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| Eeben in Flensburg da-
nieder liegen laffen. 6in
lebhafter Huffcbwung
trat erft wieder ein,
nachdem die deutfeben
fabnen über der Stadt
webten.

Sine eingebende dn-
terfuebung der alten
Käufer flensburgs für
das deutfebe Bürger-
bauswerh jeitigte das
6rgebnis, daß bein
I)aus mehr in feiner ur-
fprünglicbcn Hnlage des
ausgebenden 16. Jahr-
hunderts erhalten war.
Hucb aus der jwetten
Hälfte des 18. Jahr- ßrismfiufiront im Baal

bunderts war bein I)aus
mehr in unberührtem Zuftand ge- mit reich gefcbmücbtcr Stuckdecke; an
blieben, namentlich war in den letzten diefes fcbloß fieb anftclle der ehemals auf
dreißig Jahren durch Cadeneinbauten der Diele freiliegenden Küche ein Deben-
vieles vom Hltcn jerftört. €rotjdem räum; im Seitenflügel, der im Jahre 1800
durfte die Sicberftellung eines alten erweitert wurde, lag der große Saal und
flensburgifcben BürgerbauTes als crTtre- ?wei wenigftens in den Hbmeffungen
benswertes Ziel ertebeinen, damit ein Spie- noch beftimmbare Wohnräume lagen im
gel der vaterftädtifeben 6efcbicbte in der zweiten flügel. Diefe Hnlage aus
Älobnwcifc vergangener 6efcblecbtcr und dem 6nde des 18. Jahrhunderts war er-
in einer noch auszubauenden Sammlung halten oder noch blar erbennbar, wenn-
von f lensburgenfien gewonnen würde. Die gleich der alte Kontorraum jerftört und
?Üabl fiel auf das wegen feines febönen der große Saal durch Huffübrung von
Giebels bebannte I)aus Horderftraße 8! Zwifcbenwänden geteilt waren. Die Ulie-
Die Gefcbicbte des I)aufes ift fchon an derberftellung des alten Zuftandes aus
feiner faffade erbennbar. Die flflittelpartie dem 6nde des 18. Jahrhunderts war
ift in großen Bacbfteinen aufgeführt. 6s durchführbar in dem ?ur Straße gelegenen
war alfo urfprünglicb ein I^aus mit Crep- Wohnzimmer und im Saal; aufteile des
pcngiebel aus dem 16. Jahrhundert, wie To alten Kontorraumes, von dem nichts er-
viele I)äufer in Flensburg, mit bleinen halten war, wurde ein Zimmer aus dem
Euchen in der faffade und Speicherböden 6nde des 16. Jahrhunderts eingebaut und
im erften, ^weiten und dritten Stock. Die in die beiden im ^weiten Seitenflügel ge-
alte Diele lag 80 Zentimeter tiefer wie die legenen Wohnräume bonnten ?wet alte
jetzige; Tie war, wie durch eine Grabung flensburger Zimmereinrichtungen aus der
feftgeftellt wurde, mit gelb und grün gla- Zeit um 1700 und 1830 eingebaut werden.
Herten Tonplatten belegt. Jn der jweiten Soweit das Jnventar nicht aus dem alten
f^älfte des 18. Jahrhunderts fiel vermut- I)aus ftammte, bonnte es ?um größten
lieb der alte Giebel und wabrfcbeinlicb Teil aus der Sammlung des flensburger
wurden gleichzeitig mit dem neuen jwei fßufeums entnommen werden, das wert-
Torbauten in fcbmal geformten Bach- volle Beftände an I)ausrat aus alten
fteinen bis vor den erften Stocb auf- flensburger I)äufern befaß. 6s bat alfo
geführt und drei barocke Gartenfiguren über die Wtederberftcllung der noch erhal-
als freie 6ndigungen aufgeftellt. Die tenen alten Räume hinaus eine 6rweitc-
Diele wurde als ftreng arebitebtonifebe rung um Tolcbc Jnnausftattungen ftattge-
Hnlage umgebaut und ein febönes Trep- funden, welche ein gutes Bild von der
penbaus in den erften Stocb hinaufgeführt, früher in flensburg hoch entwickelten
der auch für Wohnräume nutzbar gemacht Raumbunft geben und ein befonderes Jn-
wurde. Räch diefem Umbau lagen im 6rd- tereffe beanfprueben bonnten.
gefeboß ?ur Straße rechts vom 6ingang 6inem glücklichen Zufall wurde beim
ein I)andelshontor, links ein Wohnzimmer Hbbruch des I)aufes Großeftraße Dr. 30
 
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