Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Silbermann, Joseph von; Benediktinerabtei <Niederalteich> [Editor]
Das Durch Tausend Jahr Unter glorwürdigster Vorstehung 72. Herren Prälaten [et]c. In Vollkommenheit glückseeliges, im Glück höchst-unbeglücktes, und im Unglück höchst-glorreich gemachtes Stifft Niederaltaich — [S.l.], 1731 [VD18 14277166]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.25092#0117
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
HUA ) o ( HM Z11
Unser Lieben Frauenau am Flädnitz-Fluß, unweit Rünchna und dem Churfürst-
lichmMarcktZwißl entlegen, allwo der gottseelige Mann (nach einigem Auf-
enthalt inn- und ausserhalb des Pan-Marckts Regen)biß an sein End gewöhnet,
und nach dem Tod zu Runchnavor der Kirch-Thür seine Ruh-Statt überkom-
men hat / bIarc^iLU8 aber der Aeltere und Ritter vonDegenberg/ Kayser Lud-
wigs Erb-Hofmeister in Bayern, hat allda neben der Zelle Hermanni eine kleine
Wohnung, und die erste holtzerne Capelle der stetigsten Himmels-Königin La-
rise zu Ehren, unter dem Nahmen der Frauenau, aufgerichtet, willens, nach der
Zeit mit Zuthun l^uckovici Lavari, Römischen Kaysers, gar ein Closter 8r. Le-
neäiLken-Ordens daselbst anzulegen, und nach Rünchna mit eben dem Beding,
wie selbiges aufNiederaltaich gehörig ist, zumcorporiren, sozwar, weil es er-
meldtem Rünchna nicht vortraglich zu seyn erachtet wurde, hinterblieben,jedan-
noch aber nicht allein derFrauenauische Grund,sondern auch über das noch drey
Meilen in der Lange, und zwey Meilen in der Breite des wilden Walds(von der
Röhrnach und jetzt gegen Pebrach, und von derFladnitz nach der Breite ein ge-
gen Böheitmworinnen jetzo das völligeLand-Gericht Zwißl und noch ein meh-
rers beschlossen,) mit allen damahligen und künfftigen Nutzungen, Ehren, Rech-
ten,Jagdbarkeiten, ZuriLäiLkion LcL.anno i z^i.andas Closter Niederaltaich
und Rünchna überlassen, oder vielmehr wiederum rettiruiret worden ist. Wir
nennen es eme kelkkunsn. weil wißlich, daß sich die ersten Rünchnaischenkuri-
^acions-Grantzen schon biß dahin erstrecket, und die mächtige Familie deren von
Degenberg meistens nur mit Gewalt sich daselbsien eingedrungen, folglich mit-
telst vorgehabter Stifftung, dem Closter gleichwohl das Seinige wiederum ha-
be zugehen lassen wo?llen.
Nach dem seeligen Hintritt Hermanni hat Orro, dessen leiblicher Bru-
der, ein Priester unsers Ordens, und veZenKsräus, eines Ritters vonPurck,
(aNi Pruck) Sohn,diesen Marianischen Gnaden-Platz bezogen,und ist ersterer,
nachdem er mittler Zeit auf dem Frauenberg beyHengersperg, allwo auch Herr
xlarcveück selbsten ein einsames Leben geführt, seine Wohnung genommen, e ld-
Lich zu Niederaltaich in der geistlichen Brüder Freud-Hof, Ve^enkarclu8 ;öer
zu Bischoffsmeiß, einem Dorff Churfürstlichen Pfleg-Gerichts Weissen (ein,
begravenworden,woselbsten dieser fromme Diener GOttes, (so nicht mmder
als seinLehrmeister Orro mit Prophetischen Geist begabt war, und mit Wun-
der-Zeichen geleuchtet hat,) eine seine Capelle von Holtz, zu Ehren des H-- l. Lar-
rkoIowT! erbauet, und allda ruhet. Heutigen Tags wird daselbst auch eine an-
dere KircheMter dem Nahmenund Anruffung des Seel. Sierraa nnü mit gros-
sem Zulauss besucht, obwohl er weder alldorten jemahlen gewohnt, noch allda,
sondern wie gemeldet, zu Rünchna begraben lieget.
 
Annotationen