsgefübl,

6rotbs hlingt febon leite ein anderer Con ^)8T*m herangcwacbTen.den letjten Schuß,

an neben den Blochen der I)eimat. Ditb- W,e de/ *>eld der beimiTAen Sage bewies
marfeben itt nicbt nur eine Candfcbaft nach langem €raum der Kindbett mit

Scbleswig-RoUteins, es ift ein Cändehen, einem SAlage volle männliche Kraft. Der-

cin Cand, es ift ein Vaterland gewefen. Tclbc Dtditer, der wegen feiner ,I)utumeret

Klein an Umfang! Von Often nach «IcTten, von dem nüchternen freunde verfpottet

von Horden nach Süden mit einem Blich ?u wurdc- v!fr,l,eß d,e, £«mat um des Vatcr"

überfeben. Reich an Jnbalt! Der letjte Reft l™dc* willen, und beim Hbtcbied von der

germanifeber freibeit, eine Jahrhunderte- Vaterttadt gab er den Söhnen die ttlorte

lang fieb felbft regierende und verteidigen- mit: Kci" ma™ gedeihet ohne Vaterland;

de Bauernrcpublih, die Hdcl und fürftcn Vatertandsgefiihlund ^eimatsgefübl bc-

aus dem Cande feblug. Huf diefem Boden ttreiten Ti* ebenTo wenig wie Mann und

gedieh Staats- und Volhsgefübl früher und gl"di,.die ^.exxV^ts\\cbtTxn ,hc!n T£tlder

kräftiger. Die Scbleswig-I)olfteiner, unter **oBWno, fie ift die tHurjel der Vater-

fürftlicbcr I)errfcbaft, in eine große Zahl landsliebe.

von Candesteilen jerriffen, entbehrten „töie gefället des Klaldcs Strauch

lange des ftaatlicbcn Gemeintamheits- Nieder wäcbft auf den alten Strecken,

gefübles. Unbewußt war auch das Volks- So erneuern fieb Völker auch,

gefübl. Die Deutfcben nördlich der 6lbe Deren ttlurjeln im Boden Hecken."

Die alte Cdobnungskunft im ßauernbaufe
Scblewig-RoUteinö

Von töerner "Jakltein, Stadtbauinfpektor,

Hltona

GZimn koftbaren Scbatj beherbergen die heit, ihrer trauten ttlobnlicbheit verlangt

fllufeen unterer Provinj in den voll- uns. Diefes Verlangen, das mehr oder

Händigen 6inricbtungen ganzer «lohn- weniger alle Befucber erfüllt, ftimmt oft

räume, wie fie untere Vorfahren in ernft und wehmütig. Ccider aber hört

eigener, feböner, kräftiger Hrt fieb berge- nach diefem einmal geweckten empfinden

Hellt haben. 6ine ferne Stielt für uns! bald jede Wirkung auf die Befucber auf.

tlnd doch fühlen wir in diefen Räumen die ttler von ihnen überlegte wohl die fllög-

F>eimat in ihrer engften Begrenzung, ttlir liebkeit, fieb und feinen Kindern in der

erfreuen uns an ihnen, wir bewundern fie, eigenen ttlobnung, und fei es auch in der

und das Verlangen, ihre trauliche Schön- engen einer fllictshaferne, ein ähnlich

heit uns näher ju bringen, ift mächtig in freundliches F)cim ju febaffen? Sie ver-

uns rege. Dicht um etwa täglich mit einem jweifeln, ehe fie den Oedanken ju faffen

Zinnlöffel aus einer bunten fayence- fieb getrauen, tlnd doch ?eigt febon eine

fcbüffel effen, auf einer harten Bank erfte Crkenntnis der Schönheit diefer er-

fitjen, in einem Hichig engen Bett fcblafen erbten Schätze, daß es nicbt unmöglich ift,

\w wollen! Dein, nach der Schönheit jenen Gedanken feiner Verwirklichung

diefer Geräte, wie nach der Stimmung näher ju bringen. —

jener Räume felbft, nach ihrer Gemütlich- Jn unteren Bildern feben wir nun eine
 
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