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lebens, wird daher auch nirgends ?um ebenfo in dem CClie der Darfteilung ge-
Selbft?wcck, fondern bildet immer nur würdigt fein wie in dem lilas des 6e-
einen Ginfcblag im hünftlcrifcben Gewebe, febebens. Catfäcblicb geht's denn auch den
ein bald hur? angefchlagencs, bald breiter Ccfern feiner 6r?äblungen wie den F)örern
ausgeführtes Motiv im vollraufcbenden der Gefcbtcbten feines I)ans-Obms in der
Ström der 6efamtmelodie. Hovelle „Der Pfahl", wo diefer fieb gegen
Jn gleichem Schritt mit diefer Vennner- den „tapfigen" Vorwurf, er er?äble „immer
liebung der Haturjeicbnung vollzieht fieb die alten Gefcbtcbten", alfo verteidigt:
nun die Vertiefung der Aßcnfcbendar- „Den Fjörern war Tie doch immer neu. Jn
ftellung: die anfänglich fhi??enbaftcn Um- dem Hugenblick, wenn man's ihnen erzählt,
riffe werden febärfer und klarer, die ur- dämmert ihnen fo was, wo die Kunft
fprünglicb noch jiemlich wcfenlofen 6e- fted*t. Hber nachher ift alles wieder weg-
ftalten bekommen ein feftes Knochen- gewifebt. Den groben, gemeinen Stoff
gerüft, fleifch und Blut, erhalten ein mögen Tic halbwegs im Kopfe haben, aber
eigenes Geficbt und eine perfönlicbe Seele, die Kunft des Vortrags, wie man fo was
bis Tic vor uns dafteben in all „ihrer herausbringt, das ift ihnen immer neu."
Sigenart, ihrer Kraft, ihrem Gigenfinn, dm nur ein Beifpicl ?u nennen: ?üie oft
ihrer Creue und - iTt nicht der
ihrer 6robbeit hh Wr? Zwift jweier
— hurj: ihren I aj bis dabin eng
fügenden", wie I HHS& m-\ verbundener
es in einer die- Brüder, der fieb
fer 6efcbicbtcn fl über eine ver-
launig beißt. bältnismäßige
6ine lange Hicbttgheit er-
Reibe ganj in- ntt^r^^if*wm°l^MmT "f" bebt, und dann

dividucllcr f / wKm die fpätcre

Charakter- ^LMmS- r"hH^PH^^I Husföbnung

köpfe, diefe I der lange Vcr-

bolfteinifcbcn hmm« llfeiM ' ' ™ 3 jfc i feindeten dar-

fßänner und : m

frauen, Knaben |Hi den; und wie

und Mädchen, WM fchafft XTtmm

und doch jeder WM Kröger aus dtc-

deutfeber Mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmi fcni febeinbar

Cypus, eine Bts BUjttts fitburtshaua: Btr firögtrfttit gtnmmtjof in Jjanlt , ?ur ^n\e^d-

Geftalt von all- Ucbkett abge-

gemein menfeblicber Geltung, deren drofebenen Vorwurf etwas durchaus

Scbickfale wir wie eigene miterleben. Heues, etwas ganj Ursprüngliches in

Denn nun rollen fieb, während die feiner kleinen Dovcllc „Die alte Crube"!

früheren Skijjen nur ftimmungsmäßige Und $war mit den einfachften, fcblicb-

Hugcnblicksbildcr oder belanglofe Hnek- teften Mitteln, fo daß man vergebens

doten boten, wirkliche Scbickfale vor verfueben würde feft?uftellen, worauf

uns ab, in denen die Menfcben ihres im einzelnen denn eigentlich die er-

CUefens Kern offenbaren, in denen fieb babene feierlicbkeit, die volltönende Re-

ibr Charakter härtet und läutert. Zum fonan? diefer Shijje beruht. Hber wenn

Ceil febeinbar gan$ herkömmliche Schick- Cimm Kröger auch oft genug alten Klein

fale: auf neue ftoffliche Gründungen gebt in neue Sdiläucbe füllt, fo greift er doch

Timm Krögers Gbrgeij nicht aus, vielfach häufig auch gan? originelle Stoffe auf und

verwendet er uralte Motive; aber wie er bietet dann etwas in jeder I)inficbt Gigen-

fie anpackt und dreht und wendet, ge- artiges: es fei nur auf die Shijje „6räff"

Winnen Tic unter feiner Künftlerband faft bingewiefen, worin durch des Dichters un-

jungfräulicbe Unberübrtbeit, geben von vergleicblicbe Stimmungskraft der felbft-

ibnen ^Birkungen aus, die gar keinen 6e- gewählte "Cod des f)elden nicht nur wie

danken an anderweitige literarifche Be- etwas natürliches, fondern wie etwas ge-

handlung ähnlicher 6egenftände auf- radeju I^armlos-Gemütlicbes wirkt, oder

kommen laffen. Jn der Ginlettung ?ur an die Doppelnovelle „Ödie mein Ohm

neuen Gefamtausgabe feiner Kovellen fagt Mintfter wurde" und „Des Ohm letzte

der Dichter felbft: was er bringe, wolle Gcfcbicbte", die, in ihrem wunderbaren
 
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