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son und Schwanthaler, nach der Geburtszeit aufgestellt. So
endigte Wagners Leben beinahe gleichzeitig mit den Arbei-
ten an der Glyptothek.
Aber der glühende Eifer des Königs erkaltete nicht.
So bald es ihm möglich war, trug er Sorge dafür, dass die
neu erschlossene assyrische Kunst ihre Vertretung fand.
Im Jahre 1863 eröffnete sich dazu eine Gelegenheit.
Ein Engländer Mr. Percy Badger hatte eine Anzahl von
Basreliefs aus Niniveh nach Europa gebracht, von denen
mehrere nach Petersburg und London verkauft wurden.
Der Rest bestand in 4 kolossalen und 2 mittelgrossen Wer-
ken, wovon die ersteren eine gehörnte und geflügelte Figur
darstellen; diese hält in dreien einen Kegel in der rechten
und einen Korb in der linken Hand, auf den beiden andern
die Kechte erhoben und in der linken eine Blume oder einen
Korb. Die kleinern gehören zusammen: der heilige Baum
steht zwischen 2 Bildern des geflügelten Gotts Nisroch. Auf
allen ist eine Keilinschrift. (Abgebildet bei Layard, pl. 7.
36 und 37). Sie wurden zusammen für 360 Pfund Sterling
zum Kauf angeboten und von dem Könige erworben. S.
Kuhns Aufsatz in der Allg. Zeitung Beilage 1865 N. 143
und 144.
Die Glyptothek ist des Königs eigenstes Werk. Sie hat
er am frühesten als .Jüngling entworfen, mit einem für seine
Verhältnisse ausserordentlichen Aufwand aus persönlichen
Mitteln geschaffen, die grössten Maler, Bildhauer und Archi-
tekten für ihre Vollendung, den kunstverständigsten aller
Künstler seiner Zeit für ihren Inhalt gewonnen. Sie steht
da, ein Tempel des guten Geschmacks und das unvergäng-
liche Denkmal seines lluhms.
„dem mit einer Schnalle versehenen Riemen um den Leih einen Gürtel
„ihm gebin, dcou 30 sehr ich gegen antike Darstellung Neuerer hin,
„iuuss dennoch , was in der Glyptothek antik gehalten werden, soll
„Einklang nicht gestört seyn.1'
son und Schwanthaler, nach der Geburtszeit aufgestellt. So
endigte Wagners Leben beinahe gleichzeitig mit den Arbei-
ten an der Glyptothek.
Aber der glühende Eifer des Königs erkaltete nicht.
So bald es ihm möglich war, trug er Sorge dafür, dass die
neu erschlossene assyrische Kunst ihre Vertretung fand.
Im Jahre 1863 eröffnete sich dazu eine Gelegenheit.
Ein Engländer Mr. Percy Badger hatte eine Anzahl von
Basreliefs aus Niniveh nach Europa gebracht, von denen
mehrere nach Petersburg und London verkauft wurden.
Der Rest bestand in 4 kolossalen und 2 mittelgrossen Wer-
ken, wovon die ersteren eine gehörnte und geflügelte Figur
darstellen; diese hält in dreien einen Kegel in der rechten
und einen Korb in der linken Hand, auf den beiden andern
die Kechte erhoben und in der linken eine Blume oder einen
Korb. Die kleinern gehören zusammen: der heilige Baum
steht zwischen 2 Bildern des geflügelten Gotts Nisroch. Auf
allen ist eine Keilinschrift. (Abgebildet bei Layard, pl. 7.
36 und 37). Sie wurden zusammen für 360 Pfund Sterling
zum Kauf angeboten und von dem Könige erworben. S.
Kuhns Aufsatz in der Allg. Zeitung Beilage 1865 N. 143
und 144.
Die Glyptothek ist des Königs eigenstes Werk. Sie hat
er am frühesten als .Jüngling entworfen, mit einem für seine
Verhältnisse ausserordentlichen Aufwand aus persönlichen
Mitteln geschaffen, die grössten Maler, Bildhauer und Archi-
tekten für ihre Vollendung, den kunstverständigsten aller
Künstler seiner Zeit für ihren Inhalt gewonnen. Sie steht
da, ein Tempel des guten Geschmacks und das unvergäng-
liche Denkmal seines lluhms.
„dem mit einer Schnalle versehenen Riemen um den Leih einen Gürtel
„ihm gebin, dcou 30 sehr ich gegen antike Darstellung Neuerer hin,
„iuuss dennoch , was in der Glyptothek antik gehalten werden, soll
„Einklang nicht gestört seyn.1'