Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Straßburger Münsterblatt: Organ des Straßburger Münster-Vereins — 6.1912

DOI Artikel:
Knauth, Johannes: Bericht über die Restaurationsarbeiten an der Westfassade des Münsters
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20536#0114
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
102

Anforderungen entsprochen. Profilierung und Orna-
ment wie auch die Technik der Ausführung nahmen
in keiner Weise auf die alten Vorbilder Rücksicht.
In stilistischer wie allgemein künstlerischer Hinsicht
müssen dieselben als durchaus wertlose Schöpfungen
bezeichnet werden. Aber dieser Umstand allein

Material, ein äusserst feinkörniger, gleichmässig rot
gefärbter Sandstein, anscheinend aus den Brüchen
nördlich von Wasselnheim, hat überhaupt, wie auch
an andern Stellen ersichtlich, von allem am Münster
verwendeten Sandsteinmaterial die geringste Wider-
standsfähigkeit gegen die Einflüsse der Witterung

Abb. 13. Abb. 14.. Abb. 15.

Neue Apostelfiguren (Münsterbildhauer F. Riedel).

würde kaum Veranlassung zur Vornahme einer
neuen Restauration gegeben haben, wenn nicht
zugleich das verwendete Hausteinmaterial ein der-
art minderwertiges und wenig widerstandfähiges
gewesen wäre, dass dasselbe hinsichtlich des Ver-
witterungszustandes andern viel älteren Teilen ent-
sprochen, ja dieselben noch übertroffen hatte. Das

gezeigt. Dazu waren die Steine mit aufrecht gestellten
Lagern verwendet und vermittelst Eisenklammern
verbunden, so dass dem Eintritt des Wassers Vor-
schub geleistet und die Zerstörung durch Frost,
Rostbildung und dergleichen beschleunigt worden ist.
Auch die von den Bildhauern Malade, Vallastre und
Grass ausgeführten Statuen zeigten bereits zum
 
Annotationen