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benen F>andels gewefen fein. Die rege
Bautätigkeit fetjtc in gleicher OTeife
in der erricbtung von öffentlichen Ge-
bäuden wie neuen I^andelsbäufern ein.*)
Die Kirchen erhielten um diefelbe Zeit
reichen Schmuck an geftifteten Kanzeln,
Orgeln, Hitären, Kronleuchtern ufw. Die
ftattliche Reihe von alten Giebelbäufern,
welche am Südermarht und an der Oft-
feite der f)auptftraße bis in die achtziger
Jahre in Tcböner äußerer Grbaltung lag, ift
größtenteils ?u Husgang des 16. jfahr-
bunderts aufgeführt worden. Hls Cypus
bietet dies P)aus, das mit der Schmalfeite
und hohem Staffelgiebel zur Straße lag,
nichts Heues. 6s fchließt fich in kleincrem
fflaßftab in Hufriß und Grundriß den
^ausformen an, welche in Cübeck u. a. O.
im 16. Jahrhundert anzutreffen waren.
Dies ^aus hatte im Grdgefchoß eine jum

*) 1583 wurde das Bauptpaftorat von St. JVfarien
mit breitem Staffelgiebel aufgeführt. Die Scbrangen
am rNordermarht wurden 1595 erbaut. 1583 wurde
das Kompagniebaus, das bereits 1602 erweitert
werden mufjte, errichtet. Das Ratbaus wurde 1594
umgebaut und neu ausftaffiert. Der Hmtmann
Bans Blum lief) fieb im 'Jahre 1593 durch einen
boUändifcben Baumeifter ein Baus errichten, das
auch den Hblefelds, Rantzaus und Reventlows,
welche als nachfolgende Hmtmänner tn der Stadt
tätig waren, zum CdohnTitz gedient bat. Das
Baus Südermarht JNr. 7 wurde 1569 erbaut. Im
Jahre 1589 liefj Berr Gvert Vette am JNorder-
marfet ein Baus bauen, das nur einen Kellerbals
und einen Hrkner (Grkervorbau) zur Stralje
haben durfte. Der fürftlicbe Rat <3eorg Beyer Itefj
Husgang des löten Jahrhunderts ein Baus vom
ßrund aus neu aufführen und zu Hnfang des
i7ten Jahrhunderts baute der Bürgermeifter Bein-
rieb von Meerfeld die beiden Bäufer von peter
üQüsbeck und feinem Schwiegervater Riquert Claufen
zu einem Dweerhaus um (gegenüber dem Beiligen
Oeiltgang) ufw.

iDirlr mit Srtppcnljmis

I>of führende geräumige Diele, die im all-
gemeinen in der I)öbe bis $ur Solbanh des
Giebels reichte. Rechts und links vom
Gingang waren jvvei ÖLtohnräume abgeteilt.
Fjunter einem von dielen Räumen lag unter
einem großen Rauchfang der offene I)erd.
Die Bodenräume über der Diele dienten als
Speicherböden, auf welche die klaren
mittels CUinde von der Diele aus aufgebißt
wurden. Jn manchen I)äufern war bereits
im 16. Jahrhundert durch eine wagereebte
Teilung der beiden vorderen Stuben ein
Zwifcbenftockwerk abgeteilt, das durch
eine treppe und I)ängewerk mit der Diele
in "Verbindung ftand. Zur Vergrößerung
der zur Straße gelegenen Wohnräume wur-
den feit dem 16. Jahrhundert Huslucbten
oder ßrher den I)äufern vorgebaut; auch
wurden bereits im 16. Jahrhundert im
I)of jurückfpringende Seitenflügel aufge-
führt, die von der Diele und von einem
Creppenturm im f)of aus zugänglich
waren. Jn dielen Seitenflügeln lagen der
Pefel und ein bis zwei Wohnräume. Die
Seitenflügel waren maffiv oder in fach-
werk aufgeführt; viele von ihnen find im
£aufe des 18. Jahrhunderts durch ömbau
erweitert worden, dntcr der Diele und
dem Seitenflügel lagen febön gewölbte
Keller mit $wei oder drei tragenden Pfei-
lern und langem Kellerbals in der Richtung
des abfallenden Geländes. Gefcbloffene
Wohnräume aus dem 16. Jahrhundert
haben fich nicht erhalten, wobl aber ein-
zelne X!eile; fo ?. B. fehr feböne gefcbnitjte
yenfterpfoften aus der zweiten f^älfte des
16. Jahrhunderts, reiebgefebnitzte Cruben
und Schränke, welche erkennen laffen, daß
das Jnnere der Käufer mit einem anfebn-
Ueben I)ausrat ausgeftattet war; auch

Bitlt im IDücrgefttjor;
 
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