Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schleswig-holsteinischer Kunstkalender — 1915

DOI Heft:
Literarische Beiträge
DOI Artikel:
Bödewadt, Jacob: Timm Kröger
DOI Artikel:
Weber von Rosenkrantz, Woldemar: "Schloß Bülk", 1353-1795
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22174#0053
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ca 31 «=>

fcbweren Jdccnfracbt die Grjäblung als
folcbe in jeder Sjene von friTcbem unmittel-
barem Ceben durcbpulft, von plaftifcber
Hnfcbaultcbheit gefättigt ift.

So iTt Cimm Kröger auf feinem lilege
vom Stimmungsbild ?ur tileltanfcbauungs-
diebtung langfam aber Heber eingetreten in
das Gebiet der großen allgcmein-deutfcben
Runft, und ift doch jederzeit innerlich wte
äußerlich der Dichter Scbleswig-J^olfteins
geblieben, ein leuchtendes Bcifpiel, wie alle
echte Runft feft im treu bewahrten Volks-
tum wurzelt, wenn auch die ZuTammen-
bänge nicht immer To Mar jutage liegen
wie bei ihm. So bietet fein diebterifebes
Cebenswerh nicht nur eine Quelle uner-
fcböpflicben hünftlerifcben Genuffes für
alle Deutfcben und jumal für uns Scbles-

wig-I^olfteiner, fondern jugleich eine tief-
dringende Mahnung, in unerfchütterlicber
Creue feftjubalten an ftoljer, von den
Tätern überkommener ßigenart. QJenn er
in der Shi$je „Sin Hbfcbied" durch den
Jfiund des alten Dorffcbulmeifters deffen
jungen freund befebwört: „Deine Ciebe ge-
höre deinem Volke allein! Gedenke ftets,
daß du ein Deutfcber bift! Du darfft es
mit Stol? tun, es gibt hein beffer Volk im
6rdenrund", dann wiffen wir nicht $um
wenigftens aus feinen eigenen Dichtungen,
daß wir diefe Mahnung nicht beffer be-
herzigen können als durch das 6elöbnis,
unfere fcbleswig-bolfteinifcbe Stammes-
hultur \\x bewahren und ju vertiefen. Denn
auf feiner Stämme kraftvoller ßigenart
beruht Hlldeutfcblands Macht und 6rößc.

„öcbio^ ßüik", 1353-1795

aber möchte den Cef er in die Vergangenheit jurüefc-
fübren, wo es noch keine Rruppfcben Ranonen
gab und die fördeufer noch von wenigen Raten
befetjt waren. Hn einer Stelle nur — wo Heb die
Rufte von Horden nach ttleften wendet — ragten
hier, dicht am Strande der Oftfee, Curm und TLov
eines Scbloffcs über den Uferwald; der fcbilf-
umkränjte Burggraben fcbütjte die im Quadrat
um einen F)of aufgeführten, jiegelgedeckten löobn-
gebäude. Doch einfacher war der erfte Burgbau,
den die Sage dem Seeräuber Störtebeker ?u-
febreibt, während die 6efcbicbte meldet, daß der

--Kieler izicolaikircbe ruht — das alte r)aus

„iBaa aitt jßüib", natti atr aantiau'fditn ffiafti Bülk von 6rund aus errichtet habe: „a funda-

ßmento aedifieavit". Der Bau war den
urg der tobenden See. Dich nennt Käufern der benachbarten Güter in jener
der Dichter mit ebrfurcht Bülh! Du Zeit gan? ähnlich, aber febon früh ift eine
bebre Ruine! Du CHellumfpületc! Oftmals Veränderung hier vorgenommen worden.
Tann ich gelagert auf weichem flloofe Deines Der wohl baufällige jweite Stock wurde
Gemäuers der Vergangenheit nach und abgenommen, der alte Curm wurde ?um

weint am Grabe der 6dlen......... Torgebäude und durch die Huffübrung

welche hier fochten und ftarben." eines I>interbaufes und jweier Seiten-

Gregers (1765—1825). flügel erhielt das neue Gebäude feinen
Daß der Badeort Cabö „auf der ver- Ttattlicben und feften

irGsnriciTifij Cfcri/Foß

kehrten Seite der Rieler forde liege", kann Cbaraktcr. 7e^lel"
man fieb von jedem Ortskundigen unTerer l.aBt ef llch "ur

engeren I)eimat betätigen laTTen. Huf der mit de™ da"lal,9*n

weftlicben Seite liegen die herrlichen Seegaard. DcrRauA-

Bucbenwälder: 6s ift das wiefenreiebere, fan3 liegt wohl tm

landfebaftlicb dem öftlicben weit über- webten Torflügel,

legene Ufer, Alan wird nicht überall durch Dcr name B«lk ift

Stacbeldrabt und drohende I)üter des 6e- c™ Diminutiv von

fetjes an die nahen Rüftenbefeftigungen Böl = I^ügel, 1304

gemahnt. Wenigftens für den ölanderer „Büllehe", 1650 bei

ift diefer €eil der Propftei poefielos. Jcb Dankwertb „Bülcke- „&ä)i^mib"n.ü.&ma.mranstsu

ART*. EVT.CHIA.
 
Annotationen