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Sttintoall auf bem fiinljljof in 25urni)tioic[

UcbTten treten folebe Stützmauern in
Cauenburg und Blankenese auf, die einem
GebirgsTtädtcben gleich fich an die Tteilen,
hoben tlfcr der 6lbe lehnen, löäbrend für
die Steinwälle 6rde, Ccbm, Kubdünger,
ffloos und I)eidefoden zur Verbindung der
Steine genügten, mußten Tie bei diefen
hoben Stützmauern richtig in Mörtel ge-
bettet werden.

für Tolcbe Heb dem Gelände anfebmie-
gende, lange, ungegliederte Mauern ift
der Cyhlopenverband durchaus am platze,
und mit Recht wird er hier auch in unterer
Zeit vielfach und gern angewandt. Hber
dabei bat Heb eine UnTitte eingebürgert,
die mitunter die ganze Schönheit des
Perkes jerTtört. nachdem die Steine Torg-
fältig ineinandergepaßt worden find,
werden die fugen nämlich Tcbarfhantig
vorfpringend mit Zementmörtel ver-
ftrieben. CClenn febon der dunkle, platte
Zementmörtel im Vergleich mit Kalk-
mörtel an fieb häßlich ausfiebt und ju der
färbe des 6ranits fcblecbt paßt, To wirken
die aufgefetzten Zementfugen doppelt
fcblimm. Sic drängen Ticb fo ftarh in das
Huge, daß die feböne, bunte, hriftallene
Oberfläche des Granits ganz dagegen zu-
rücktritt. Die plaftiTcben fugen werden $ur

I)auptTacbe. ölte ein grobes Uetz über-
Tpinnen Tic die Mauern und nehmen ihr
damit auch den Gindruck der Stärke. 6r-
innert doch eine foleb überfponnene fißauer
an einen geborftenen Copf, deffen
Scherben nur noch ein Drahtgeflecht ju-
fammenbält. Älill man die Schönheit der
findlingc voll zur Geltung kommen laffen,
muß man die fugen, wie die Hlten es
taten, offen laffen oder fcblicbt und recht
mit bellgrauem Kalkmörtel bündig mit
den Steinen ausftreieben.

Die beiderfeits mit felfen bekleideten
iöälle haben im ScbleswigTcben und I)ol-
fteinfeben einen annähernd quadratifeben
Qucrfcbnitt von etwas über einen flleter
Stärke und I)öbe und find dann gewöhn-
lich nur mit Rafen bekrönt, tlm zahlreiche
friedböfe z»ehen fieb folebe fflauern im
Schatten bober Cinden herum. Die $ter-
licben, weiß geftriebenen I)olzpforten
fitzen in diefen Mauern wie Gdelfteine in
einer Kette. Huf f ebmarn find die f elfen-
dämme ganz ohne Zuhilfenahme von Grde
aufgebaut. Dort haben Tic einen dreieckigen
Querfcbnitt mit breiter Grundfläche, von
der aus Tie Ttarh geböTcbt, Tpitz zulaufen.
Da Tie auch nicht mit RaTen abgedeckt Tind,
Tpringt die von bocbgeTtellten Steinen ge-
bildete HbTcblußlinie auf und nieder.

Die Steindämme mit einer gut gehal-
tenen, geTcborenen I)ecke gehören z" den
TcbönTten ländlichen Befriedigungen, die
irgendwo erfunden Tind; jedenfalls find
fie die TcbönTten für unTer nordiTcbes
Cand, zugleich lieblich und monumental.
Jbre Schönheit tritt um To mehr in die
Grfcbeinung, je gleichmäßiger Tie in einer
Straße durchgeführt Tind. Sie vertragen
Ticb nicht mit Betonmauern, noch weniger
mit einem Drabtzaun. Geberall, wo Tie
bcrrTcben, Tollten Tie deshalb Torgfältig
geTcbont und unterhalten werden, und man

Ijüntngraij uon iMiatrrtf, finia jftpmraat
 
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