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Auxilien, die an ihm gelegen waren178). 253 wurde P. Licinius
Valerianus in Rätien von den Truppen, die er befehligte, zum
Kaiser ausgerufen; es waren das in der Hauptsache mobilisierte
Vexillationen der Rheinlegionen, die er in den Bürgerkrieg nach
Italien führen sollte, und die in Rätien selbst liegenden
Truppen, vor allem die legio III Italica, der damals vermutlich
zahlreiche Mannschaften der im J. 238 strafweise aufgelösten
afrikanischen legio III Augusta beigegeben waren; diese Mann-
schaften wurden für ihre Verdienste um die Erhebung des
Valerianus durch Wiederherstellung ihrer Legion belohnt, die als-
bald wieder nach Afrika verlegt worden ist179). Im J. 255 ist in
Mainz eine Vexillation der britannischen legio XX Valeria Victrix
durch eine Inschrift nachweisbar, die sie vermutlich nach der
Rückkehr von einem Feldzug geweiht hat; es ist anzunehmen,
daß Vexillationen aller britannischen Legionen nach Germanien
gekommen waren und hier zusammen mit den Rheinlegionen unter
Valerians im Westen regierendem Sohne Gallienus gegen Franken
und Alamannen gefochten haben, zumal Gallienus, als er 260 aus
den Rheinlanden gegen den Usurpator Ingenuus nach Pannonien
zog, außer rheinischen auch britannische Legionsvexillationen, die
zusammen einen operativen Verband gebildet zu haben scheinen,
mitnahm180). Unter den von Gallienus zu Ehren seiner Legionen
geschlagenen Münzen befinden sich solche auf die vier rheini-
schen Legionen und auf die III Italica, von denen in der Reihe
mit V P(ia) V F(idelis) nur die Straßburger VIII Augusta er-
scheint, während sie alle in den Serien mit VI P(ia) VI F(idelis)
und VII P(ia) VII F(iclelis) vertreten sind. Die Bezeichnung
V Pia V Fidelis feiert den fünften großen militärischen Erfolg
des Gallienus und dürfte sich auf den Sieg beziehen, den der
Kaiser über die Alamannen bei Mailand davontrug. Diese waren
um 259 in die Westschweiz, wo sie Avenches zerstörten, und
weiter über den Großen St. Bernhard nach Italien eingefallen;
im Heere, an dessen Spitze der aus Gallien herbeigeeilte Kaiser
178) Fabricius, R.-E. XIII 596 f. 611 (die genaue Datierung der Gal-
lienus-Inschrift Vollmer 202 aus Hausen ob Lontal auf 256/57 ist unbe-
gründet, vgl. Wickert, R.-E. XIII 354).
179) Ritterling, R.-E. XII 1336. 1339. 1473 f. 1536 unten.
18°) Ebd. 1339 f. 1777 f., in der Chronologie nach den Ergebnissen
Alföldis (s. die folgende Anm.) zu berichtigen.
 
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