Das Rathaus in Scbleswig-fiolftetri
Von f. Poffelt, Geb. Jufti?rat in Preet?
^^s war jur Zeit der erften Blüte des deut- ftanden find, wurden von diefer Be-
feben Städtetums, jur Zeit der I)anfa, traebtung ausgefcbloffen.
als die politifebe und wirtTcbaftlicbe flßacbt Das Ratbaus liegt im Mittelpunkt der
der Städte auch in prächtigen Ratbäufern Stadt am Markt, wo das Stadtrecbt der
ibren Husdruck fand. Zeugen davon find Bürgerfcbaft in der fflarktgereebtigkeit
noch jetjt die im gotifeben Stil erbauten ?um Husdruck kommt, mitten unter den
RatbäuTer in £übeck, Bremen, Köln, Braun- Warenlagern der Kaufleute und I)and-
febweig, Brandenburg, ffiünfter, langer- werker. Diefe Cage bezeugt, daß der
münde und in vielen anderen Städten. Hls älteTte Bau des Ratbaufes ebenfo alt ge-
dann wieder ?ur Zeit der Reformation der wefen ift, wie die Hnlage der Stadt felbft
neue 6eift der Zeit und das Srwacben des oder die Verleihung des Stadtrecbts. Ceile
deutfeben Bürgertums in diefer älteften Bauten find
der Kunft der Renaiffance, in Scbleswig-I)olftein nur
der eigentlich bürgerlichen * feiten erhalten, wie j. B. in
deutfeben Kunft, feinen den vierzehn gewaltigen
Husdruck fand, baute Kreuzgewölben in dem
m a n i m 16. u n d 17. Keller des alten Ratbaufes
Jahrhundert ent- in Kiel, die mit ihren ftar-
weder neue R a t b ä u - g. M ken Wulftrippcn wohl aus
Ter oder paßte die jk. Mm 1 < den älteften Zeiten der
alten 6cbäudedurcb pl JB^^, Stadt Kiel um das jfabr
Umbauten dem neuen Ml 1240, der Baujeit auch der
Bauftil an. So ent- w3L beiden Kirchen, ftammen
ftanden die Ratbäufer in Iffjl P* g^^Lläl^ffM können. Das einzige aus
Dürnberg, Hugsburg, Ro- v Äl • • JPnMÜ ^cr ^c** vor 15°°» aus der
tbenburg ob der Caubcr, v B ^ijHu^M Periode des gotifeben Bau-
Danjig, Smden, Cüneburg, ^KJ Jjjftlfl 1t^s lammende Ratbaus
Cübeck, Bremen, Köln und mm fjL- w*- ift in fßölln, im früheren
viele andere mehr. Oft KmjuTl^lBuHB Ii er? 001 tum C .Ulenburg vom
diente im Grdgefcboß eine HflHk * Jahre 1373. HUe anderen
offene I)aUc als Caden für «M jjlB.fl'jHH ! RatbäuTer find jünger und
Waren der Kaufleute und M vorjugsweife aus der Zeit
Handwerker, im Obcrgc- [hBI des Stils der deutfeben Re-
Tcboß lagen die RatsTtubc feBjj[3BBI naiffance, Rendsburg 1566,
und der 6ericbtsfaal, oft E| Krempe 1570, Wilfter 1585,
mit Getäfel und Scbnitj- §jf flensburg 1594, Kiel 1596,
werk kunftvoll gefebmückt. I)ufum 1601, Glückftadt
Zu Dienfträumen brauchte ^ ^Z^TS^^ ^42, Jtjeboe ,693, Hltona
man tn Zeiten, die nicht 1710. Hus der Zeit des
fo fchreibfelig waren wie die Gegen- klaffijiftifcben Stils (Zopf und 6mpire)
wart, nicht viele Räume. 6in f eftfaal für find die neuen Ratbäufer in Schleswig von
die Hbbaltung von Fjocbjeiten und feft- 1794, pioen 1816, Deuftadt 1817.
lichkeiten der Scbütjengilden und Zünfte Wie im übrigen Deutfcbland war auch
nahm den größten Raum des Ober- in Scbleswig-r)olftein das Zeitalter der
gefeboffes ein. 6in Curm follte der Reformation die Zeit der Blüte des
Bürgerfcbaft die Bedeutung ihres Rat- deutfeben Bürgertums in den Städten,
baufes vor Hugen führen. Das alles findet Während der jweiten I)älfte des 16. und
man auch an den Ratbäufern unferer Dord- des erften Drittels des 17. Jahrhunderts
mark wieder, wenngleich diele als Bau- hatte fieb in allen Kreifen der Bevölkerung
werke künftlerifcb kaum irgendwie hervor- in Stadt und Cand in Scbleswig-^olftein
treten. Die neuzeitlichen Schöpfungen, wie mit dem allgemeinen Woblftand der Sinn
fie infolge des wirtfebaftlichen Huf- für künftlerifcbe Geftaltung der öffent-
febwungs nach dem franjöfifcben Kriege lieben Gebäude und der Privatbäufer wie
überall in Deutfcbland und auch hier ent- auch ihrer Wohnräume entwickelt. Das 6r-
Von f. Poffelt, Geb. Jufti?rat in Preet?
