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große Hnjabl von Kupferfticbcn, H°1?- haben nicht mehr das eckig-Brüchige, das
Tcbnitten und Zeichnungen (von feinen 6e- ihnen felbft in Dürers fpäteften Werken
mälden iTt keines erhalten). Zu einem noch als letzter Hacbhlang gotifeber Hn-
öeTamtbild von dem bieten feiner Kunft febauung eigen ift; ferner die hontra-
fübrt uns am heften ein Vergleich mit der pofticrende, gedrehte F)altung der f iguren,
Kunft Dürers, an den Heb, wie die meiften worin fieb das herannahende Barock an-
Renaiffancekünftler, auch Melchior Coricbs kündigt, fcbließlicb die Hrt, die f iguren
anfebloß. Die Grundidee von Dürers Kunft aus der Umgebung gleicbfam berausju-
war, den ftarken Husdruck fcelifchen heben, fie groß vor einen Hintergrund
Cebens, den er aus der mittelalterlichen kleiner Candfcbaftshuliffen ?u hellen, wo-
Kunft übernommen hatte, mit der vom durch eine ?war etwas äußerliche, aber
6eifte der neuen Renaiffance-Hnfchauung doch eindringliche Monumentalität erreicht
geforderten Grfaffung der organifeb-indi- wird. (Hbb. 4.) Wir erinnern uns hier,
viduellen 6rfcbeinung ?u verbinden. Da- die Yorabmung diefer monumentalen Hn-
ber war ein Hauptergebnis feiner Kunft febauungsweife bei den Cübecker Bucb-
eine neue, klarere Geftal- illuftrationen gefunden \u
tung der plaftifcben form Z / i| T,'■/•\! haben. Die befte 6tgen-
und des Räumlichen, (jfenc ' SJ c\ ( ^m- \A febaft diefer Kunft ift die
veranfebaulicht 5. B. die \ 7% V-, \- *,''/. , ' Kraft und Klarheit der
weibliche figur in dem Ä't'lk^k^ ^Sj-' y^i Cinienfübrung. Diefe aber
fogenannten „Großen l^^iJ^V^ ^XV^' ■'■ kann uns nicht überfeben
Glück", diele der „Heilige | »c^Mfeffr-^^^ • • laffen, wie weit Coricbs
Hieronymus im Gebäus".) i^_'4<*ll|«k_ --\S r~ >"~C, doch hinter Dürer jurück-
Die Hufgaben der Raum- "j • ''->. df"!1 N" ".''jk \i fteht. Während bei Dürer
bildung wurden nur von ^»'Wi^^l' • J^nl' ■'% '""NS? jeder Strich voll inner-
wenig Künftlern weiter- |j ^^B^jjPWt jV '■/ 7* liebfter Befeelung ift, ver-
geführt, 5. B. von Hit- j { Wr/^^r-jA^ %' 7 7\. ' ^ Coricbs weder im
dorfer und feinem Kreife, <•>|' wSS^tM^^^*^ ganzen der Weltauf-
wo die erfte reine Cand- tj^^^ffy^j&^fc^"1 ! ^°'-uf-H^. *. Raffung, noch im einzelnen
fcbaftsdarftellung ent- j' w^flr '^vV * V- c*er f ormbildung über die
ftand, und fand erft in ! ijWv 1 allgemein künftlerifcbe
der niedetländlichen ffla- , * • M^fyßr^1'Konvention bmausju-
Icrei des 17. Jahrhunderts ;^Efe^V'^^^S^H^^Mfey.■■ geben. Was uns auf den
ihre Tollendung. Das '<•■ ::-^PC-^Jv~ffl^^S^K§^. erften Blick als Größe der
Problem der plaftifcben - --^— —- f ormauffaffung erfebeint,
form aber beberrfchte die m,5 mmas mb fiimlam mn pu(lratim, ift fcbließlicb doch nur
gan|e folgende Kunft- zum Danämmtijrttjm ptiaa. 1552. isupfcvfticij Größe einer oft be-
epoebe und ift auch das, wundernswerten Technik,
was uns an der Kunft des Mel- aber nicht genialen Scbauens.
