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Unverzagt, Wilhelm
Die Keramik des Kastells Alzei — Materialien zur römisch-germanischen Keramik, Band 2: Frankfurt a. M., 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.43352#0055
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27

Gräberfeldern vorhanden sind. Sie dürfen als charakteristisch für diese Gegend betrachtet
werden und unterscheiden sich technisch von der entsprechenden Ware des Mosel- und Nieder-
rheingebietes, wo nach den Beobachtungen von Oelmann, Niederbieber S. 4 Anm. 3, ein Firnis-
überzug an die Stelle des hier üblichen weißen Begusses von Tonschlamm getreten ist. Die
hohe Bedeutung, die der oberrheinischen Nigra römischer Spätzeit für die Entwicklung des
germanischen doppelkonischen Geschirres in der Folgezeit zukommt, hat bereits von
verschiedener Seite mehrfach Erwähnung gefunden, zuletzt von Brenner, D. Stand d. Forschung
üb. d. Kultur d. -Merovingerzeit S. 294 (VII. Bericht d. röm.-germ. Kommission).
Unter der Kastellkeramik von Alzei ist die späte Nigraware merkwürdigerweise nicht in
dem Maße vertreten, wie ihrem Anteil an der Zusammensetzung des ober germanischen Ge-
schirres entspricht. Die vorhandenen Reste verteilen sich auf etwa 15 Exemplare der folgenden
Gefäßtypen 24—26(K 773, 790—794 ; S 902—906, 956, 957, 960, darunter die letzten drei
Nummern aus dem constantinischen Keller). Die geringe Zahl dieser Reste wird nur dem
Zufall zuzuschreiben sein, es darf wohl kaum daraus geschlossen werden, daß sich diese
Nigragattung mehr in Händen der einheimischen Zivilbevölkerung als der Kastellbesatzungen
befunden hat.

Typus 24. Schüssel mit gerundeter Wandung, eingezogener
Schulter und glatter, leicht nach außen gebogener Wulstlippe.
Das in der Zeichnung wiedergegebene Exemplar gehört der Keramik aus dem con-
stantinischen Mittelbau an (S 960). Die Einzelheiten in der Profilierung und der Größe
variieren sehr.

Typus 25. Schüssel mit Bauchknick und profilierter, leicht
nach außen geneigter Wulstlippe.
Diese Form steht mit der vorhergehenden offenbar in engster Verwandtschaft. Sie
vertritt die relativ jüngere Stufe, die neben der älteren mit gerundeter Wand eine Zeitlang
hergeht, dann aber allmählich gegen Ende des 4. Jahrhunderts die Oberhand gewinnt. Ob

dem constan-

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em Bauchknick zu Hause sind,
vorliegt, kann noch nicht mit
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davon no. 1 aus

16 (2:3), zu Typus 24/25.
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sich die langsame Herausbildung der Bauchkante durch zunehmende Einflüsse von germanischer
Seite aus erklären läßt, 1
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tinischen Keller.
Typus 26. Nie;
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ähnlich wie bei dem vorhei
indem sich gleichfalls eine;
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