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Die älteren persischen Bauwerke.

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bau zurückgeht, Holz und Thon vielmehr eine so große Rolle darin spieleu. Dem Holzbaue
sind die überschlanken Säulen entlehnt, aus Ziegeln werden die Manern aufgefnhrt, mit Thon-
platten die Wände bekleidet. Ein solcher Widerspruch wäre nicht möglich gewesen, wenn sich
die Kunst stetig und selbständig aus dem Volkstume entwickelt hätte. Die Persische Kunst ist
eben höfischer Natnr und hnldigt ausschließlich der Macht des Königtumes. Damit hängt der
Mangel an religiösen Bauwerken zusammen. Allerdings wird ein in der Nähe des „Thrones

Fig. 65. Ruine im Thal von Pvlvar. (Grab des älteren KambyseS?)

der Mutter Salomons" — sv werden die Substruktionen der Terrasse genannt — gelegener
rechteckiger Turmbau mit vorspringenden Eckpfeilern (Fig. 65) als ein Feueraltar bezeichnet.
Doch scheint die Dentung dieses und eines ganz ähnlichen Baues in Naksch-i-Rustam als
Grabmal das Richtigere zu treffen. Die Neigung des Daches, die Kamniern im Jnnern schließen
die Annahme eines Feueraltars aus. Für die Vermutung, daß hier das Grab des älteren
Kambyses (Cyrus' Vater) zu suchen sei, liegt kein ansreichender Grund vor. Die Zahnschnitte
am Kranzgesims des Gebäudes erinnern an die lykisch-ionische Weise.

Einen noch stürkeren Anklang an diese zeigt das sog. Grab des Cyrus, vielleicht das Grab
 
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