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I. Allgemeines.
Das im Tullnerfelde östlich von Traismauer gelegene Dorf Gemeinlebarn ist bereits durch
seine Tumuli aus der mittleren Stufe der Hallstattperiode x) wohlbekannt. Außer diesen Grab-
hügeln beherbergt sein Gemeindegebiet und das der westlich angrenzenden Gemeinde Frauendorf
mehrere Gruppen von prähistorischen Flachgräbern.
Der Hauptfundplatz dieser Gräber liegt am Südende des Ortes, unmittelbar an der Halte-
stelle „Gemeinlebarn“ der Tulln-St. Pöltener Eisenbahn (Kartenskizze Abb. 1, A). Er wird von der


Abb. 1. Prähistorische Fundstellen bei Gemeinlebarn. Nach der Administrativkarte des Vereins für Landes-
kunde von Niederösterreich 1 :28800.
T — Lage der großen Tumuli der Hallstattperiode. A—E = Fundstellen von Flachgräbern.

Bahnlinie und der nördlich neben dieser verlaufenden Landstraße durchschnitten. Seine Ent-
deckung geschah beim Bahnbau, wo am 21. April 1885 gelegentlich der Anlage des Durchlasses
unter dem Fahrwege (a auf der Planskizze Abb. 3) der erste Fund gemacht wurde, dem beim Aus-
heben des anschließenden Materialgrabens im Juli 1885 noch mehrere Grabfunde folgten (die
Punkte b bis j des Planes). Diese Funde wurden von dem Schulleiter von Gemeinlebarn, Herrn
Ambros Zündel, beobachtet, aber durch verschiedene am Bahnbau beteiligte Personen ver-
schleppt. Durch Herrn Alfred Wolfram aus Traismauer wurde der zuständige Konservator

a) J. Szombathy, Die Tumuli von Gemeinlebarn. MprK I, S. 49.
Röm.-germ. Forschungen III.
 
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