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<=X 22 X=>

gelegte Steine einen foleben monumentalen
eindruch machen Tollen, ift Bedingung,
daß die Größe der Kräfte, die wirkenden
{Hatten für den Mangel an form ent-
Tebädigen. Kläglich muffen deshalb die
Verfucbe mißlingen, Hünengräber bei
einem modernen Denhmal aus winjigen
Steinen nachahmen ju wollen, was den-
noch bei den fogenannten, leider recht be-
liebten üdaldgräbern auf unfern fried-
böfen häufig gefebiebt. Ulie der vier Qua-
dratmeter große „löald" diefer 6räber
nur aus etlichem Bufcbwcrh und Zwerg-
hiefern beftebt, fo febeinen die fpielerifcbcn
DacbbUdungen der I)ünenhammern in
diefen CCläldern auch nur das Älerh von
Ciliputancrn ju fein. Bei unfercr kompli-
zierten Zivilifation und Kultur ift die
haebabmung des Primitiven überhaupt
gefährlich und führt feiten ju einer befrie-
digenden CtUrhung. löie febwer es uns
Modernen wird, felbft mit bedeutenden
fllitteln den großen fcblicbten Gindruch der
Hünengräber ju erzielen, lehrt das Denh-
mal auf dem Schlachtfeld von I)emming-
ftedt.

<öenn wir die 6efcbicbte der find-
Ungsdenhmäler von den Hünengräbern
aus weiter verfolgen, werden wir Teben, iDfniim.ii für am arost|tr}08 uon oiöfntjurg (tßrgrnbcifpiti)

daß die guten Denkmäler ftets echte gewaltig fortgefebritten war. Sie jeigen
Kinder ihrer Zeit, Denhmale auch der deshalb ein ganj anderes Geficbt. Die
ganjen Kultur ihres Zeitalters waren. Die Runenfteine der Hngcln aus dem 8. und
Steine, die wir nach den I)ünenhammcrn 9. Jahrhundert find febon Scbriftfteine.
|u betrachten haben, gehören einer Periode Den Clrbebern diefer fflale ftanden bereits
an, die $war in unferem Cande auch noch bronjenc Meißel und Bohrer ju Gebote,
im Dunhel der Gefcbicbte verfebwindet, bis mit denen fie f indlingc fo fpalten honnten,
$u der die Kultur feiner Bewohner aber daß glatte €afeln entftanden. Dem harten

Stein im ganzen eine ftrenge
arebitehtonifebe form ju
geben, war freilich auch
ihnen noch nicht möglich,
für die Runenfteine wurden
aber mit Sorgfalt folebe
f indlinge ausgewählt, denen
bereits die üatur eine jiem-
licb gleichmäßige, obelish-
artige Gcftalt verlieben
hatte. Die Runen bedecken
die ganjen Spaltflächen in
regelmäßigen, fenhreebten
Zeilen, die durch Cinien von-
einander getrennt find.
<KIcdcr diefc Cinien noch die
Runen febeinen an einem
Cineal gebogen $u fein. Die
aus vertieften Rillen be-
gebende Schrift wirbt im

pttr prilrnftcin nn otr tjamburgtr (2ftauf|>t in Blei einzelnen wie eine freiband-
 
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