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(Hölln. 8at()au«l8ulit
Schmuck der faffade bildeten ein Portal,
deffen rundbogiges Giebelfeld vermutlich
das Stadtwappen enthielt und hohe, von
dreifeitigen Giebeln bekrönte fenfter,
deren in Blei gefaßte Scheiben im Jahre
1860 noch erhalten waren. Diefe Vorder-
feite des Fjaufes im Stil der Renaiffance
ftammt von der im "jfabre 1594 aus-
geführten I)erftellung her, worüber der
flensburger Chronift Rivefell berichtet,
daß die Reparatur und Husftaffierung des
Ratbaufes, die 2248 flßarh 3 Schilling
Courant gekoftet bat, erforderlich gewor-
den fei, weil alle vornehmen I)ocb?eiten
ebenda gehalten, auch fonft von dem Rat
oft Gaftereien gegeben worden feien, wenn
die Königlichen flßajeftäten oder fremde
P)erren Flensburg befuebt hätten. Die
„Kunftftücke diefer artigen Husftaffie-
rung" feien von jfobann von 6num, „ßftaler
und Bürger diefer Stadt", im 'jfabre 1594
gemalt worden. Diefer im Jahre 1615 ver-
ftorbenc Künftler hatte bald nachher, im
"jfabre 1596, die umfangreichen Gcwölbe-
malereien in der Hicolaihircbe in flcns-
burg, im 'jfabre 1607 des Königs Schlaf-
gemach auf Schloß Duburg und im 'jfabre
1612 „vier Kunftftücke" auf dem Schloß
frederiksborg gemalt. Der Ratbausfaal
wurde auch ?u Huldigungen der Candes-
berren und ?ur Hbbaltung der Candtage
benutzt. Der Chronift berichtet ferner,
daß der König friedrieb IL mit anderen
Prinjcn feines F)aufcs 1579 und 1580 an
den vom Rat ihm ?u ehren veranftalteten
f eften und im jfabre 1586 an der auf dem
Rathaufc gefeierten I)ocb?eit der "Cocbter
eines flensburger Bürgers teilgenommen,
und daß auch der König Cbriftian IV. an
der von dem Statthalter Diedrich Hblefeld
im "jfabre 1616 auf dem Ratbaus gefeierten
I)ocbjeit feiner Tochter fieb beteiligt
hätte, endlich hat auch König f riedrich III.
im ^abre 1698 auf dem Ratbaufe „mit
viel Solennitäten" fieb huldigen laffen.
Diefe fürftlichen Befucbe waren durch den
wiederholten Hufcntbalt der Könige auf
ihrem (im Jährt 1717 abgebrochenen)
Schloß Duburg veranlaßt worden. Die
hünftlertfcbe Husftattung des im Ober-
gefeboß gelegenen feftfaals wird daher
vermutlich febr prächtig gewefen fein und
die „Husftaffierung" durch 'jTobann von
6num wird in dekorativen löand- und
Deckenmalereien beftanden haben. Zu dem
feftfaal haben auch jwei noch jetjt in dem
flensburger Cßufcum für Kunft und Ge-
werbe aufbewahrte Türrahmen gehört,
die im Stil der Spätrenaiffance von dem
Bildhauer ^einrieb Rinqerinqh in 6icben-
bol? gefebnitjt worden find. Daß aber von
der cinftigen kunftreichen Husftattung des
feftfaals faft nichts mehr vorhanden ift,
erklärt fieb aus den Verwüftungen der
Stadt während der fpäteren Kriegsun-
ruhen, wovon der Chronift berichtet, daß
im dreißigjährigen Kriege das „Ratbaus
abfebeulieb und in faft unerhörter Uleife
ruiniert und devaftirt fein foll". Jm 6rd-
gefeboß befand fieb die bis ?um "jfabre 1883
noch emittierende Gaftwirtfcbaft des Rats-
kellers, und der Dadiboden diente früher
als Rüftkammer ?ur Hufbewabrung der
militärifeben Husrüftung für fünfzig Sol-
daten. Von der alten Husftattung ift
eine Hnjabl von Oelgemäldcn dänifeber
