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im frübjabr 1914 die Hufdeckung einer Johann von 6nurn ufw. genannt werden
alten haffettenartig bematten Decke und muffen.
die freilegung von Wandmalereien in den Das Cbarahteriftifcbe in der 6eftaltung
jwei zugehörigen Räumen des 1. Stockes diefes Rauminneren ift in der ftreng
verdankt. Die Malereien ftellten in dem fläcbenbaften Bemalung von Wand und
vorderen jur Straße gelegenen Zimmer und Decke $u erblichen. Die Husmalung
eine f eldjagd, in dem öftlicben Raum eine der Wohnräume ift fcbon in fpätmittel-
Wafferjagd dar.*) Diefc Wandmalereien alterlicber Zeit üblich gewefen; man teilte
ftammten aus dem Hnfang des 17. Jahr- die facbwerhwände in ?wei oder drei wage-
bunderts.*) Dief eldjagd ift pbotograpbtert, rechte Streifen und malte auf hellem 6rund
gepauft und in denfelben färben ?ufammen- über einem Sockel nicht einzelne Bilder,
mit der Decke in das Hlt-f lensburger fondern gcfcbloffenc Bilderreiben und Gr-
inaus übertragen worden. Die weitere namentc, die in der Malerei ftreng fläcben-
Husftattung des Raumes umfaßt feebs baft gehalten waren und die befonders
reiebgefebnitfte f enfterpfoften (davon den abfchließenden Charakter der Wand
?wct neu) aus dem I)aufe 6roßeftr. Dr. 22, im Raum betonten. Diefer aus dem fpäten
ein von dem flensburger Bildbauer Rin- Mittelalter übernommenen Sitte werden
gering gefcbnitjtes ^mm ' in flensburg, wie
Portal aus dem diefer Raum jeigt,
alten Ratbaus, eine 1 noch um 1600 rei?-
Scbenkfcbive von --jaMaiiii.....1....................1.....mmiitmMWifff^'' volle Malereien in
dcmfclbcn Meifter, .H BHW*^ der neuen formen-
einen gcfcbnitjten f J^^^nT^ fprachc der Re-
Rirfcbkopf, jwei HHDHH jM I I I HB naiffance verdankt,
alte Cifcbe und jebn p«; mf IJNjk H||H Die Decke ift aus
echte bolländifcbe 1»-- ' .-—— .......1111 Wfe^Btet^w«^:^g^=,SjitaM«wiii Brettern konftru-
Stüble. Die bemal- ■p^"^s^iBL ]mP; *crt U11C^ arn 6c-
ten Scheiben aus :~ " J «MhW^ bälk aufgehängt;
etwas jüngerer Tie täufebt durch
Zeit, welche den fflalwcrh eine rei-
in Blei gefaßten §§ che Kafettendecke
fenftern cingefet?t - '^w^^^pHSHHHHHHpt . vor, mit Porträt-
find, tragen die Wm J^P^ köpfen in den
Damen alter flens- ""~"\ Spiegeln; im übri-
burger familien paijagoni-sifd) im eani gen war das ölo-
und von dem flens- biliar, weil jum
burger Bürgermeifter Coren? fauft. Cell fett eingebaut, wenig zahlreich.
Dies Zimmer führt uns alfo in eine Hus dem fpäten 17. und aus der erften
Blütejeit flensburgs um die Wende vom Rälfte des 18. Jahrhunderts haben fieb
16. 5um 17. Jahrhundert jurück, d. b. in mit Husnabme eines einzigen Beifpiels
eine Zeit, da auch das flensburger Kunft- keinen gefd^loffenen Jnnenräume in flens-
bandwerk weitbin großen Ruf befaß, da bürg erhalten. Zur üblichen Husftattung
Bildfcbnitjer, Cifcbler und Maler mitein- des Raumes gehörte eine fcblicbt ge-
ander wetteiferten, Kirche und Bürgerbaus täfelte Wandverkleidung, welche in der
auf das reichfte ju febmücken und als deren Hrt der gewirkten Teppiche bemalt war.
glanjvollfte Vertreter f)rcb. Ringering, Solche farbigen 6etäfel find wiederholt
*) Die Wandmalereien beftanden in beiden putzgaben der Klandf lache tin belebendes Cicbterfpiel.
