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den Stelen des Consuls Drovetti (Nr. 9. 10. 11. 12. 16. 26.
28) , der Gruppe und den Reliefs des bayerischen Haupt-
manns Michal (Nr 19. 22. 24. 27) und den beiden java-
nischen Köpfen des Professors Reinward in Leyden (Nr. 25.
29) angefüllt, so war er für die übrigen Säle auf Rom und
Wagner angewiesen. Im Jahre 1833 kaufte dieser einen
bronzenen Candelaber (316?) und eine vorzügliche Bronze-
vase für 120 Scudi (wohl den Dreifuss Nr. 294).
Im Jahr 1836 bot sich auf einmal unerwartet die Wahl
zwischen zwei ehernen Bildsäulen dar, welche in Etrurien
entdeckt waren. Sowohl der sogenannte Mars von Todi als
die Statue einer Matrone aus Vulci waren nämlich nach
Rom gebracht worden. Jener schien Wagner käuflich. Mau
forderte 3000 Scudi, und es hiess, die römische Regierung
habe 2000 geboten, um 2500 glaubte er ihn bekommen zu
können und empfahl ihn dringend dem Könige. Dieser aber,
in Betrachtung Athens versunken, liess ihm durch Gärtner
17. Januar 1836 schreiben, der Preis scheine ihm zu hoch.
Wagner war ausser sich, er meinte, auch um 4000 Scudi
wäre die Statue nicht zu theuer erkauft, „eine herrliche und
erwünschte Zierde für die Mitte des Bronzesaales". Der
König besann sich auch bald anders. Am 23. März schrieb
er, 2500 Soudi wolle er geben. Inzwischen hatte aber der
Eigenthümer Campanari, welcher sehr patriotisch gesinnt
war und die Statue im Lande behalten wollte, den Preis
von 1900 Scudi, den ihm die Regierung bot, angenommen.
Wider Verhoffen wurde dagegen die andere Bronze-Statue
aus Vulci, welche die päpstliche Regierung gleich in Be-
schlag genommen und mit dem Mars im gregorianischen Mu-
seum aufgestellt hatte, wieder frei. Sie war bei den auf
gemeinschaftliche Rechnung mit der Regierung von Campa-
nari betriebenen Ausgrabungen entdeckt, aber unter den damali-
gen Umständen, durch dieNachwirkungen der Cholera-Epidemie
finanziell bedrängt, liess sie sich von Campanari ihren Antheil
baar herauszahlen und übergab das Werk ihm zur freien Verfü-
gung. Vincenzo Campanari bot sie daher Wagner unmittelbar
nach seiner Rückkunft von einer Urlaubsreise nach Deutsch-
land im November 1837 für 5000 Scudi zum Kauf an.
4200 seien ihm geboten, und er stehe auch mit Preussen
in Unterhandlung. Der König antwortete umgehend am 29.
November 1837, dass er höchstens 4500 Scudi geben dürfe.
Der Kauf kam am 21. December, unmittelbar vor Bunsens
Rückkehr, welcher schon von Berlin aus unterhandelt hatte,
den Stelen des Consuls Drovetti (Nr. 9. 10. 11. 12. 16. 26.
28) , der Gruppe und den Reliefs des bayerischen Haupt-
manns Michal (Nr 19. 22. 24. 27) und den beiden java-
nischen Köpfen des Professors Reinward in Leyden (Nr. 25.
29) angefüllt, so war er für die übrigen Säle auf Rom und
Wagner angewiesen. Im Jahre 1833 kaufte dieser einen
bronzenen Candelaber (316?) und eine vorzügliche Bronze-
vase für 120 Scudi (wohl den Dreifuss Nr. 294).
Im Jahr 1836 bot sich auf einmal unerwartet die Wahl
zwischen zwei ehernen Bildsäulen dar, welche in Etrurien
entdeckt waren. Sowohl der sogenannte Mars von Todi als
die Statue einer Matrone aus Vulci waren nämlich nach
Rom gebracht worden. Jener schien Wagner käuflich. Mau
forderte 3000 Scudi, und es hiess, die römische Regierung
habe 2000 geboten, um 2500 glaubte er ihn bekommen zu
können und empfahl ihn dringend dem Könige. Dieser aber,
in Betrachtung Athens versunken, liess ihm durch Gärtner
17. Januar 1836 schreiben, der Preis scheine ihm zu hoch.
Wagner war ausser sich, er meinte, auch um 4000 Scudi
wäre die Statue nicht zu theuer erkauft, „eine herrliche und
erwünschte Zierde für die Mitte des Bronzesaales". Der
König besann sich auch bald anders. Am 23. März schrieb
er, 2500 Soudi wolle er geben. Inzwischen hatte aber der
Eigenthümer Campanari, welcher sehr patriotisch gesinnt
war und die Statue im Lande behalten wollte, den Preis
von 1900 Scudi, den ihm die Regierung bot, angenommen.
Wider Verhoffen wurde dagegen die andere Bronze-Statue
aus Vulci, welche die päpstliche Regierung gleich in Be-
schlag genommen und mit dem Mars im gregorianischen Mu-
seum aufgestellt hatte, wieder frei. Sie war bei den auf
gemeinschaftliche Rechnung mit der Regierung von Campa-
nari betriebenen Ausgrabungen entdeckt, aber unter den damali-
gen Umständen, durch dieNachwirkungen der Cholera-Epidemie
finanziell bedrängt, liess sie sich von Campanari ihren Antheil
baar herauszahlen und übergab das Werk ihm zur freien Verfü-
gung. Vincenzo Campanari bot sie daher Wagner unmittelbar
nach seiner Rückkunft von einer Urlaubsreise nach Deutsch-
land im November 1837 für 5000 Scudi zum Kauf an.
4200 seien ihm geboten, und er stehe auch mit Preussen
in Unterhandlung. Der König antwortete umgehend am 29.
November 1837, dass er höchstens 4500 Scudi geben dürfe.
Der Kauf kam am 21. December, unmittelbar vor Bunsens
Rückkehr, welcher schon von Berlin aus unterhandelt hatte,