Polln. Batfjoua; fxks aus jjiiifirrtcn Jarmftfintn
(Hölln. 8at()au«l8ulit
Schmuck der faffade bildeten ein Portal,
deffen rundbogiges Giebelfeld vermutlich
das Stadtwappen enthielt und hohe, von
dreifeitigen Giebeln bekrönte fenfter,
deren in Blei gefaßte Scheiben im Jahre
1860 noch erhalten waren. Diefe Vorder-
feite des Fjaufes im Stil der Renaiffance
ftammt von der im "jfabre 1594 aus-
geführten I)erftellung her, worüber der
flensburger Chronift Rivefell berichtet,
daß die Reparatur und Husftaffierung des
Ratbaufes, die 2248 flßarh 3 Schilling
Courant gekoftet bat, erforderlich gewor-
den fei, weil alle vornehmen I)ocb?eiten
ebenda gehalten, auch fonft von dem Rat
oft Gaftereien gegeben worden feien, wenn
die Königlichen flßajeftäten oder fremde
P)erren Flensburg befuebt hätten. Die
„Kunftftücke diefer artigen Husftaffie-
rung" feien von jfobann von 6num, „ßftaler
und Bürger diefer Stadt", im 'jfabre 1594
gemalt worden. Diefer im Jahre 1615 ver-
ftorbenc Künftler hatte bald nachher, im
"jfabre 1596, die umfangreichen Gcwölbe-
malereien in der Hicolaihircbe in flcns-
burg, im 'jfabre 1607 des Königs Schlaf-
gemach auf Schloß Duburg und im 'jfabre
1612 „vier Kunftftücke" auf dem Schloß
frederiksborg gemalt. Der Ratbausfaal
wurde auch ?u Huldigungen der Candes-
berren und ?ur Hbbaltung der Candtage
benutzt. Der Chronift berichtet ferner,
daß der König friedrieb IL mit anderen
Prinjcn feines F)aufcs 1579 und 1580 an
den vom Rat ihm ?u ehren veranftalteten
f eften und im jfabre 1586 an der auf dem
Rathaufc gefeierten I)ocb?eit der "Cocbter
eines flensburger Bürgers teilgenommen,
und daß auch der König Cbriftian IV. an
der von dem Statthalter Diedrich Hblefeld
im "jfabre 1616 auf dem Ratbaus gefeierten
I)ocbjeit feiner Tochter fieb beteiligt
hätte, endlich hat auch König f riedrich III.
im ^abre 1698 auf dem Ratbaufe „mit
viel Solennitäten" fieb huldigen laffen.
Diefe fürftlichen Befucbe waren durch den
wiederholten Hufcntbalt der Könige auf
ihrem (im Jährt 1717 abgebrochenen)
Schloß Duburg veranlaßt worden. Die
hünftlertfcbe Husftattung des im Ober-
gefeboß gelegenen feftfaals wird daher
vermutlich febr prächtig gewefen fein und
die „Husftaffierung" durch 'jTobann von
6num wird in dekorativen löand- und
Deckenmalereien beftanden haben. Zu dem
feftfaal haben auch jwei noch jetjt in dem
flensburger Cßufcum für Kunft und Ge-
werbe aufbewahrte Türrahmen gehört,
die im Stil der Spätrenaiffance von dem
Bildhauer ^einrieb Rinqerinqh in 6icben-
bol? gefebnitjt worden find. Daß aber von
der cinftigen kunftreichen Husftattung des
feftfaals faft nichts mehr vorhanden ift,
erklärt fieb aus den Verwüftungen der
Stadt während der fpäteren Kriegsun-
ruhen, wovon der Chronift berichtet, daß
im dreißigjährigen Kriege das „Ratbaus
abfebeulieb und in faft unerhörter Uleife
ruiniert und devaftirt fein foll". Jm 6rd-
gefeboß befand fieb die bis ?um "jfabre 1883
noch emittierende Gaftwirtfcbaft des Rats-
kellers, und der Dadiboden diente früher
als Rüftkammer ?ur Hufbewabrung der
militärifeben Husrüftung für fünfzig Sol-
daten. Von der alten Husftattung ift
eine Hnjabl von Oelgemäldcn dänifeber
Polln. Batfjoua; fxks aus jjiiifirrtcn Jarmftfintn