Räumen aus einem gleichartig gemalten Sockel, *) Die zeitliche Beftimmung konnte durch die
der eine Stoff befpannung vortäufebte, in den -färben: Kleidertracbt und das Rankenwerk getroffen werden;
dmbra und Cerra dt Siena. üeber diefem Sockel außerdem waren für die zeitliche BeTtimmung noch
lief in jedem Zimmer ein jfagdfries. 6in 'Jäger andere Bandbaben gegeben. Das Dr. Kleinmannfcbe
zu pferde, ein jagender Bund, davonfpringende Baus war ein Doppelbaus, deffen nördliche Bälfte
und fitzende Bafen, Ricke mit Kitzeben und ein die ältere war; die füdlicbe erwies fich als eine
Rebbock waren in ein flott bingemaltes Ranken- überbaute Corfabrt. DieTe öeberbauung tTt Vor-
werk in den -färben gelb, blau und febwarz gefetzt; genommen worden, nachdem das tödliche JVacbbar-
im örtlichen Zimmer fab man 6nten, <3änfe, Reiher baus aufgeführt war; Tie war gegen deHen <3iebel-
zwirdien CQeinranben und zwei grofje Cartouchen mauer angebaut und hatte mit ihm JVTauergemein-
im Stil der Bochrenaiffance mit Znfcbriften. Diefe Tcbaft. Das füdlicbe JNacbbarbaus war 1603 von
Malereien waren auf die getünchten, alfo nicht glatt dem Bürgermeifter Beinrieb von jVIeerfeldt aufge-
geputzten Wände aufgetragen. Das fich durch- führt. Sehr bald nach diefer Zeit find auch die
drückende fachwerk und dnebenbeiten im Cdand- Wandmalereien entftanden.
im frübjabr 1914 die Hufdeckung einer Johann von 6nurn ufw. genannt werden
alten haffettenartig bematten Decke und muffen.
die freilegung von Wandmalereien in den Das Cbarahteriftifcbe in der 6eftaltung
jwei zugehörigen Räumen des 1. Stockes diefes Rauminneren ift in der ftreng
verdankt. Die Malereien ftellten in dem fläcbenbaften Bemalung von Wand und
vorderen jur Straße gelegenen Zimmer und Decke $u erblichen. Die Husmalung
eine f eldjagd, in dem öftlicben Raum eine der Wohnräume ift fcbon in fpätmittel-
Wafferjagd dar.*) Diefc Wandmalereien alterlicber Zeit üblich gewefen; man teilte
ftammten aus dem Hnfang des 17. Jahr- die facbwerhwände in ?wei oder drei wage-
bunderts.*) Dief eldjagd ift pbotograpbtert, rechte Streifen und malte auf hellem 6rund
gepauft und in denfelben färben ?ufammen- über einem Sockel nicht einzelne Bilder,
mit der Decke in das Hlt-f lensburger fondern gcfcbloffenc Bilderreiben und Gr-
inaus übertragen worden. Die weitere namentc, die in der Malerei ftreng fläcben-
Husftattung des Raumes umfaßt feebs baft gehalten waren und die befonders
reiebgefebnitfte f enfterpfoften (davon den abfchließenden Charakter der Wand
?wct neu) aus dem I)aufe 6roßeftr. Dr. 22, im Raum betonten. Diefer aus dem fpäten
ein von dem flensburger Bildbauer Rin- Mittelalter übernommenen Sitte werden
gering gefcbnitjtes ^mm ' in flensburg, wie
Portal aus dem diefer Raum jeigt,
alten Ratbaus, eine 1 noch um 1600 rei?-
Scbenkfcbive von --jaMaiiii.....1....................1.....mmiitmMWifff^'' volle Malereien in
dcmfclbcn Meifter, .H BHW*^ der neuen formen-