ebior Coricbs als wefentlicber Zug * * *
juerft entgegentritt. Sin Kupferfticb, Hls ein febwäcberer Racbfolger des
wie ?um Beifpiel das Bildnis des Melchior Coricbs fei hier, weil er ebenfalls
Hubert Goltjius (Hbb. 3), $eigt uns, wie ein flensburger ift, DicolausHndrea
er, faft in noch ftärherem Maße als Dürer, erwähnt. Gr gleicht dem Melchior Coricbs
beftrebt ift, nicht nur den Kopf als Ganges auch in feiner Wanderluft, die ihn ebenfalls
möglicbft plaftifcb, vom Hitlter9rut1de ge- nach Konftantinopel führte. Geftorben ift
löft, ?u bilden, fondern auch die Gefamt- er nach 1606 in Kopenhagen. Seine Por-
form noch in viele wieder in fieb gerundete trätftiebe find bei weitem unbeholfener als
einjelformen aufjulöfen. Jn feften, fiebe- die des ffielcbior Coricbs, und das weiche
ren Zügen geben die einzelnen Cinien, aus Jneinandergeben der Cicbt- und Scbatten-
denen fieb die Modellierung jufammenfetjt, partien wird wohl mehr ein Zeichen feiner
der form nach, und die Scbattenbildung mangelhaften formauffaffung als ein
durch deutlich gefonderte, oft gekreuzte Symptom der beginnenden malerifcben Hn-
Stricbe läßt niemals die 6injelform in febauung des Barock fein,
weichen Schatten untergeben. Das gibt Die folgenden Jahrhunderte find für die
diefem Bildnis die überrafebende Kraft grapbifebe Kunft in Scbleswtg-Holftein
und Größe der Huffaffung. Weitere Mittel wenig ergiebig gewefen. Hus dem 17. Jabr-
der plaftifcben Geftaltung find die welli- hundert wären wohl nur die grapbifeben
gen Gewandbildungen, — die Gewänder Hrbeiten aus dem D a n ck w e r t b ' feben
große Hnjabl von Kupferfticbcn, H°1?- haben nicht mehr das eckig-Brüchige, das
Tcbnitten und Zeichnungen (von feinen 6e- ihnen felbft in Dürers fpäteften Werken
mälden iTt keines erhalten). Zu einem noch als letzter Hacbhlang gotifeber Hn-
öeTamtbild von dem bieten feiner Kunft febauung eigen ift; ferner die hontra-
fübrt uns am heften ein Vergleich mit der pofticrende, gedrehte F)altung der f iguren,
Kunft Dürers, an den Heb, wie die meiften worin fieb das herannahende Barock an-
Renaiffancekünftler, auch Melchior Coricbs kündigt, fcbließlicb die Hrt, die f iguren
anfebloß. Die Grundidee von Dürers Kunft aus der Umgebung gleicbfam berausju-
war, den ftarken Husdruck fcelifchen heben, fie groß vor einen Hintergrund
Cebens, den er aus der mittelalterlichen kleiner Candfcbaftshuliffen ?u hellen, wo-
Kunft übernommen hatte, mit der vom durch eine ?war etwas äußerliche, aber
6eifte der neuen Renaiffance-Hnfchauung doch eindringliche Monumentalität erreicht
geforderten Grfaffung der organifeb-indi- wird. (Hbb. 4.) Wir erinnern uns hier,
viduellen 6rfcbeinung ?u verbinden. Da- die Yorabmung diefer monumentalen Hn-
ber war ein Hauptergebnis feiner Kunft febauungsweife bei den Cübecker Bucb-
eine neue, klarere Geftal- illuftrationen gefunden \u
tung der plaftifcben form Z / i| T,'■/•\! haben. Die befte 6tgen-
und des Räumlichen, (jfenc ' SJ c\ ( ^m- \A febaft diefer Kunft ift die
