Die Truppenkörper.
I. Legionen.
1. Vom Beginn der dauernden militärischen Okkupation des linken
Rheinufers bis zur Schlacht im Teutoburger Walde.
Über den Zeitpunkt, von dem angefangen längs des Rheins
die Standlager der zur Verteidigung Galliens bestimmten Legionen
errichtet worden sind, gehen die Meinungen auseinander. Nach
Ritterling, Bonner Jahrbb. CXIV (1906) 161 ff. 175 ff. sind erst
infolge der Niederlage, die über den Rhein eingefallene Sigambrer,
Usipeter und Tenkterer im J. 16 v. Chr. dem Legaten Μ. Lollius
zufügten und bei der der Adler einer legio V in ihre Hände fiel1),
die Legionen an den Rhein vorgeschoben worden; Jullian IV 103,
Anm. 6 dagegen nimmt an, daß dies schon früher, vielleicht ge-
legentlich des von Agrippa unternommenen Rheinübergangs um
38 v. Chr.2), geschehen sei2a). Soviel steht wohl fest, daß spätestens
seit dem J. 13 v. Chr., als Augustus nach dreijährigem Aufenthalte
in Gallien nach Rom zurückkehrte und seinen Stiefsohn Drusus
mit der Unterwerfung des freien Germanien beauftragte3), alle
bis dahin etwa noch im Inneren Galliens stehenden Legionen an
den Rhein verlegt waren. Die Zahl der Legionen, die weiterhin
bis zur Katastrophe des Varus ständig in Germanien lagen, betrug
’) Dio LIV 20, 4; vgl. auch § 6. Strabo VII 1, 4, p. 291 Cas. Veli.
II 97, 1. Suet. Aug. 23, 1. Jul. Obsequ. 71. Jullian IV 108. Zur Datierung
s. Fasti 6, Nr. 8. Ritterling, R.-E. XII 1225. 1567 oben. 1571 f. (doch ist
die Identität der legio V Gallica mit der V Macedonica recht wahrscheinlich,
s. Ritterling, Zeitschr. f. Num. XXXVIII [1928] 56—58).
2) Dio XLVIII 49, 2. Vgl. Strabo IV 3, 4; 6, 11, p. 194. 208 Cas.
2a) S. zuletzt Holmes, The Architect of the Rom. Emp. 27 B. C. —
A. D. 14 (1931) p. 145 f., der im Wesentlichen Jullian zustimmt.
3) Dio LIV 19, 1; 25, 1. Jullian IV 55, Anm. 8, 3. Vgl. auch Veil.
II 97, 1.
I. Legionen.
1. Vom Beginn der dauernden militärischen Okkupation des linken
Rheinufers bis zur Schlacht im Teutoburger Walde.
Über den Zeitpunkt, von dem angefangen längs des Rheins
die Standlager der zur Verteidigung Galliens bestimmten Legionen
errichtet worden sind, gehen die Meinungen auseinander. Nach
Ritterling, Bonner Jahrbb. CXIV (1906) 161 ff. 175 ff. sind erst
infolge der Niederlage, die über den Rhein eingefallene Sigambrer,
Usipeter und Tenkterer im J. 16 v. Chr. dem Legaten Μ. Lollius
zufügten und bei der der Adler einer legio V in ihre Hände fiel1),
die Legionen an den Rhein vorgeschoben worden; Jullian IV 103,
Anm. 6 dagegen nimmt an, daß dies schon früher, vielleicht ge-
legentlich des von Agrippa unternommenen Rheinübergangs um
38 v. Chr.2), geschehen sei2a). Soviel steht wohl fest, daß spätestens
seit dem J. 13 v. Chr., als Augustus nach dreijährigem Aufenthalte
in Gallien nach Rom zurückkehrte und seinen Stiefsohn Drusus
mit der Unterwerfung des freien Germanien beauftragte3), alle
bis dahin etwa noch im Inneren Galliens stehenden Legionen an
den Rhein verlegt waren. Die Zahl der Legionen, die weiterhin
bis zur Katastrophe des Varus ständig in Germanien lagen, betrug
’) Dio LIV 20, 4; vgl. auch § 6. Strabo VII 1, 4, p. 291 Cas. Veli.
II 97, 1. Suet. Aug. 23, 1. Jul. Obsequ. 71. Jullian IV 108. Zur Datierung
s. Fasti 6, Nr. 8. Ritterling, R.-E. XII 1225. 1567 oben. 1571 f. (doch ist
die Identität der legio V Gallica mit der V Macedonica recht wahrscheinlich,
s. Ritterling, Zeitschr. f. Num. XXXVIII [1928] 56—58).
2) Dio XLVIII 49, 2. Vgl. Strabo IV 3, 4; 6, 11, p. 194. 208 Cas.
2a) S. zuletzt Holmes, The Architect of the Rom. Emp. 27 B. C. —
A. D. 14 (1931) p. 145 f., der im Wesentlichen Jullian zustimmt.
3) Dio LIV 19, 1; 25, 1. Jullian IV 55, Anm. 8, 3. Vgl. auch Veil.
II 97, 1.