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Silbermann, Joseph von; Benediktinerabtei <Niederalteich> [Editor]
Das Durch Tausend Jahr Unter glorwürdigster Vorstehung 72. Herren Prälaten [et]c. In Vollkommenheit glückseeliges, im Glück höchst-unbeglücktes, und im Unglück höchst-glorreich gemachtes Stifft Niederaltaich — [S.l.], 1731 [VD18 14277166]

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https://doi.org/10.11588/diglit.25092#0020
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6r!pkonem,denunehrlichen Printzen, mitgewaffneterHandzumLand hinaus
gejagt hattet benennet, auch, wie andere wollen, an dem Frantzösischen Hof,und
bey dessen Armeen auferzogen.
Im i stenJahrerfchiene^kIssllo mit einem greffenGesolg der Bayri-
schen Herren bey dem angesetzten Reichs-Tag zu Lompie^ne mFranckreich,
und legte daselbst pippino das erstemahl den Eyd der Treue ab, welchem er auch
fastgantzer6.Jahrheiliglichbeypfiichtete,und wahrender Zeit manchen harten
Feldzug wider des Königs Feinde, inGesellschafft Laroli, des Frantzösischen
Printzens, nachgehends Römischen Kaysers,^(zugenannt des Grossen,)aushiel-
te, und mit demselben zu seinem besondern Glück, so wohl wegen gleichen Alters,
als naher Blutsverwandtschafft, in gutes Verständniß zu kommen,die Gelehrt-
heit hatte.
Nichts ermangelte nun als dieDauer. Sintemahl Ib^llilo, gleichsam
als hatte erdieväterlichenAnschlägessichvonderFrantzösischenOber-Bothmäs-
sigkeit loßzuwürcken, ererbet, oder eingesogen, allbereit zu wancken anfienge, und
sich einstens,worüber die ^.ucvre8umerschiedlicheUrsachenvorbringen,vondcm
KoniglichenLager abschraufete. Bey nächst-angesetztemReichs-Tag zuWormS
wurde dieser heimliche Abzug für einen öffentlichen Abfall durch die versammle-
ten Stande erkläret, und zugleich beschlossen,IdMIo müsse mit Kriegs-Macht
überzogen, und solchergestalten unrer den schuldigen Gehorsam wiederum ge-
brachtwerden.
Daß sothaner Schluß nicht also gleich bewerckstelligetworden, hatderun-
aufschieblicheOallconische Krieg, und endlich derTodkipmi verursachet, stan-
no 768.indemCloster8. vio^sii unsers Ordens erfolget ist. Allein die Rach
ward hierdurch nicht ausgehoben, sondern nur unterbrochen, und fiele gleichsam
auf O^rolum, den noch übrig-rechtmäßigen Sohn kippini, welcher jedoch, in
Erwegung voriger Bekandtschasst und naher Verwandtnuß, vielmehr durch
selbst abgeordnete Gesandtschassr des Heil, blurmionis, ersten Abbten zu Ful-
den, Ikallilonem zur Billichkeir gebracht hat, also zwar, daß er sich mit seinem
Landvonneuemeydlich anergäbe, und, zuBezeigung vertragenden
Hochachtung, 8 ercraäam, die Königliche Frau Mutter Caroli, so vermuthlich
unter anderem Vorwand, in der Sach sechsten aber eben zu gemeldter Versöh-
nung IKMIonig mit ihrem Sohn, anno 770. eine Reise durch Bayren ins
Welschland vorgenommen hatte, persönlich dahin begleitete.
Wie lang sich hierüber idsllilo Pflichtmaßig aufgeführt habe, soll in dem
grossen Merck erzehlet werden. Entzwischen ist gewiß, daß derselbige schon vor
erlichen Jahren mit I^uicburZL, des letztenLongobardischen Königs velläeni
Tochter, das Beylager gehalten,und an dieser Gemahlin seinen endlichen Unter-
gang erheyrathet habe, wovon zu seiner Zeit.
Im
 
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