veranfebaulicht 5. B. die \ 7% V-, \- *,''/. , ' Kraft und Klarheit der
weibliche figur in dem Ä't'lk^k^ ^Sj-' y^i Cinienfübrung. Diefe aber
fogenannten „Großen l^^iJ^V^ ^XV^' ■'■ kann uns nicht überfeben
Glück", diele der „Heilige | »c^Mfeffr-^^^ • • laffen, wie weit Coricbs
Hieronymus im Gebäus".) i^_'4<*ll|«k_ --\S r~ >"~C, doch hinter Dürer jurück-
Die Hufgaben der Raum- "j • ''->. df"!1 N" ".''jk \i fteht. Während bei Dürer
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wenig Künftlern weiter- |j ^^B^jjPWt jV '■/ 7* liebfter Befeelung ift, ver-
geführt, 5. B. von Hit- j { Wr/^^r-jA^ %' 7 7\. ' ^ Coricbs weder im
dorfer und feinem Kreife, <•>|' wSS^tM^^^*^ ganzen der Weltauf-
wo die erfte reine Cand- tj^^^ffy^j&^fc^"1 ! ^°'-uf-H^. *. Raffung, noch im einzelnen
fcbaftsdarftellung ent- j' w^flr '^vV * V- c*er f ormbildung über die
ftand, und fand erft in ! ijWv 1 allgemein künftlerifcbe
der niedetländlichen ffla- , * • M^fyßr^1'Konvention bmausju-
Icrei des 17. Jahrhunderts ;^Efe^V'^^^S^H^^Mfey.■■ geben. Was uns auf den
ihre Tollendung. Das '<•■ ::-^PC-^Jv~ffl^^S^K§^. erften Blick als Größe der
Problem der plaftifcben - --^— —- f ormauffaffung erfebeint,
form aber beberrfchte die m,5 mmas mb fiimlam mn pu(lratim, ift fcbließlicb doch nur
gan|e folgende Kunft- zum Danämmtijrttjm ptiaa. 1552. isupfcvfticij Größe einer oft be-
epoebe und ift auch das, wundernswerten Technik,
was uns an der Kunft des Mel- aber nicht genialen Scbauens.
ebior Coricbs als wefentlicber Zug * * *
juerft entgegentritt. Sin Kupferfticb, Hls ein febwäcberer Racbfolger des
wie ?um Beifpiel das Bildnis des Melchior Coricbs fei hier, weil er ebenfalls
Hubert Goltjius (Hbb. 3), $eigt uns, wie ein flensburger ift, DicolausHndrea
er, faft in noch ftärherem Maße als Dürer, erwähnt. Gr gleicht dem Melchior Coricbs
beftrebt ift, nicht nur den Kopf als Ganges auch in feiner Wanderluft, die ihn ebenfalls
möglicbft plaftifcb, vom Hitlter9rut1de ge- nach Konftantinopel führte. Geftorben ift
löft, ?u bilden, fondern auch die Gefamt- er nach 1606 in Kopenhagen. Seine Por-
form noch in viele wieder in fieb gerundete trätftiebe find bei weitem unbeholfener als
einjelformen aufjulöfen. Jn feften, fiebe- die des ffielcbior Coricbs, und das weiche
ren Zügen geben die einzelnen Cinien, aus Jneinandergeben der Cicbt- und Scbatten-
denen fieb die Modellierung jufammenfetjt, partien wird wohl mehr ein Zeichen feiner
der form nach, und die Scbattenbildung mangelhaften formauffaffung als ein
durch deutlich gefonderte, oft gekreuzte Symptom der beginnenden malerifcben Hn-
Stricbe läßt niemals die 6injelform in febauung des Barock fein,
weichen Schatten untergeben. Das gibt Die folgenden Jahrhunderte find für die
diefem Bildnis die überrafebende Kraft grapbifebe Kunft in Scbleswtg-Holftein
und Größe der Huffaffung. Weitere Mittel wenig ergiebig gewefen. Hus dem 17. Jabr-
der plaftifcben Geftaltung find die welli- hundert wären wohl nur die grapbifeben
gen Gewandbildungen, — die Gewänder Hrbeiten aus dem D a n ck w e r t b ' feben