einen gcfcbnitjten f J^^^nT^ fprachc der Re-
Rirfcbkopf, jwei HHDHH jM I I I HB naiffance verdankt,
alte Cifcbe und jebn p«; mf IJNjk H||H Die Decke ift aus
echte bolländifcbe 1»-- ' .-—— .......1111 Wfe^Btet^w«^:^g^=,SjitaM«wiii Brettern konftru-
Stüble. Die bemal- ■p^"^s^iBL ]mP; *crt U11C^ arn 6c-
ten Scheiben aus :~ " J «MhW^ bälk aufgehängt;
etwas jüngerer Tie täufebt durch
Zeit, welche den fflalwcrh eine rei-
in Blei gefaßten §§ che Kafettendecke
fenftern cingefet?t - '^w^^^pHSHHHHHHpt . vor, mit Porträt-
find, tragen die Wm J^P^ köpfen in den
Damen alter flens- ""~"\ Spiegeln; im übri-
burger familien paijagoni-sifd) im eani gen war das ölo-
und von dem flens- biliar, weil jum
burger Bürgermeifter Coren? fauft. Cell fett eingebaut, wenig zahlreich.
Dies Zimmer führt uns alfo in eine Hus dem fpäten 17. und aus der erften
Blütejeit flensburgs um die Wende vom Rälfte des 18. Jahrhunderts haben fieb
16. 5um 17. Jahrhundert jurück, d. b. in mit Husnabme eines einzigen Beifpiels
eine Zeit, da auch das flensburger Kunft- keinen gefd^loffenen Jnnenräume in flens-
bandwerk weitbin großen Ruf befaß, da bürg erhalten. Zur üblichen Husftattung
Bildfcbnitjer, Cifcbler und Maler mitein- des Raumes gehörte eine fcblicbt ge-
ander wetteiferten, Kirche und Bürgerbaus täfelte Wandverkleidung, welche in der
auf das reichfte ju febmücken und als deren Hrt der gewirkten Teppiche bemalt war.
glanjvollfte Vertreter f)rcb. Ringering, Solche farbigen 6etäfel find wiederholt
*) Die Wandmalereien beftanden in beiden putzgaben der Klandf lache tin belebendes Cicbterfpiel.
Räumen aus einem gleichartig gemalten Sockel, *) Die zeitliche Beftimmung konnte durch die
der eine Stoff befpannung vortäufebte, in den -färben: Kleidertracbt und das Rankenwerk getroffen werden;
dmbra und Cerra dt Siena. üeber diefem Sockel außerdem waren für die zeitliche BeTtimmung noch
lief in jedem Zimmer ein jfagdfries. 6in 'Jäger andere Bandbaben gegeben. Das Dr. Kleinmannfcbe
zu pferde, ein jagender Bund, davonfpringende Baus war ein Doppelbaus, deffen nördliche Bälfte
und fitzende Bafen, Ricke mit Kitzeben und ein die ältere war; die füdlicbe erwies fich als eine
Rebbock waren in ein flott bingemaltes Ranken- überbaute Corfabrt. DieTe öeberbauung tTt Vor-
werk in den -färben gelb, blau und febwarz gefetzt; genommen worden, nachdem das tödliche JVacbbar-
im örtlichen Zimmer fab man 6nten, <3änfe, Reiher baus aufgeführt war; Tie war gegen deHen <3iebel-
zwirdien CQeinranben und zwei grofje Cartouchen mauer angebaut und hatte mit ihm JVTauergemein-
im Stil der Bochrenaiffance mit Znfcbriften. Diefe Tcbaft. Das füdlicbe JNacbbarbaus war 1603 von
Malereien waren auf die getünchten, alfo nicht glatt dem Bürgermeifter Beinrieb von jVIeerfeldt aufge-
geputzten Wände aufgetragen. Das fich durch- führt. Sehr bald nach diefer Zeit find auch die
drückende fachwerk und dnebenbeiten im Cdand- Wandmalereien entftanden.