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Oberkante Sockel insgesamt ca. 6900000 kg ermittelt
worden, was bei einem Querschnitt von 220 000 qcm
einer Beanspruchung von 3i kg/qcm entspricht.
Diese Belastung kann als eine normale angesehen
Abb. 4. Absprengungen an den Lagerfiguren.
(Nach Gypsabgüssen).
werden. Nennenswerte Horizontalkräfte kommen
nicht in Frage, da die durch die Gewölbe aus-
geübten Seitenschube im Verhältnis zu den in
Betracht kommenden Vertikalbelastungen unbe-
deutend sind. Trotzdem zeigt der Turmpfeiler von
Sockeloberkante bis etwa zur Höhe des Triforiums
eine Ausbauchung von ca. 80 m/m nach Süden.
Eine Untersuchung der Turmfundamente ergab das
folgende Resultat: den Kern der Fundamente bildet
auch hier ein anscheinend älteres Mauerquadrat in
derselben Technik wie die bereits beschriebene
Fundamentmauer der Schiffspfeiler, mit welcher das-
selbe im Verband steht. Eine ähnliche Fundament-
mauer zieht sich unter dem das Gewölbe zwischen
den beiden Türmen vom Mittelschiffsgewölbe tren-
nenden Bogen hin, welche gleichfalls mit dem
Turmfundament verbunden ist. Da diese älteren
Fundamente des Turmes anscheinend ursprünglich
einen Bau von geringeren Abmessungen als der
jetzt vorhandene zu tragen hatten und deshalb an
verschiedenen Stellen in den Massen nicht ausge-
reicht haben, sind da wo dies erforderlich schien,
Verstärkungen in geschichtetem Bruchsteinmauerwerk
angefügt worden, so an den Aussenseiten des Turm-
quadrats, unter den äusseren Strebepfeilern und auch
unter dem inneren Turmpfeiler an dessen Nordwest-
ecke. Während das ältere Mauerwerk eine Tiefe von
ca. 5,8o m erreicht und auf der bereits erwähnten
auch hier ursprünglich durch Pfähle verdichteten
Letteschicht aufsitzt, sind die jüngeren Verstärkungen
des Fundamentes bis auf eine Tiefe von ca. 6,5o m
hinabgeführt. Aber auch diese Fundamentteile lagern
nicht auf der Kiesschicht, welche in einer Tiefe von
8,00 m also noch ca. l,5o m tiefer zu erreichen ist,
auf, vielmehr scheint der Boden durch vorheriges
Feststampfen unter Hinzugabe von Ziegelbrocken
und Kohlen für die Aufnahme der Last vorbereitet
worden zu sein.
Demgemäss ruht also auch der innere Turm-
pfeiler der Hauptsache nach auf einer Kreuzung der
älteren Fundamentmauern. Zur Aufnahme der beider-
seits über den Rand dieser Längsmauer etwa 1,40 m
hinausragenden Dienste ist dieselbe an der Nord-
westecke durch einen angelehnten Bruchsteinpfeiler
verstärkt. An der entgegengesetzten Seite jedoch,
nach dem Mittelschiff zu, wo der gleichfalls ca. 1,40 m
über die Fundamentmauerkante vorspringende Dienst
eine ähnliche Verstärkung verlangt hätte, fehlt die-
selbe vollständig. In gleicher Weise wie unter den
Mittelschiffspfeilern ist auch hier das ältere Mauer-
werk ausgemuldet und alsdann mit grossen Sand-
steinquadern, welche sich zugleich über älteres und
jüngeres Mauerwerk hinziehen, übermauert worden
(Abb. 16). Diese Übermauerung springt an der
Südseite, wo die Fundamentverstärkung fehlt, kon-
solartig in einer Ausladung von ca. 2,00 m zwecks
Aufnahme des breiteren aufgehenden Turmpfeilers
vor.
Unterhalb dieser konsolartigen Übermauerung,
zwischen älterem und jüngerem Fundamentmauer-
werk, beobachtet man eine schwarze Bodenschicht,
Humus oder Begräbniserde von ca. 20 cm Höhe,
welche sich in der
ganzen Ausdehnung
der südwestlichen
Ecke teils mehr teils
weniger tief in das
Fundament hinein-
zieht. Während die-
selbe im Bereich der
nordsüdlichen Quer-
mauer bis zu etwa
i,5o m in das Mauer-
werk hineinreicht
(Abb. 17), konnte bei
der westöstlichen
Längsmauer stellen-
weise eine Tiefe bis
zu mehr als 2,5o m
festgestellt werden.
Dabei scheinen inner-
halb dieser Boden-
schicht an einzelnen
Stellen inselartige
Erhöhungen des
älteren Fundament-
mauerwerks die sonst
unterbrochene Druck- Abb. 5. Riss mit Beobachtungs-
übertragung ZU ver- marken,
mittel.,. Die Boden- <N“h %P“bS"s»>-
Schicht selbst ist
nicht wesentlich zusammengepresst, sodass die-
selbe als tragend nicht angesehen werden kann.
Dieselbe verringert dagegen die Druckfläche des
unteren älteren Mauerwerks um mehr als ein Drittel.
