Schleswig-holsteinischer Kunstkalender (1915)

Rückfeite der einfache, aber durch feine liegenden Bauwerken eine Reibe ver-

vorjüglicbe Hhuftik ausgezeichnete feft- wandter Hnlagen erkennen. Jm urtprüng-

taal. Dieter Scbleswtgcr f ettfaal itt außer lieben Zuttand find nur noch die Ratbäuter

dem ju Krempe der einzige Ratbausfaal in $u filölln, Hltona und Schleswig erhalten,

der Provinj, in dem Ton den übrigen

noch heutzutage Fette Bauwerken itt ein

der Scbütjengildeti Ceti durch die Kriege

die Cotengilden worden, ein anderer

werden. ., fi\ Baufälligkeit abge-

3m Hnfang des ^miSmmm,^ riffen oder der Rc-

19. jfabrbundert find ^^B^l^. ttaurationswut am

nvei unfebeinbare M. HHft^. i Husgang des 19.

RatbäuTcr unter wKm^^^^wSm^r ^"^TmM Jahrhunderts ?um

naebabmung antiker ■ . Opfer gefallen. «las

Bauteile mit einem w MM fieb erhalten bat, find

von Säulen getrage- im ganzen nur fpär-

nen Portal erbaut ■§ ,m WKß S ......llH Uchc Rcltc aus altcr

worden, Plön 1816 WW l|tfj Blütejeit von Kunft
und Eeuttadt 1817; und I)andwerk. —
das letztere ähnlich —~ '7f^lfl|i|fff^Si^^^^SiMMi^K So bedauerlich es
wie das noch jetjt ift, daß verunftalten-
erbaltene kleine 'Cor- l»upta t atfjaua deGrneuerungen vor-
haus des fllillerntors in I)amburg. genommen worden find, fo erfreulich ift
Unter Rundgang durch die Ratbäufer die "Cattacbe, daß neuerdings das Jnter-
Scbleswtg-I)oltteins ift $u 6nde. Gin ein- effe und die Opfcrwilligheit in der Bürger-
beitlicber Bautypus bat fieb für das Rat- febaft für die alten Bauwerke mit dem
haus in Scbleswig-I)olftein nicht feft- waebfenden Verftändnis und dem befferen
ftellen laffen; wohl aber laffen fieb bei ein- Können unterer Baumeifter Schritt ge-
meinen, obwohl zeitlich weit auseinander- halten haben.

Hucjuft Rückens

Im I)erbft 1913 veranftaltete der Verein
für Kunft und Kunftgewerbe in Flens-
burg in den Räumen des Flensburger
ffiufeums eine große «Iilckens - Hus-
ftellung, welche in 236 «Jerken einen um-
faffenden deberblick über das künftlerifcbe
Schaffen von Huguft «Iilckens bot.
So lange wir in Schleswig - I)olftein
kein öffentliche Kunftfammlung betitjen,
welche über die Gntwicklung der ffialerei
in Scbleswig-I)olttein und über das 6in-
jelwerk unterer Künftler ein klares Bild
gibt, fo lange wird man foleben Sondcr-
Husftellungen deshalb Hnteilnabme ent-
gegenbringen, weil in ihnen Flerke aus ent-
terntem Betitj jufammengetragen find, die
nicht fo bald wieder der öffentlichen Be-
richtigung hier im Cande dargeboten
werden.

Unter den Künftlern unterer engeren
I)eimat ift «IUckens einer der beachtens-
werteren. Das unausgefetjte Ringen einer
Künttlerfeele nach Hufftieg und nach Be-

Ton Dr. 6. Sauermann

freiung in der Kunft ift bei ihm in be-
tonders anziehender «leite ju beobachten.
Huguft «IUckens gehört noch ?u jenev
Generation, die eine ftrenge handwerkliche
Schulung durchmachte, bevor Tic Zutritt
jur Hhademie erlangte; er lernte bei
einem biederen ffialcrmcitter und erfuhr in
München und Dürnberg auf den Kunft-
gewerbetcbulen eine gründliche «leiter-
bildung, die ihn betonders in der dekora-
tiven ffialerei förderte! Jn diefen "Jahren
tchulte tieb «IUckens an den alten StÜ-
formen und gewann fo jene fetten Grund-
lagen, welche ihn fpäter in fo hervorragen-
der «leite befähigten, alte «Iandmalereicn
ju erneuern, ffian muß in Scbleswig-I)ol-
ttein diefer Tätigkeit des Künftlers be-
tonders dankbar gedenken! 6r itt der ein-
ige von unteren fchleswig-boltteinitcben
ffialern, der fieb diefer Huf gäbe mit Selbtt-
verleugnung zugewandt und der verttänd-
nisvoll und mit hoben Fähigkeiten diefc
Hrbeitcn glänzend durchgeführt bat! Die