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Urlichs, Carl Ludwig von
Die Glyptothek Seiner Majestät des Königs Ludwig I. von Bayern: nach ihrer Geschichte und ihrem Bestande — München, 1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.11056#0058
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Römische Erwerbungen 1815.

Als Wagner aus Griechenland nach Rom zurückgekehrt
war, fand er die Verhältnisse sehr verändert. Zwar an
Geld fehlte es nicht. Denn ausser den 8000 Scudi, welche
für den Faun angewiesen waren, hatte der Prinz Wagner
einen neuen Kredit von 12,000 Scudi eröffnet. Auch dieser
wurde bald auf \/3 erschöpft und ein neuer von 8—9000
nachgesucht. Aber die Verkäufer hielten zurück. Man war-
tete auf die Engländer, Tiberius und der Diskobol waren
nicht zu haben, und das Relief Origo stand nicht zur freien
Verfügung des Besitzers. (Glücklicher Weise hat Wagner
einen Abguss davon dem hiesigen Museum hinterlassen.)
Es blieb aber bei dem Erwerb der früher behandelten Werke
von Zacca nicht stehen, sondern man verdankte es dem
Pietro Camuccini, dass der Handel mit dem Hause Bar-
berini weiter geführt wurde. Camuccini könne man ein
Geschenk machen, meinte Eberhard , um ihn warm zu hal-
ten. Er vermittelte in der That einen höchst wichtigen
Kauf, nämlich der an den Fürsten Barberini bei jener Thei-
lung gefallenen Statuen zusammen für 5500 Scudi. 1) Die
berühmte Kolossalstatue des Apollo Citharoedus, welche Win-
ckelmann für eine Muse des Ageladas hielt, was Wagner
damals nicht bezweifelte (Clarac 494 A, 927). So grossar-
tig diese schöne Statue auch in der Gewandung und Hal-

dlo. (72 bc), 1 weiblicher Konf (72 e), 1 halber weibüchor Kopf (72r),
1 Stück eines männlichen Kopfs (72 il) , l weibliche Hand (74 d I),
1 Stück Bein der Minerva (74 a?), 1 männlicher Vorderarm, 1 Hein,
1 dto., 1 dto., 1 dto. mit Fuss, 1 Oberarm mit Schild, 1 Brust mit
Gewand (74 e), 1 Hein saniint Fuss, 1 Untertheil einer weiblichen Fi-
gur (76 S. 73), 1 Bein, t dto. . 1 Stück Architrav von Sandstein
(etwas in den Maassen verschieden, vielleicht aus dem Innern der Cella),
1 Pilaster mit Inschrift (?ir. 76), 1 ganzer marmorner Bachziegel,
(75), 2 halbe Dachziegel (ebd.), 1 Palmette, 1 Stück Schenkel, Schien-
beine, Flügelstücke, Gewandstürke, 1 Hand mit Gewand (aus Riimerzeit,
74 d), ein unvollendetes Ziegenohr, 1 Arm mit Schild (75) , 1 Helm-
busch, welcher keinen Herrn hat, (S. 73), 1 Bruchstück derFüsse und
Gewand der Minerva (74 a), 1 Fuss mit Plinthe, 5 Hände, 2 Hände
ohne Finger, 1 Hand mit Daumen aus Constantinopel (74g), 3 männ-
liche Fersen, 1 dlo. weibliche, 1 Stück Aegis mit Arm der Minerva, 3
Hände ohne Finger, 2 Vorderarme der kleinen Figuren, 1 weibliche
Hand der kleinen Figuren, 2 Füsse mit Plinthe, 2 Vorderfüsse mit
Plinthe, 1 Fusszeheu mit Plinthe, Zehen des Fusses der Minerva mit
Plinthe, 1 weibliche Ferse mit Gewand, ferner eine Menge von
Stücken aller Art, namenlüch von Aegis, Gewand, Schilden u. s. w. —
Das elfenbeinerne Auge wird jetzt in den „Vereinigten Sammlungen"
aufbewahrt.
 
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