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Shaw, John
Anleitung zur Anatomie, nebst deren Anwendung auf Pathologie und Chirurgie: mit einem Anhange über die Verfertigung anatomischer Präparate ; ein Taschenbuch bei'm Zergliedern — Weimar, 1823

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https://doi.org/10.11588/diglit.8347#0400

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386

zur Heilung des vermeinten Aneurisma, unterbinden zu
lassen.
Die Frage, wo die Arterie zu unterbinden? wird sich
uns aufdringen. Ist die cmeurismatische Geschwulst tiefer
unten als die Bifnrcation der carotis, dann ist ?s schwer,
zu entscheiden; und wahrscheinlich wird die Operation ohne
günstigen Erfolg seyn, da wir entweder zu dicht auf die
Geschwulst oder zu nahe an den Ursprung der carotis
kommen müssen; wenn wir indkssen nach den bekannt ge-
werdenen Fällen urlheilen, so wird sich die Geschwulst ge-
meiniglich an der Bifucration gebildet haben, und ist dem
so, so ist der schicklichste Punkt zur Unterbindung der
carotis der, wo sie den rriwsc. omost^oickeus kreuzt.
Wenn, an einem starken Mann, der Rand des slsr-
nocscickorna?toiäou8 aufaehoben ist, wird man weder die
Arterie, Vene oder den Nerven, noch selbst die Scheide
der Gefäße, sondern bloß den omosi^oickcus, bedeckt von
einer breiten und glatten Membran, sehen. Wenn wir
uns an den untern Rand dieses Muskels halten, die
membranöse Ausbreitung ducchschnerden, und dann den
Muskel gegen das Ohr hin ziehen, so werden wir den
8tsrrro-tst)M6oiäLrrs und die allgemeine Scheide der Gefäße
und des Nerven bloßlegen "). Wenn ww die Scheide,
durch Schaben, dicht am Rands des sleroo-tU^rooickeirs,
öffnen, so wird sich diese Oeffnung bloß auf die Adihci-
lung derselben erstrecken, welche die Arterie enthält, und
weder die Jugularvene, noch der va^us wild ent-
blößt, eben so wenig wird der rrorv. recurrens gefähr-
det; wenn wir aber den omost^oiäcue, gegen die tracboa
hinziehen, dann werden wir auf der Mitte der Scheide
schneiden müssen, wodurch wir auf die große Vene und
den Nerven, und vielleicht auch auf Zweige der arwria
tU^rcoick. super, gerathen, was die Unterbindung der ca-
rotis noch schwieriger macht. Es wird nun klar seyn,
daß die große Vene weniger gefährdet ist, wenn die Li-
gatur zwischen der Vene und Arterie eingeführt wird. —
Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß der nerv.
8)'mpLtsticus dicht auf der Wirbelsäule, und von der all-
gemeinen Scheide der Gesäße ganz getrennt liegt.
78) Auf der Scheide und dem Muskel wird man einige Zweige
des rsmus clesoonckenr n. sehen.
 
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