Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 120 —

Vgl. ferner Tanis II, XXIX, I; den Frauenpeplos. Jahrb. 1895,
p. 41, Fig. 4; die Satteldecke auf dem Peruginer Bronzerelief,
Antike Denkmäler II, 14 (auch den Peplos der Athena!); den
Chiton ibid. II, 21. Ferner die etruskischen Bronzen: Micali storia
XXXIII, 2 und Mon. ined. XVIII, 1. — Das Korinthische kennt diese
Kreuzchen gar nicht. Umgekehrt aber sind die grossen roten runden
Tupfen eine korinthische Eigenart und eine Ausnahme auf tyr-
rhenischen — immer dann späten —- Vasen. Die Kreuzchen sind
am Anfang klein und ganz einfach, nur aus zwei sich recht-
winklig kreuzenden Balken zusammengesetzt. Die jüngere Art ist
die mit längeren Balken und Häckchen oder Strichelfüllung in den
Winkeln (so am Peplos der Artemis auf 46); Kreuzchen und dazwischen
rote Tupfenfüllung am Hermes Kyllenios auf 26 und an der Poly-
xena von 10. Dies ist die erst vom mittelsfg. Stil an übliche Muste-
rung, die allein auch Amasis, Exekias und Nikosthenes kennen.
Das Gleiche gilt von folgenden beiden Mustern: einem grossen
roten runden Tupfen mit weisser Punktreihe rings um die Peripherie

o 0 o oder ein kleiner, roter Tupfen mit vier gleichgrossen, in
0 ^ 0 rautenförmigem Sinn an ihn angesetzten weissen Tupfen: rQr^

0 0 0 Beides z. B. auch schon bei Amasis (Adameck p. 27) O
und den Kleinmeistern, wie Archikles, Gerh. A. V. 235—36. Das
Karrieren der ganzen Gewandfläche und dann regelmässig wechselnde
Füllung der Quadrate durch kleine Streumuster wie auf der Frangois-
vase, bei Amasis und Exekias kommt noch nicht vor. Nur ein
Ansatz dazu scheint gemacht auf den kurzen Hoplitenchitonen von
26 und 52. Ebenso wenig kommt es vor, dass das Gewand mit
horizontalen, ringsumlaufenden Zonen verziert ist, wie bei Söphilos
und Klitias; dagegen ist der breite senkrechte Mittelstreif das Cha-
rakteristikum des tyrrhenischen Peplos. Er findet sich niemals im
Korinthischen, niemals im Chalkidischen. Dieser Streifen ist nicht
wie später auf der Francoisvase — wo er schon bedeutend schmäler
und zierlicher geworden ist — in vertikalem Sinn und mit linearem
Ornament gefüllt; er ist ausnahmslos horizontal abgeteilt, und die
so entstandenen Querzonen mit weiss aufgemalten kleinen Tierfiguren
gefüllt, meist Sirenen und Sphingen, in gleichartiger Gruppierung
wie in den Bauchzonen der Vase selbst: einzelne Tiere: 12, 48;
zweigliedrige Gruppen auf: 32, 52, 53. Die grossen Zickzack-
 
Annotationen