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(4 pflüge) an J. Ceifcbing. Jbm blieb
nur der f)auptbof „Hlt-Bülh". Die Bülker
I)errfcbaftcn hielten fieb viel in Kiel auf.
I^ier hatte Claus Criftopb, wie febon vor-
her fein Tater und fpäter fein Sohn,
Streitigheiten und Projcffe mit dem
Kieler ftlagiftrat wegen der Privilegien
feines „fretbaufes". 6r behauptete, daß
ein herzoglicher Soldat, der in feinem
F>aufe wohnte, die ?Qcidcgerecbtigheit in
Hnfprucb nehmen dürfe, weil er in feinen
freiftunden in I)aus und Garten Ticb
nützlich mache. Claus Cbriftopb von
Cbiencn ftarb J752 und fein ältefter Sohn
Cudwig Cbriftian Karl übernahm Hlt-
Bülh, welches er 1757 an den Baron
Cbriftian Hlbrecbt von Eiliencron ju
F)ütten und Cöulfsbagen veräußerte. Jn
einem Brief eines Vetters beißt es von
dtefem Verkaufe: „6s ift ein Glücklieber
Verkauff des Gutbes Bülck von dem £and-
rath von Cbiencn gefebebn und kann man
mit Recht Tagen, daß das Ciliencron'fcbe
I)auß der Bülckifcben familie eine Rechte
Stütze in allen Döthen ift." ....

Cöä'brend alle anderen Cinien der f amilie
von Cbiencn — fo das reiche I)aus Ulabls-

torf-Sierbagen — erlofcben find, blüht das
I)aus Bülk noch beute in Oefterreicb.

Der Baron Ciliencron hatte feinen
Söobnfitj in Älulfsbagcn. Bei feinem
Code 1787 wurde das verfallende Schloß
Bülk verlaffen und 1795 verkauft. Der
neue 6igentümer X Peter von Deergaard
verlegte den I)of landeinwärts.

Verläßt man nun den Kieler Dampfer
bei „Scbühfee" und wandelt am Ufer der
Hußenförde auf „Bülher-Eeucbtturm" ju,
fo erblickt man am Strande nicht mehr die
„Ruine", die fieb auf zahlreichen Karten
irrtümlich angegeben findet. Die Steine
des alten Baues haben bei Deubauten in
der Kacbbarfcbaft Verwendung gefunden,
flßan bemerkt nur noch den von einem
Scbilfgraben umgebenen Burgplatz. Der
Blick folgt auf der einen Seite der ge-
wundenen Küfte bis zur beginnenden Cinie
der offenen Oftfee, auf der anderen Seite
ficht man über der grünen Kliefe am Saume
des Buchenwaldes behagliche bolfteinifebe
Bauernhäufer: das Schloß ift vergangen,
aber diefe f)äufer „zu Hlt-Bülk" haben die
Stürme der Zeiten überdauert.

Charlotte von Krogb zum ©edädbtrris

Von fflommc Kliffen, München.

T~Vc g u t e, a 11 e Zeit! Bei weitem nicht würdige 6rfcbeinung führte ?ur Kielt
alles Hltc ift gut, und wir können der unfercr Vorfahren ?urück: diefe in fieb

6cgcnwart vieles nach- _ hinein gefunkene flßa-

rübmen, das früher nicht troncngcftalt mit der

war. Verfenkcn wir uns braunen I)aube um den

aber in den Großväter- mächtigen, ausdruchs-

geift, fo gefteben wir I ftarken Kopf, der fieb

doch, daß uns an tieferen nachdenklich neigte, nur

Cebcnswerten, an inni- juweilcn die treuherzigen

gern Gemütsleben, an Hugcn gerade erbebend,

weifem Siebgenügen- um den Bcfucbcr ein-

laffcn, an I")cnensfrieden äB dringlich anzublicken.

Wertvolles verloren ge- H Gin Bild der Befcbeiden-

gangen ift. „Vergiß das j| beit im Heußeren wie

Bcftc nicht", fo ruft uns im Benehmen, jener

vorwärts drängenden echten Bcicbeidcnbcit,

f abrern und f liegern ein ■ ^^Jj fek die, ganj fclbftverftänd-

gefundes ehedem deui- I H lieb von mitteilender

lieb ju. Güte begleitet, um fo

Die gute, alte Zeit bat mehr 6brfurcbt cr-

fich für uns jüngere fei- weckte, da Tie hier als

ten fo klar verkörpert fruebt einer langen,

wie in der greifen Hord- I langen Cebenserfabrung

fcblcswigerin Charlotte vor uns trat, — die nicht

von Krogb und in ihrer etwa fcbwacbberjig da-

Kunft. Schon ihre denk- frau ßammtrijur oon fftioim berham, lonaern mit
 
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