^^s war jur Zeit der erften Blüte des deut- ftanden find, wurden von diefer Be-
feben Städtetums, jur Zeit der I)anfa, traebtung ausgefcbloffen.
als die politifebe und wirtTcbaftlicbe flßacbt Das Ratbaus liegt im Mittelpunkt der
der Städte auch in prächtigen Ratbäufern Stadt am Markt, wo das Stadtrecbt der
ibren Husdruck fand. Zeugen davon find Bürgerfcbaft in der fflarktgereebtigkeit
noch jetjt die im gotifeben Stil erbauten ?um Husdruck kommt, mitten unter den
RatbäuTer in £übeck, Bremen, Köln, Braun- Warenlagern der Kaufleute und I)and-
febweig, Brandenburg, ffiünfter, langer- werker. Diefe Cage bezeugt, daß der
münde und in vielen anderen Städten. Hls älteTte Bau des Ratbaufes ebenfo alt ge-
dann wieder ?ur Zeit der Reformation der wefen ift, wie die Hnlage der Stadt felbft
neue 6eift der Zeit und das Srwacben des oder die Verleihung des Stadtrecbts. Ceile
deutfeben Bürgertums in diefer älteften Bauten find
der Kunft der Renaiffance, in Scbleswig-I)olftein nur
der eigentlich bürgerlichen * feiten erhalten, wie j. B. in
deutfeben Kunft, feinen den vierzehn gewaltigen
Husdruck fand, baute Kreuzgewölben in dem
m a n i m 16. u n d 17. Keller des alten Ratbaufes
Jahrhundert ent- in Kiel, die mit ihren ftar-
weder neue R a t b ä u - g. M ken Wulftrippcn wohl aus
Ter oder paßte die jk. Mm 1 < den älteften Zeiten der
alten 6cbäudedurcb pl JB^^, Stadt Kiel um das jfabr
Umbauten dem neuen Ml 1240, der Baujeit auch der
Bauftil an. So ent- w3L beiden Kirchen, ftammen
ftanden die Ratbäufer in Iffjl P* g^^Lläl^ffM können. Das einzige aus
Dürnberg, Hugsburg, Ro- v Äl • • JPnMÜ ^cr ^c** vor 15°°» aus der
tbenburg ob der Caubcr, v B ^ijHu^M Periode des gotifeben Bau-
Danjig, Smden, Cüneburg, ^KJ Jjjftlfl 1t^s lammende Ratbaus
Cübeck, Bremen, Köln und mm fjL- w*- ift in fßölln, im früheren
viele andere mehr. Oft KmjuTl^lBuHB Ii er? 001 tum C .Ulenburg vom
diente im Grdgefcboß eine HflHk * Jahre 1373. HUe anderen
offene I)aUc als Caden für «M jjlB.fl'jHH ! RatbäuTer find jünger und
Waren der Kaufleute und M vorjugsweife aus der Zeit
Handwerker, im Obcrgc- [hBI des Stils der deutfeben Re-
Tcboß lagen die RatsTtubc feBjj[3BBI naiffance, Rendsburg 1566,
und der 6ericbtsfaal, oft E| Krempe 1570, Wilfter 1585,
mit Getäfel und Scbnitj- §jf flensburg 1594, Kiel 1596,
werk kunftvoll gefebmückt. I)ufum 1601, Glückftadt
Zu Dienfträumen brauchte ^ ^Z^TS^^ ^42, Jtjeboe ,693, Hltona
man tn Zeiten, die nicht 1710. Hus der Zeit des
fo fchreibfelig waren wie die Gegen- klaffijiftifcben Stils (Zopf und 6mpire)
wart, nicht viele Räume. 6in f eftfaal für find die neuen Ratbäufer in Schleswig von
die Hbbaltung von Fjocbjeiten und feft- 1794, pioen 1816, Deuftadt 1817.
lichkeiten der Scbütjengilden und Zünfte Wie im übrigen Deutfcbland war auch
nahm den größten Raum des Ober- in Scbleswig-r)olftein das Zeitalter der
gefeboffes ein. 6in Curm follte der Reformation die Zeit der Blüte des
Bürgerfcbaft die Bedeutung ihres Rat- deutfeben Bürgertums in den Städten,
baufes vor Hugen führen. Das alles findet Während der jweiten I)älfte des 16. und
man auch an den Ratbäufern unferer Dord- des erften Drittels des 17. Jahrhunderts
mark wieder, wenngleich diele als Bau- hatte fieb in allen Kreifen der Bevölkerung
werke künftlerifcb kaum irgendwie hervor- in Stadt und Cand in Scbleswig-^olftein
treten. Die neuzeitlichen Schöpfungen, wie mit dem allgemeinen Woblftand der Sinn
fie infolge des wirtfebaftlichen Huf- für künftlerifcbe Geftaltung der öffent-
febwungs nach dem franjöfifcben Kriege lieben Gebäude und der Privatbäufer wie
überall in Deutfcbland und auch hier ent- auch ihrer Wohnräume entwickelt. Das 6r-