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fetzte ihre ganz jütiTcb geartete KunTt,
die 311 Kopenhagen viele edle Tetter-
febaft bat, in unterem deutTcb-Tcbleswig-
bolTteiniTcben KünTtlerverband unentwegt
fort, von herzlicher Zuneigung und
öffentlicbem 6rfolg begleitet, ffian hann
nicht Tagen, ob Tie geiTtig dänifcb oder
deutTcb war; fie war wirklich beides,
wie Tie denn auch gleich gut dichtete in
beiden Sprachen. Sic ift nicht nur ein Hb-

bild, ein letztes Glied jener geTegnetcn
Zeiten vor hundert und über hundert
fahren, in der Deutfcbtum und Dänentum
geiTtig vcrTcbwiTtcrt mit einander verkettet
waren, Tondcrn dieTe TtarhwtlUge f rau iTt
auch ein Vorbild für eine großgcrmaniTcbe
Tolksctnbeit, die wir, von allen Staats-
fragen abgefeben, insbcTondcre für die ur-
alte Stammes- und KulturgemeinTcbaft der
DicdcrdeutTcben und Skandinaven erboffen.

Sd>U8wi9-bolftcmifcbe©rapbikcrf4rÄr;

enn wir die Betrachtung eines Kunft-
gebietes auf einen kleinen geograpbi-
Tcben Bezirk bcTcbränken, To gcTcbiebt das
nicht aus einem engherzigen provinzialen-
tum heraus, das ja nirgends To unangebracht
iTt wie in der Welt des 6eiTtigen, Tondern
es gcTcbiebt einmal zum Zwecke der wiTTen-
Tcbaftlicben Hnordnung, einer übcrTicbt-
licben Gruppierung des umfangreichen
Materials, vor allem aber im Sinne des
GoetbeTcben Wortes: „Geb vom häus-
lichen aus und verbreite dich, To du hannTt,
über alle Welt." Wir wollen, wenn wir
uns der KunTt zuwenden, junäcbTt einmal
erfahren, was unTere eigenen Torfabren zu
dem großen Schatte der KunTt Wertvolles
beigetragen haben, und ob in der Gegen-
wart auch aus unTerer f)etmat KünTtler
entTtammen, die Großes leiTten. Hber
nicht Tcbon als Schleswig-I)olTteiner, Ton-
dern erTt, wenn Tie als Tolcbe wirkliche Be-
deutung haben, Tind Tie unTerer Betrachtung
wert.

Jm erTten jfabrgange dieTes Kalenders
bat fißomme DiTTen eine UcberTicbt über
die Tdileswig-bolTteiniTcben fldaler gegeben
und dabei auch eine Hnfabl Graphiker er-
wähnt. I)icr Tollen nun, zugleich als eine
ßinfübrung in das Kiefen der grapbiTcben
KunTt, einige bedeutende Graphiker aus
alter und neuer Zeit eingebender bebandelt
werden, ohne RüchTicbt auf biftoriTcbe
Tollftändigkcit. BeTonders bei den KünTt-
lern der Gegenwart waren wir genötigt,
eine Huswabl ju treffen und uns die Be-
trachtung anderer Graphiker für eine
Tpäterc Gelegenheit vorzubehalten. —

Ton den zahlreichen grapbiTcben Tech-
niken Teien hier nur die gcTcbildert, die für
die nachher behandelten Werke in Betracht
kommen. Beim KupferTticb wird die

Zeichnung mit einer Tcbarfcn Hadel in eine
Kupferplattc eingegraben, die vorher aufs
feinfte geglättet und poliert iTt. Wird nun
mit einem WiTcber Tcbwarje Druckfarbe auf
die platte gebracht, To nimmt die Platte
nur an den bearbeiteten Stellen die färbe
an. Komplizierter iTt die Technik der
Radierung. Fjier wird die platte $u-
näcbTt mit einer Schicht (flßiTcbung aus
Wachs, I>arz, HTpbalt und flßaTtix) über-
zogen. Huf diefer Schicht $e\<bnet der
KünTtler mit der Hadel To, daß die platte
an den Stellen, die die Dadel berührt bat,
bloßgelegt wird, debergießt man nun die
Platte mit einer Tcbarfen Säure, To frißt
die Säure nur dieTe bloßgelegten Stellen
an, während die von der Schicht bedeckten
Stellen unberührt bleiben, nachdem man
dann die Schicht entfernt bat, kann man
die platte ebenfo einfärben, wie die
Kupfcrftich-Platte. Die Citbograpbie
beruht auf dem Torgang, daß auf einer
Steinplatte (Solnbofener KalkTtein) die
mit Säure bebandelten Stellen kein fett
und die mit fett behandelten Stellen keine
Säure annehmen. Der KünTtler trägt daher
ZunäcbTt mit einer fetthaltigen Kreide die
Zeichnung auf. debergießt man nun den
Stein mit Säure, To werden die vorher mit
der Zeichnung verTebenen Stellen frei-
bleibcn. Wird dann die Druckfarbe auf-
getragen, To nimmt der Stein Tie nur an
den Stellen an, die keine Säure enthalten,
die alTo vorher mit der Zeichnung verTeben
waren. — Kann man demnach den Kupfer-
Tticb und die Radierung als eine Tiefdruck-,
die Cttbograpbie als f lacbdrucktecbnth be-
zeichnen, To Ttellt Ticb uns im I) o l z -
Tcbnitt eine I^ocbdrucktecbmh dar. F)ier
wird von der Holzplatte alles das tief
weggefebnitten, was nachher auf dem

■pur freundliche Förderung bei diefem Huffatz haben wir den Direktionen der Ramburger Kunftballe
und des Ramburger JYIufeums für KunTt und Kunftgewerbe, ferner Rerrn Candgericbtsdirektor Dr. Schiefter
und der Kunfthandlung Commeter in Ramburg zu danken.
 
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