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ein breiterer schwarzer Firnisstreifen ein; dadurch büssen an-
drerseits die Fussstrahlen an Länge ein. Eine Eigenart einiger Exem-
plare ist die horizontal mehrfach geriefelte Mündung (49—51);
in andern Gruppen kommt sie meines Wissens nicht vor.1) Auf den
älteren Exemplaren (47 und 49) fehlt noch der weisse Bauchstreif
an den Vierfüsslern; dagegen ist in der vorderen Mitte des ersten
Tierfrieses noch die Gruppe mit dem P.-L.-Kreuz und den Flügel-
wesen beiderseits da. Später kommt sie nicht mehr vor.

47. Schulterbild A:
vvfgSfrw^ am Boden zwei Colonetten-

Kratere der alten Form.
Unter den nackten Tänzern
einer durch einen dichten
Epheukranz besonders aus-
gezeichnet. Diese Aus-
zeichnung steht sonst nie-
mand als Dionysos selbst
zu; es Hegt also nahe,
hier einen nackten Dio-
nysos zu vermuten, wie
ihn Loeschcke, Ath. M.
1894, p. 516, als Ana-
logon zu der nackten,
von ihm nachgewiesenen
Figur noch vermisste.

48. Singulär in der Nessosgeschichte ist die Frau mit den
Fackeln, rechts vom Kentauren. Bei Deianira tritt auch der Ober-
arm ganz aus dem seitlich offenen Peplos heraus.

49. Merkwürdig vollständige bacchische Gruppe (siehe oben p. 24).
Die Mänaden tragen alle den langen Peplos mit breitem Mittelstreif,
Dionysos sitzt auf einem Klappstuhl. Von den Mänaden hält je
die erste eine Schlange, die zweite einen Panther, die dritte eine
Fackel. Im zweiten Tierfries noch eine vereinzelte Blattrosette.

50. Selten: die Eber und der umblickende Löwe im Tierfries.

51. Die Bewegung der drei mittelsten Figuren in den beiden
Schulterbildern fast identisch.

*) Ebenso aber an der ganz zweifellos mittelsfg. attischen Hydria München 572.
 
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