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VI. Gräber in der Schottergrube C südlich von Frauendorf.
Brandgrab Nr. 1. Von Alfred Wolfram im Jahre 1885 aufgesammelt. Nach der Aus-
sage der Schottergrubenarbeiter war noch eine große Urne dabei, die zerschlagen und mit dem
Schotter weggeschafft wurde.
23 618. Bauchiges Henkeltöpfchen mit mäßig verengtem, zylindrischem Oberteile und geradem Rande.
Der mittelgroße Henkel reicht bis an den Rand hinauf. H 7,1, Dm 8,6. Taf. 26, 15.
23 619. Henkeltöpfchen, doppelkonisch mit einem zylindrischen Halsteile, graphitiert. Auf der oberen Hälfte
des Bauches schief verlaufende, flach kannelierte Bänder und am Halse eine rundumlaufende Kannelierung. Der
ziemlich große und dicke Henkel reicht bis an den etwas verdickten Rand. H 7,5, Dm 9,0. Taf. 26, 16.
23 264. Kleines, doppelkonisches Gefäß mit geradem Rande und zwei am Oberteile sitzenden Henkeln. Grobe,
ganz unregelmäßige Arbeit, braun. H 9,2, Dm 11,8. Taf. 26, 14.
Skelettgrab Nr. 2. Von Ambros Zündel im Jahre 1898 aufgesammelt. Skelett eines
Hockers mit einer noch gut erhaltenen Schüssel mit durchbohrten Ansätzen.
Diese Schüssel liegt nicht vor. Hingegen liegen, offenbar aus noch anderen Gräbern (Nr. 3), folgende Ton-
gefäßfragmente vor:
48 461. Mittelstück eines braunen, bauchigen Gefäßes von 18,4 cm Durchmesser.
48 462. Halsstück eines größeren, bauchigen und hochhalsigen Gefäßes mit ausgeschweiftem Randteile
und einem mittelgroßen, bandförmigen, auf der unteren Hälfte des Halsteiles angesetzten Henkel, hellbraun.
Taf. 26, 17.
48 463. Scherben von etwa acht verschiedenen Gefäßen.
VII. Fundstelle D östlich von Hilpersdorf.
Nach den Angaben des Grundbesitzers Oettl ist bei der Ackerung ein Br and grab ge-
funden worden, von dem folgende fragmentarische Reste erhalten sind:
23 633. Zwei Bruchstücke einer langen, geraden Bronzenadel, L zusammen 11,2, Dm 0,3.
23 633. Bruchstücke eines 0,25 cm dicken Drahtringes von etwa 4 cm D.
23 634. Scherben eines sehr großen, dickwandigen, rotbraunen Tongefäßes.
23 635. Stücke eines schwarzen, bauchigen Gefäßes mit ziemlich hohem, konischem Halse. Der unterste
Streifen des Halses ist mit drei seichten Umlauffurchen, der Bauch mit ebensolchen schief gestellten Furchen verziert.
Taf. 26, 18.
23 636. Glattes, bauchiges Gefäß, braun. D ca. 16,0. Bruchstücke ohne Halsteii.
23 637. Konische Henkelschale mit geradem Rande, dickwandig, braun. H 6,5, Dm 9,4. Taf. 00.
23 638. Schlankbauchige Henkelschale mit kleinem, hochstehendem Henkel, braun. Bruchstück. H 8,8,
Dm ca. 12,0.
23 639. Grobes, schlankbauchiges Töpfchen mit schwach erweitertem Mundsaume, braun. H 9,5, Dm ca. 12,0.
VIII. Schottergrube E östlich von Gemeinlebarn.
Ein Skelettgrab mit folgenden Beigaben:
40 266. Radnadel aus Bronze mit einfachem, vierspeichigem Radkopfe. L 12,8, B des Kopfes 2,2. Taf. 13, 11.
40 267. Kleines, gerades Bronzemesserchen mit Griffangel. Diese steckt in einem durch Kupfersalze grün
gefärbten Knöchelchen. L mit der Angel 5,6, B 0,8, L des Beingriffes 3,5. Taf. 13, 12.
40 278. Kleine, goldene Lockenspirale aus einem 0,25 cm breiten, in der Längenmitte gekielten Gold-
bändchen. Ein Noppenring von der in den übrigen Gräbern nicht vertretenen Form Olsh. S 2 r. Dm 1,0, Gewicht
1,65 Gramm. Taf. 13, 13.
Über die Fundumstände und das Mitvorkommen von Tongefäßen waren keine Angaben zu
erlangen.
IX. Übersicht.
Obgleich dieser überlang verspäteten Schrift nur die Aufgabe einer Materialpublikation zu-
gedacht ist und der bis zum Jahre 1889 vorgelegene Teil der Funde bereits von M. Hoernes1)
0 M. Hoernes, Bronzen aus Wien und Umgebung, MAG XXX, 1900, S. 65. — Ders., Die älteste Bronzezeit
in Niederösterreich, JZK, I, 1903, S. 43.
 
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