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stellten Kreuzen gefüllt; vgl. oben p. 120 ff. In den breiten Säumen
schräge Karrierung. Der hohe Helmbusch der ersten Amazone
zeigt abwechselnd rot und schwarze Felder. Besonders merkwürdig
aber ist der der zweiten: niedriges Käppchen mit hohen, plastisch
aufgesetzten spitzen Tierohren (etwas Ahnliches auf einem der Helme
der attischen Amphora, Berlin 1697). — B. Komos: fünf nackte
Männer in lebhaftester Bewegung. Der erste links mit höchst inter-
essanter Enfacestellung des Kopfes: die Nase richtig von vorne
gesehen, die Augen als doppelte Kreise, auch die Ohren ganz von
vorne, vom Mund aber fehlt jede Andeutung, dagegen mächtiger Bart
(rot). Gravierte Haare auch am Bauch. Mit Ausnahme der Arme, die
nach rückwärts erhoben sind, geht der ganze übrige Körper nach rechts.
Rechts davor sinnlose Inschrift, vertikal gestellt, etwa: ANOIZhTA.
Der nächste Mann rechts schreitet etwas geduckt weitaus und streckt
beide Arme in die Höhe. Der dritte wendet im Tanzen den
Kopf rückwärts: gravierte Spirallöckchen über der Stirne. Der
nächste legt die Rechte an die Hüfte, der letzte an den Hintern.
Kein weisser Bauchstreif bei den Tieren.

75. Gleichfalls ganz spätes Exemplar (mit Punktband zwischen
je zwei Firnislinien), einzureihen etwa hinter 5g. Henkel einfach.
A. Nessosabenteuer: In der Mitte die Gruppe ähnlich wie auf 40.
Der Kentaur trägt Deianira auf dem linken Arm, Herakles packt ihn
am rechten Unterarm und bedroht ihn mit dem hier ganz kolossalen
Schwert. Links im Hintergrund eine, rechts zwei zusehende Mantel-
frauen. An den äussersten Enden rechts und links je einer der ganz
späten Füllreiter, leicht ansprengend. Deianira — mit lang wallen-
dem Haar — trägt nur dorischen Peplos: oben einfach rot, unten
gravierte Kreuzchen. Von wirklich riesenhafter Grösse ist diesmal
Herakles: er überragt die andern um volle Haupteslänge und
reicht so noch weit in das Stabornament hinein. Das künstlich um-
gelegte Löwenfell umhüllt auch den Kopf. Der untere Saum des
kurzen unter dem Fell sitzenden Chitons zeigt kleine gravierte
Spiralen. An den Säumen der Frauen rechts flüchtig graviertes
Treppenornament. — B. Komos: eine Frau (mit Röckchen) zwischen
vier nackten Männern. Das P.-L.-Band in der ersten Bauchzone sehr
flüchtig und in die Breite gezogen. Auch die Tiere sind sehr flüchtig
gezeichnet mit vielen gravierten Rippen- und Schenkelstrichen und
 
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