Oberkante Sockel insgesamt ca. 6900000 kg ermittelt
worden, was bei einem Querschnitt von 220 000 qcm
einer Beanspruchung von 3i kg/qcm entspricht.
Diese Belastung kann als eine normale angesehen
Abb. 4. Absprengungen an den Lagerfiguren.
(Nach Gypsabgüssen).
werden. Nennenswerte Horizontalkräfte kommen
nicht in Frage, da die durch die Gewölbe aus-
geübten Seitenschube im Verhältnis zu den in
Betracht kommenden Vertikalbelastungen unbe-
deutend sind. Trotzdem zeigt der Turmpfeiler von
Sockeloberkante bis etwa zur Höhe des Triforiums
eine Ausbauchung von ca. 80 m/m nach Süden.
Eine Untersuchung der Turmfundamente ergab das
folgende Resultat: den Kern der Fundamente bildet
auch hier ein anscheinend älteres Mauerquadrat in
derselben Technik wie die bereits beschriebene
Fundamentmauer der Schiffspfeiler, mit welcher das-
selbe im Verband steht. Eine ähnliche Fundament-
mauer zieht sich unter dem das Gewölbe zwischen
den beiden Türmen vom Mittelschiffsgewölbe tren-
nenden Bogen hin, welche gleichfalls mit dem
Turmfundament verbunden ist. Da diese älteren
Fundamente des Turmes anscheinend ursprünglich
einen Bau von geringeren Abmessungen als der
jetzt vorhandene zu tragen hatten und deshalb an
verschiedenen Stellen in den Massen nicht ausge-
reicht haben, sind da wo dies erforderlich schien,
Verstärkungen in geschichtetem Bruchsteinmauerwerk
angefügt worden, so an den Aussenseiten des Turm-
quadrats, unter den äusseren Strebepfeilern und auch
unter dem inneren Turmpfeiler an dessen Nordwest-
ecke. Während das ältere Mauerwerk eine Tiefe von
ca. 5,8o m erreicht und auf der bereits erwähnten
auch hier ursprünglich durch Pfähle verdichteten
Letteschicht aufsitzt, sind die jüngeren Verstärkungen
des Fundamentes bis auf eine Tiefe von ca. 6,5o m
hinabgeführt. Aber auch diese Fundamentteile lagern
nicht auf der Kiesschicht, welche in einer Tiefe von
8,00 m also noch ca. l,5o m tiefer zu erreichen ist,
auf, vielmehr scheint der Boden durch vorheriges
Feststampfen unter Hinzugabe von Ziegelbrocken
und Kohlen für die Aufnahme der Last vorbereitet
worden zu sein.
Demgemäss ruht also auch der innere Turm-
pfeiler der Hauptsache nach auf einer Kreuzung der
älteren Fundamentmauern. Zur Aufnahme der beider-
seits über den Rand dieser Längsmauer etwa 1,40 m
hinausragenden Dienste ist dieselbe an der Nord-
westecke durch einen angelehnten Bruchsteinpfeiler
verstärkt. An der entgegengesetzten Seite jedoch,
nach dem Mittelschiff zu, wo der gleichfalls ca. 1,40 m
über die Fundamentmauerkante vorspringende Dienst
eine ähnliche Verstärkung verlangt hätte, fehlt die-
selbe vollständig. In gleicher Weise wie unter den
Mittelschiffspfeilern ist auch hier das ältere Mauer-
werk ausgemuldet und alsdann mit grossen Sand-
steinquadern, welche sich zugleich über älteres und
jüngeres Mauerwerk hinziehen, übermauert worden
(Abb. 16). Diese Übermauerung springt an der
Südseite, wo die Fundamentverstärkung fehlt, kon-
solartig in einer Ausladung von ca. 2,00 m zwecks
Aufnahme des breiteren aufgehenden Turmpfeilers
vor.
Unterhalb dieser konsolartigen Übermauerung,
zwischen älterem und jüngerem Fundamentmauer-
werk, beobachtet man eine schwarze Bodenschicht,
Humus oder Begräbniserde von ca. 20 cm Höhe,
welche sich in der
ganzen Ausdehnung
der südwestlichen
Ecke teils mehr teils
weniger tief in das
Fundament hinein-
zieht. Während die-
selbe im Bereich der
nordsüdlichen Quer-
mauer bis zu etwa
i,5o m in das Mauer-
werk hineinreicht
(Abb. 17), konnte bei
der westöstlichen
Längsmauer stellen-
weise eine Tiefe bis
zu mehr als 2,5o m
festgestellt werden.
Dabei scheinen inner-
halb dieser Boden-
schicht an einzelnen
Stellen inselartige
Erhöhungen des
älteren Fundament-
mauerwerks die sonst
unterbrochene Druck- Abb. 5. Riss mit Beobachtungs-
übertragung ZU ver- marken,
mittel.,. Die Boden- <N“h %P“bS"s»>-
Schicht selbst ist
nicht wesentlich zusammengepresst, sodass die-
selbe als tragend nicht angesehen werden kann.
Dieselbe verringert dagegen die Druckfläche des
unteren älteren Mauerwerks um mehr als ein Drittel.