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dem Canonicus de Jorio ein weiblicher Kopf aus Cumae
(eine sogenannte Agrippina); bei dem Marchese Pedicini in
Benevent zwei Bronzeköpfe, ein ägyptischer Kopf aus
schwarzem Marmor, ein schönes Ornament, ein Torso aus
Basalt, eine Doppelherme des bärtigen Bacchus und des Si-
len; in Bonito bei einem gewissen Cassitto eine Statue des
Castor, ein weiblicher Torso, ein Kopf der Minerva, ein
verdächtiger des Harpokrates, zwei Masken, ein gutes Re-
lief der kalydonischen Jagd, eine schlechtere Amazonen-
schlacht. Stiglmayer entdeckte in einem Hause in S. Ma-
ria di Capua einen schönen Kopf des Jup. Amnion, einen
hübschen Mercurskopf, eine Urne mit Epheublättern. Bel-
lotti berichtete von Funden beim Lago d'Averno, einer schla-
fenden Venus neben einem schlafenden Amor, von einem
Relief in Neapel mit Vorbereitungen zu einem Opfer , von
einem andern aus Portici mit '6 Figuren , von einer Brun-
nenmündung mit dem Streit um den Dreifuss, von einem
andern Relief mit Aesculap und Hygiea nebst einer dritten
Figur. Man rieth dem Prinzen zu Ausgrabungen in Gerace,
zum Kauf eines grossartigen Sarkophags von Paestum*) u.
s. w. 4 Statuen waren in Portici zu kaufen, nämlich eine
Isis, eine männliche und 2 weibliche Bildsäulen, ferner ein
Juppiter Amnion, mit durchbohrtem Munde von einem Brun-
nen; ein halbkolossaler Kopf aus Cumae, darunter mehrere
aus der Hamiltonschen Sammlung. Das Meiste lehnte der
Kronprinz ab. „Des Geldes", schreibt er am 27. November
1822, „habe ich im Vergleich meiner grossen Unterneh-
„mungen wenig, dass ich auf jeden Scudo sehen muss. Auch
„um Billiges sind meiner Sammlung nicht nothwendige Ge-
ngenstände mir zu theuer." Aber einige Gegenstände wur-
den doch erworben. Der Aesculap von Stiglmayer 1822 um
60 Ducati oder 48 Scudi, „ein sehr geringer Preis" , ruft
Wagner aus. Auch der weihliche Kopf (Nr. 89) wurde von
ihm erworben. Die „Vorbereitung zu einem Opfer", ein
Relief von 3 Figuren, erklärt er, als er die Zeichnung sah,
wenigstens für überarbeitet, auf Bellotti's Drängen und die
günstigen Zeugnisse zweier Künstler in Neapel, des Dänen
Hauptmann und Cipriani, gab er seine Zustimmung zum
Kauf, der für 95 Ducati = 76 Scudi abgeschlossen wurde.
Den halbkolossalen Kopf aus Cumae, eine Venus, von erha-
') Diesen sollte Tliiersch untersuchen, er bekam aber als verdächtig kei-
nen Fass Dach Neapel.
dem Canonicus de Jorio ein weiblicher Kopf aus Cumae
(eine sogenannte Agrippina); bei dem Marchese Pedicini in
Benevent zwei Bronzeköpfe, ein ägyptischer Kopf aus
schwarzem Marmor, ein schönes Ornament, ein Torso aus
Basalt, eine Doppelherme des bärtigen Bacchus und des Si-
len; in Bonito bei einem gewissen Cassitto eine Statue des
Castor, ein weiblicher Torso, ein Kopf der Minerva, ein
verdächtiger des Harpokrates, zwei Masken, ein gutes Re-
lief der kalydonischen Jagd, eine schlechtere Amazonen-
schlacht. Stiglmayer entdeckte in einem Hause in S. Ma-
ria di Capua einen schönen Kopf des Jup. Amnion, einen
hübschen Mercurskopf, eine Urne mit Epheublättern. Bel-
lotti berichtete von Funden beim Lago d'Averno, einer schla-
fenden Venus neben einem schlafenden Amor, von einem
Relief in Neapel mit Vorbereitungen zu einem Opfer , von
einem andern aus Portici mit '6 Figuren , von einer Brun-
nenmündung mit dem Streit um den Dreifuss, von einem
andern Relief mit Aesculap und Hygiea nebst einer dritten
Figur. Man rieth dem Prinzen zu Ausgrabungen in Gerace,
zum Kauf eines grossartigen Sarkophags von Paestum*) u.
s. w. 4 Statuen waren in Portici zu kaufen, nämlich eine
Isis, eine männliche und 2 weibliche Bildsäulen, ferner ein
Juppiter Amnion, mit durchbohrtem Munde von einem Brun-
nen; ein halbkolossaler Kopf aus Cumae, darunter mehrere
aus der Hamiltonschen Sammlung. Das Meiste lehnte der
Kronprinz ab. „Des Geldes", schreibt er am 27. November
1822, „habe ich im Vergleich meiner grossen Unterneh-
„mungen wenig, dass ich auf jeden Scudo sehen muss. Auch
„um Billiges sind meiner Sammlung nicht nothwendige Ge-
ngenstände mir zu theuer." Aber einige Gegenstände wur-
den doch erworben. Der Aesculap von Stiglmayer 1822 um
60 Ducati oder 48 Scudi, „ein sehr geringer Preis" , ruft
Wagner aus. Auch der weihliche Kopf (Nr. 89) wurde von
ihm erworben. Die „Vorbereitung zu einem Opfer", ein
Relief von 3 Figuren, erklärt er, als er die Zeichnung sah,
wenigstens für überarbeitet, auf Bellotti's Drängen und die
günstigen Zeugnisse zweier Künstler in Neapel, des Dänen
Hauptmann und Cipriani, gab er seine Zustimmung zum
Kauf, der für 95 Ducati = 76 Scudi abgeschlossen wurde.
Den halbkolossalen Kopf aus Cumae, eine Venus, von erha-
') Diesen sollte Tliiersch untersuchen, er bekam aber als verdächtig kei-
nen Fass Dach Neapel.