Stein, Ernst; Ritterling, Emil: Die Kaiserlichen Beamten und Truppenkörper im römischen Deutschland unter dem Prinzipat: mit Benuetzung von E. Ritterlings Nachlass (Wien: Verlag von L.W. Seidel & Sohn, 1932)

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waren515), wurden von Soldaten einer cohors I gestempelte Ziegel
hergestellt, die sich in Aachen und Dormagen gefunden haben516).
Die Kohorte kann mit einer der in Untergermanien nachweisbaren
cohortes I Breucorum c. R. equitata, civium Romanorum equitata,
classica, Flavia Hispanorum equitata, Latabi(corum ? ensium ?),
Lucensium Hispanorum, Raetorum equitata c. R., Thracum und
Vindelicorum identisch sein.
Unbekannte Cohors II.
Zu Bedburg in der Gegend von Kleve war ein in Mauretanien
geborener Offizier bestattet, der seiner metrisch sein wollenden
Grabschrift zufolge als Präfekt einer nicht näher bezeichneten
cohors II gestorben ist517). Die Truppe kann mit einer der in
Untergermanien nachweisbaren cohortes II Asturum, Breucorum,
Brittonum milliaria equitata, civium Romanorum, Hispanorum
equitata, Thracum und Varcianorum equitata identisch sein.

IV. Numeri.
Das Wort numerus bezeichnet in seiner allgemeinsten Be-
deutung wie in der Spätzeit so schon im ausgehenden I. Jahr-
hundert jeden selbständigen Truppenkörper überhaupt; in einem
besonderen Sinne wird es auf alle diejenigen im II. und III. Jahr-
hundert entstandenen regulären Truppenkörper angewendet, die
weder Legionen noch Kohorten noch Alen sind1). Ihrer Entstehung
nach sind diese numeri den schon in julisch-klaudischer Zeit be-
gegnenden Landsturmaufgeboten der nichtrömischen Provinzialen
verwandt, doch darf man nicht mit Mommsen, Ges. Sehr. VI
145 ff. beide Arten von Truppen zu einer Einheit zusammen-
fassen: die „Provinzialmilizen“ sind ein irregulärer, fallweise auf-
gebotener Landsturm ohne ständige militärische Organisation2),
51δ) Lehner, Bonner Jahrbb. CXI/XII (1904) 291—296.
51G) CIL XIII 12529, 11 L; 12531, 4.
51-) CIL XIII 8699.
*) Mommsen, Ges. Sehr. VI 104.
2) Ebd. 106, Anm. 2.