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selte an allem, was er vordem für die ausge-
machtefte Wahrheit angesehen hatte, und
wünschte von Herzen, daß er sich m seinen
Schlüffen nicht geirrt haben mochte.
Da es mit seiner Krankheit schlimmer ward,
so gerieth er in eine überaus große Furcht, daß
er sterben möchte. Er ließ sich D. James
Pulver hohlen, und durchlas alle Zeitungs-
blätter und Avertissements um eine bewährte
Arzney zu finden. „So ist denn nichts mehr
„in der Medicin, sagte er, das mir daneben
„nur etliche wenige Jahre lang fristen könnte?
„muß ich nothwendig sterben?" Hier schien es
ihm, als wenn er in die Erde sinken sollte, und
jede Handlung seines Gebens, die er wohl viel-
leicht lange vergessen hatte, zeigte sich ihm vom
neuen, und erweckte ihm die peinlichste Unru-
he. Er konnte nunmehr den Anblick seiner vo-
rigen Kammeradcn nicht mehr vertragen; selbst
ihre bloßen Namen waren ihm schon zuwider;
und er ließ sie sämtlich bitten, daß sie nicht
mehr hinkommen und ihn besuchen möchten.
Wenn er allein war, so ruftc ereinmalüber
das andre aus: wie unglücklich bin ich nicht?
Ich sehe nunmehr wohl, aber allzuspatc, daß
ich selbst durch mein voriges Leben den Himmel
vor meinen Bitten verschloßen habe. So ist
denn also keine Vergebung für solche Sünden,
als meine sind, zu hoffen? ich unglücklicher! so
ist denn keine Barmherzigkeit mehr zu erlan-
gen? ichdarfmich nicht unterfangen, dcnNa-
men