Die ersten Erwerbungen.
Im Jahre 1805 kam der Kronprinz Ludwig von Bayern
zum ersten Male nach Rom und stieg in dem Pallast Ron-
danini am Corso ab, der Wohnung des bayerischen Gesand-
ten, des damaligen Bischofs und nachherigen Cardinais Häf-
felin. Mit dichterischem Sinne und künstlerischer Empfäng-
lichkeit nahm er die Eindrücke der Vergangenheit und Ge-
genwart Roms in sich auf; den Künstlern, welche seines
Umgangs sigh erfreuten und sein Auge für das Schöne öff-
neten, Koch, Reinhart, Camuccini, Canova, Thorwaldsen,
Wagner u. A. blieb er bis an ihr Lebensende herzlich ge-
wogen. Des bekannten Pfälzer Dichters und Malers, des
sogenannten Teufels-Müller, Führung und geniale Lebendig-
keit zogen ihn an, nach langer Zeit ehrte er 1851 sein
Andenken durch ein Denkmal in der Kirche S.Andrea delle
fratte, und als die beiden Veteranen Koch und Reinhart in
hohem Alter in Noth geriethen , hat er sie mit königlicher
Freigebigkeit unterstützt. Mehrere alte und neue Kunst-
werke erwarb oder bestellte er (unter jenen eine Büste des
Antoninus Pius , welche er selbst mitnahm), und unter den
Ruinen der ewigen Stadt fasste er zwei grosse Vorsätze,
M'elche er in der rühmlichsten Weise seinem Wahlspruche
„gerecht und beharrlich" getreu ausführen sollte: einen
Tempel des deutschen Ruhmes, die spätere Walhalla, zu er-
richten und eine Sammlung antiker Bildwerke in München
zu vereinigen, welche wo möglich nichts Schlechtes, sondern
nur Ausgezeichnetes enthalten sollte. „An Zahl," schrieb er
am 8 Oktober 1813 an Wagner, „werden die grossen Mu-
seen das mehlige übertreffen; in der Quantität kann sich
„nicht, an Qualität soll sich meine Sammlung auszeichnen." —
„Das schönste Kauibare in Rom zu erwerben ist mein
„AVille. - Statuen will ich vorzüglich und dass durch ihre
„Güte meine Sammlung glänze."
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Im Jahre 1805 kam der Kronprinz Ludwig von Bayern
zum ersten Male nach Rom und stieg in dem Pallast Ron-
danini am Corso ab, der Wohnung des bayerischen Gesand-
ten, des damaligen Bischofs und nachherigen Cardinais Häf-
felin. Mit dichterischem Sinne und künstlerischer Empfäng-
lichkeit nahm er die Eindrücke der Vergangenheit und Ge-
genwart Roms in sich auf; den Künstlern, welche seines
Umgangs sigh erfreuten und sein Auge für das Schöne öff-
neten, Koch, Reinhart, Camuccini, Canova, Thorwaldsen,
Wagner u. A. blieb er bis an ihr Lebensende herzlich ge-
wogen. Des bekannten Pfälzer Dichters und Malers, des
sogenannten Teufels-Müller, Führung und geniale Lebendig-
keit zogen ihn an, nach langer Zeit ehrte er 1851 sein
Andenken durch ein Denkmal in der Kirche S.Andrea delle
fratte, und als die beiden Veteranen Koch und Reinhart in
hohem Alter in Noth geriethen , hat er sie mit königlicher
Freigebigkeit unterstützt. Mehrere alte und neue Kunst-
werke erwarb oder bestellte er (unter jenen eine Büste des
Antoninus Pius , welche er selbst mitnahm), und unter den
Ruinen der ewigen Stadt fasste er zwei grosse Vorsätze,
M'elche er in der rühmlichsten Weise seinem Wahlspruche
„gerecht und beharrlich" getreu ausführen sollte: einen
Tempel des deutschen Ruhmes, die spätere Walhalla, zu er-
richten und eine Sammlung antiker Bildwerke in München
zu vereinigen, welche wo möglich nichts Schlechtes, sondern
nur Ausgezeichnetes enthalten sollte. „An Zahl," schrieb er
am 8 Oktober 1813 an Wagner, „werden die grossen Mu-
seen das mehlige übertreffen; in der Quantität kann sich
„nicht, an Qualität soll sich meine Sammlung auszeichnen." —
„Das schönste Kauibare in Rom zu erwerben ist mein
„AVille. - Statuen will ich vorzüglich und dass durch ihre
„Güte meine Sammlung glänze."
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